Swakopmund – die wohl deutscheste Stadt Namibias ist ein guter Ausgangspunkt für zahlreiche Unternehmungen, auch in das nahegelegene Walvis Bay. Bekannt ist die Gegend auch für das hohe Aufkommen der pinkfarbenen Flamingos.
Wo es was zu sehen oder tun gibt und wie wir unsere 2 Tage hier verbracht haben, erfährst du nun im Artikel 😉
Zuvor waren wir noch bei den Dünen von Sossusvlei und hatten daher wieder eine lange und beschwerliche Anfahrt über hunderte Kilometer an Schotterstraßen zurückzulegen. Glücklicherweise gibt es rund um Walvis Bay und Swakopmund endlich wieder gute Asphaltstraßen.
Bevor wir in diese Gegend reisten, war mir noch nicht ganz bewusst, wie unterschiedlich die beiden Orte hier sind. Swakopmund ist eine sehr touristische Stadt (mit vielen deutschen Touristen), die aber auch wirklich sehenswert ist. Es gibt zudem viele Hotels, Restaurant und alles was das Touristenherz begehrt.
Walvis Bay (Walfischbucht) dagegen ist eine Arbeiterstadt mit dem wichtigsten Seehafen Namibias und anderen Industrien, wie z.B. dem Salzabbau. Nichtsdestotrotz ist die Gegend einen Besuch wert, allein wegen der Flamingos.
Die Übernachtung würde ich allerdings in Swakopmund wählen.
Inhaltsverzeichnis
Übernachtung in Swakopmund
In Swakopmund haben wir 2 Nächte verbracht. Das genügt, wenn du einen Tag für einen Walvis Bay Ausflug, sowie Bummel durch Swakopmund einplanst und am zweiten Tag z.B. eine Tour oder andere Aktivitäten planst. Wir haben eigentlich sogar allen an unserem einen vollen Tag gemacht, allerdings war dabei auch keine Halb- oder Ganztagestour dabei, sondern nur etwas kürzeres.
Unser Hotel war diesmal wirklich super, vor allem das Frühstück (das beste auf unserem Namibia Roadtrip). Wir haben im “Desert Sands Boutique B&B” (Booking.com) übernachtet für 53€/Nacht (810ND) inkl. Frühstück.
Das Studio-Zimmer war sogar zweistöckig (oben das Schlafzimmer) und sehr modern und großzügig ausgestattet, inkl. Küche. Das Frühstück ist ebenfalls ein Highlight (siehe Bilder). Man kann sich z.B. Rührei machen lassen und sich ansonsten vom vielfältigen Buffet nehmen (es gab sogar Avocado). Mit 9,4/10 ist das Hotel sehr gut bei Booking.com bewertet.
Lediglich bei deren Parkhaus muss man ziemlich aufpassen, dass man (v.a. bei einem großen Auto) nicht an die Säulen stößt, denn es ist recht eng. Man hat aber auch die Möglichkeit vor dem Hotel an der Straße zu parken.
Ausflug nach Walvis Bay: Flamingos, pinke Flüsse und Adrenalin beim Sandboarden
Wo sich genau die meisten Flamingos befinden würden, wussten wir nicht. Daher suchte ich mir die “Lagoon Promenade Rd” in Walvis Bay als Navigationsziel aus (hier auf Google Maps), da das auf der Karte vielversprechend aussah.
Und tatsächlich war es in dieser Gegend gut und wir konnten die ersten Flamingos in Walvis Bay beobachten.
Wirklich schön anzusehen. Eine Zeitlang später konnten wir noch einen ganzen Schwarm aus der Ferne beobachten, die in dieser Lagune Halt machten.
Das Salzwerk und pinke Flüsse?!
Was man unbedingt noch tun sollte, ist die Straße D1986 gen Süden zu fahren, wo man ein paar Kilometer später am Salzwerk angelangt. Die Hügel an Salz sehen fast wie eine Schneelandschaft aus.
Vom Salzwerk aus kann man die Straße noch etwa 10 km weiter fahren. Auf dem Weg fährt man an zahlreichen Salzseen und Wasserläufen vorbei. Während manche “Seen” normal aussehen, gibt es hier auch tatsächlich pinkfarbenes Salzwasser. Das sieht schon wirklich verrückt und unnatürlich aus. Tatsächlich scheint die skurrile Farbe aber durch Plankton verursacht zu werden. Ist also einfach ein kleines “Naturwunder” 😀
Als wir weiter fahren, wird die Straße immer sandiger. Für ein paar Meter müssen wir sogar richtig über Sand fahren. Aber erst am “Parkplatz” am Ende der Straße geht es für uns nicht mehr weiter. Denn ab hier ist nur noch Sandpiste und man benötigt einen guten Geländewagen mit Allradantrieb.
Man kann aber auch Touren durch dieses Gebiet machen(z.B. zum “Sandwich Harbour”). Diese findest du u.a. auf der Swakopmund-Seite von Getyourguide.
Wir fuhren aber wieder zurück nach Walvis Bay.
Sandboarding bei den Dünen rund um Dune 7
Da wir nun noch Zeit für eine Aktivität hatten, schauten wir uns beim “Dune 7 Adventure Center” (hier Google Maps) um. Dort sind wir bereits auf unser Hinfahrt vorbei gefahren und man kann es kaum übersehen.
Das “Center” liegt direkt am Hang der Dünen. Da Sandboarding oder vergleichbare Unternehmungen für Swakopmund und Umgebung in aller Munde sind, entschieden wir uns, das einmal auszuprobieren.
Kurzen Überblick auf einer Düne holen
Zuvor hatten wir aber noch Halt am Parkplatz direkt an den Dünen gemacht und ich entschied mich, dort mal “kurz hochzuklettern”. Ich schätze mal die Höhe war etwa 100 m und ich bin innerhalb von 10 Minuten dort hoch (danach war ich aber auch kurz etwas erledigt). Die Aussicht für diesen kurzen Aufstieg lohnt sich aber sehr.
Wo sich genau Düne 7, die höchste der Dünen hier befinden soll, konnte ich nicht herausfinden. Aber von hier oben war die Aussicht schon überragend genug.
“Lie down Sandboarding” in der Dünen-Landschaft
Beim Dune 7 Adventure Center konnten wir ganz spontan ein “Abenteuer” buchen. Es stehen wohl fast immer Mitarbeiter bereit, die Zeit haben. Eigentlich hätte ich auch das richtige Sandboarden, also auf einem Snowboard Brett, ausprobiert. Allerdings meinte der Mitarbeiter, dass man dazu schon gut Snowboardfahren können muss. Ob das so ist, weiß ich nicht, aber wir nahmen daher lieber das einfache Sandboarden. Dabei liegt man auf einem flexiblen Brett mit dem Kopf voran.
Die Fahrt zur Düne und zurück, sowie die 6 Dünen “slides” kosteten 350ND, also ca. 22€. Nicht unbedingt günstig, aber dennoch mit das preiswerteste, was man in Swakopmund/Walvis Bay machen kann. Denn Touren sind hier allgemein teuer.
Mit Quads wurden wir durch die Dünenlandschaft zum Ziel gefahren: Ein Hang der quasi Teil einer Düne ist.
Nach einer kurzen Einweisung ging’s dann los und wir wurden jeweils von den Guides den Abhang hinunter “geschubst”:
Beim ersten Lauf überhaupt muss man schon sagen, dass das Gefühl schon sehr unheimlich ist, wenn man nach den ersten Metern den Abhang sieht und immer schneller wird. Hilflos dem Ganzen ausgeliefert muss man dann da aber auch einfach durch. Dennoch ein guter Spaß!
Nach 6x den Hügel hinunter reicht es dann aber auch und wir wurden wieder zurück gebracht 😉
Insgesamt ein netter kleiner Ausflug, den man auch spontan machen kann, wenn man einmal in der Nähe ist.
Swakopmund – Streifzug durch das deutsche Kolonialerbe
Bereits in Lüderitz ist immer noch ein starker deutscher Einfluss von früher sichtbar. In Swakopmund ist das noch deutlicher. Nicht nur gibt es zahlreiche Gebäude nach deutschem Baustil. Auch scheinen hier viele Deutsche zu leben und noch mehr Deutsche in Swakopmund Halt zu machen. Nicht mal ein echtes Brauhaus sucht man hier vergeblich.
Die interessante Innenstadt kann man bequem zu Fuß erkunden. So gingen wir etwa 1-2 Stunden vor Sonnenuntergang los. Von unserer Unterkunft aus war das Hohenzollernhaus nicht weit entfernt:
Am Ufer unten angekommen gelangen wir an den langen Holzsteg, welcher zum Nobel-Restaurant “Jetty 1905” (Google Maps) führt. Eine Reservierung kann hier erforderlich sein.
An der palmenbesäumten Promenade entlang sehen wir bald den schönen Leuchtturm, der mit seiner rot-weißen Bemalung hervorsticht (Bild in der Galerie am Ende).
Nachdem ich an fast allen Orten Namibias bereits Eisbein (also Schweinshaxe) auf der Speisekarte gesehen hatte und heute sowieso hungrig war, entschieden wir, im “Swakopmund Brauhaus” (Google Maps) essen zu gehen.
Eigentlich bin ich gewöhnlich kein Fan davon, deutsches/”westliches” Essen im Ausland zu essen. Allerdings stehen Dinge wie Eisbein oder Schnitzel tatsächlich schon seit etwa 100 Jahren auf namibischen Speisekarten und gehören inzwischen gewissermaßen zur Kultur.
Im Brauhaus arbeiten tatsächlich fast nur Deutsche und ebenso sind die Touristen.
Das bestellte Eisbein war dann doch deutlich größer als zuhause. Die schon sehr übertrieben große Portion hätte auch für 2 Leute reichen können.
Allerdings war es auch sehr gut und stand der Küche in Deutschland in nichts nach.
Mit diesem deutsch-namibischen Erlebnis ging unser Tag dann auch zu Ende.
Schiffswrack an der Skeleton Coast – Weiterfahrt Richtung Henties Bay
Am nächsten Tag gingen es nach dem guten Frühstück in unserem Hotel für uns bereits weiter in Richtung Norden mit dem Tagesziel “Outjo”, kurz vor dem Etosha Nationalpark.
Daher kamen wir auch unweigerlich an der Skeleton Coast Gegend vorbei.
Wenn du länger in Swakopmund bleibst, kannst du diesen Abstecher natürlich auch als Tagesausflug unternehmen und vielleicht sogar bis zum Cape Cross (Google Maps).
Das Kreuzkap/Cape Cross ist vor allem für seine gewaltige Anzahl an Robben bekannt, die dort verweilen. Geöffnet ist von 10-16 Uhr. Cape Cross ist allerdings auch 130 km von Swakopmund entfernt, daher muss man sich die Fahrt schon überlegen.
Wenn man, wie wir, bis auf Höhe von Henties Bay fährt, passiert man ca. 16 km vorher aber noch eine Abzweigung zum “Zeila Schiffswrack” (Google Maps).
Dieses rostet hier bereits seit Jahrzehnten vor sich hin. Inzwischen haben sich dort etliche Vögel eingenistet. Ein richtiges Geisterschiff.
Am Parkplatz wird man leider gleich von “Schmuckhändlern” u.ä. belagert, die relativ unnachgiebig sind. Eine Flasche Wasser stimmt sie aber auch zufrieden.
Für uns ging es nun weiter in Richtung Etosha Park, mit der letzten langen Schotterstrecke auf unserem Roadtrip.
Weitere Aktivitäten/Touren und Sehenswürdigkeiten bei Swakopmund
Da wir manches auch auslassen oder einfach verpassen, habe ich hier noch ein paar weitere Ideen für das ein oder andere Abenteuer rund um Swakopmund:
- “Little Big Five” Tour: Die Halbtagestour ab 8 Uhr steht ganz im Zeichen der (kleinen) Wüstenbewohner. Ob Gecko oder Chamäleon, in der namibischen Wüste gibt es viel zu entdecken. Mehr Infos zur Tour und die Buchung findest du direkt auf der Homepage des Tourenanbieters.
- Welwitschia Drive: Diese 50 km lange Rundstrecke ist bekannt für ihre Mondlandschaft und die sehr langlebige Welwitschie Pflanze. Der Drive beginnt in etwa bei der Kreuzung C28/D1991 (siehe hier Google Maps). Auf der gesamten Rundstrecke gibt es viele Wegmarkierungen (siehe Wikipedia).
Ein Permit/Ticket für die Rundstrecke muss man sich in der “Ritterburg” (Google Maps) in Swakopmund besorgen. Dies kostet 50ND p.P. + 10ND für das Auto, ist also nicht teuer.
Leider hatten wir das verpasst. Manchmal sollte man sich vorher einfach besser informieren 😀 - Noch mehr Touren und Aktivitäten findest du auch auf der Swakopmund-Seite von Getyourguide.
Warst du auch schon einmal in Swakopmund? Was hast du dort unternommen?
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Weitere Infos dazu
Zum Abschluss gibt es wie üblich die Bilder-Galerie mit allen Impressionen zu Swakopmund und Walvis Bay: