Endlich ist wieder Urlaubszeit: In den Flieger und auf in ferne Länder!
Die Ziele sind meist verschieden: Die einen fahren lieber an den Strand, um entspannt in der Sonne zu liegen, die anderen machen eine Bergwanderung oder erkunden historische Städte.
Doch was passiert wenn der Traum vom Urlaub schnell unterbrochen wird? Beim Wandern gestürzt und das Bein gebrochen oder plötzlich schwer erkrankt – Szenarien, die sich niemand für seinen Urlaub wünscht, die aber dennoch auftreten können.
Ein Unfall oder eine plötzliche Erkrankung lassen sich in einigen Fällen auch im Ausland behandeln, doch oft fehlt den betroffenen Personen das Vertrauen in die dortige Medizin oder die medizinischen Standards in den jeweiligen Ländern reichen für eine fachgerechte Behandlung nicht aus.
Die Folge: Man wird gezwungen in die Heimat zurückzukehren, um die notwendige medizinische Betreuung zu erhalten. Doch an wen wendet man sich in solch dringlichen Fällen?
Falls eine Zusatzversicherung abgeschlossen wurde, kontaktiert man zunächst die Versicherung und verständigt sie über den Notfall.
Nicht selten kommt es vor, dass die „medizinische Notwendigkeit“ für eine Auslandsrückholung von den Versicherungen in Frage gestellt wird und daraus resultierend die Versicherung für den Krankenrücktransport nicht aufkommt. Allerdings besteht in solchen Fällen die Möglichkeit die Auslandsrückholung über einen privaten Rückholdienst zu organisieren.
Ablauf einer Auslandsrückholung:
Hier ein Beispiel, wie eine Auslandsrückholung abläuft:
1. Kontaktaufnahme:
Zunächst muss Kontakt mit dem jeweiligen Rückholdienst aufgenommen werden. Dies geschieht am besten per Telefon, da so bereits alle Fragen und Probleme besprochen werden können und erste Informationen bezüglich Zeitdruck, Kosten und Zustand des Patienten übermittelt werden können. Eine Kontaktaufnahme per Mail oder Kontaktformular ist ebenfalls möglich.
2. Organisation der Auslandsrückholung:
Nachdem alle Informationen weitergeleitet wurden, die Kosten besprochen wurden, der Zustand des Patienten geklärt ist und sich beide Parteien einig sind, beginnt die detaillierte Organisation des Krankentransports. Je nach Patientenzustand können unterschiedliche Transportmittel für die Auslandsrückholung eingesetzt werden:
- Intensivtransport im Ambulanzjet: Für Intensivpatienten die besonders schnell an ihren Zielort gelangen müssen, werden modern ausgestattete Ambulanzjets eingesetzt, in denen sich ein medizinisches Team während des gesamten Ambulanzfluges um das Wohl des Patienten kümmert.
- Auslandsrückholung mit dem Linienflugzeug: Eine kostengünstigere Alternative zu Ambulanzjets stellt die Auslandsrückholung im Linienflugzeug dar. Allerdings kommt diese Alternative nur bei Patienten in Frage, die einen stabilen Gesundheitszustand aufweisen.
- Verlegung im Helikopter: Patienten können bei diesem Transportmittel direkt an der Klinik abgeholt und in die Zielklinik geflogen werden. Hierbei ist aber zu beachten, dass die Verlegung im Helikopter nur bei kurzen Flugdistanzen möglich ist.
3. Die Auslandsrückholung:
Nachdem alles besprochen und organisiert wurde, bekommt man einen detaillierten Flugplan. Am Tag der Auslandsrückholung wird die betroffene Person in einem Kranken- oder Rettungswagen zum Flughafen gebracht. Dort startet die Auslandsrückholung in dem zuvor festgelegten Transportmittel. Zur moralischen Unterstützung wird der Patient in den meisten Fällen von einem Angehörigen begleitet. Des Weiteren wird der Patient während des gesamten Fluges von einem Flugmediziner und Assistenten begleitet, die bei plötzlichen Komplikationen sofort eingreifen werden.
4. Transport ins Krankenhaus:
Als letzter Schritt wird der Patient vom Flughafen in Deutschland in ein Krankenhaus gebracht. Dies kann auf verschiedene Arten geschehen. Am gängigsten ist allerdings der Transport im Kranken- oder Rettungswagen.
Einen Unfall im Ausland wünscht sich niemand und stressig ist es für alle Beteiligten.
Eine Auslandsrückholung ist dennoch die beste Möglichkeit die betroffenen Personen möglichst schnell nach Deutschland zurückzuholen. Ob die Rückholung nun von der Krankenversicherung durchgeführt wird oder man sich privat um eine Auslandsrückholung kümmern muss, ist letztlich egal.
Die Hauptsache ist, schnell und sicher wieder zurück nach Deutschland zu kommen.