Sossusvlei – So wird das Gebiet rund um die schönsten und höchsten Dünen Namibias bezeichnet. Kaum ein Reisender in Namibia lässt dieses Highlight aus – zurecht! Auch für mich war das Gebiet im Namib-Naukluft Nationalpark im Westen Namibias die Nr. 1 Sehenswürdigkeit unseres Roadtrips.
Die perfekt geschwungenen, orange leuchtenden Dünen unter klarem Himmel mit Höhen bis zu 350 m sind einfach ein Erlebnis!
Ehrlich gesagt fiel es mir im Voraus etwas schwer, unseren Aufenthalt zu planen.
Wann ist die beste Zeit für welche Düne?
Wie läuft das mit den Tickets und dem Transport für die 4×4-Strecken?
Wo und wie übernachtet man dort, wenn man nicht campt?
Und so weiter. Richtig eindeutige Angaben hatte ich dazu nicht gefunden.
Daher versuche ich, in diesem Artikel etwas Klarheit zu bringen und erzähle dir genau, wie du 2 perfekte Tage bei Sossusvlei bzw. im Ort Sesriem verbringen kannst.
Auch zur Anfahrt bzw. für die 340 km lange Strecke vom Ort “Aus” bis nach Sesriem gibt es etwas zu berichten. Das ist dann für dich relevant, wenn du aus dem Süden Namibias bzw. Lüderitz kommst oder dorthin nach deinem Aufenthalt bei Sossusvlei fährst.
Inhaltsverzeichnis
Anfahrt nach Sesriem – 5 Stunden Schotter, ein platter Reifen und 40°C
Da ich mich vorher über die Strecke informiert hatte, wusste ich bereits, dass uns eine lange und anstrengende Fahrt bevorstehen würde mit 99% Schotter- und Sandpiste. Noch in keinem Land bin ich so lange an einem Stück auf Wegen gefahren, auf denen es bei über 80 km/h schon gefährlich wird. Manchmal auch bei über 60 km/h.
Von Aus geht es in Kürze auf die C13, der Beginn des Schotters. Diese Strecke ist zumindest sehr breit und ich kann um die 80 km/h fahren, muss dabei aber sehr konzentriert sein.
Nach etwa 50 km kann man sich entscheiden, ob man auf die D707 nach links abbiegt. Diese ist lt. Google Maps 25 Minuten länger, aber auch landschaftlich schöner. Wir taten so und teilweise gab es wirklich sehr schöne Szenerien auf dem Weg.
Zwischendurch aber auch ein paar sehr sandige Abschnitte, auf denen man leicht ins Rutschen kommt. Ein Allradfahrzeug benötigt man dennoch nicht.
Erst nach 123 km ist die D707 wieder zu Ende und man biegt nach links auf die C27. Kurz darauf gelangt man an die einzige Rastmöglichkeit auf der ganzen Fahrt: “Betta Campsite” (Google Maps). Dort gibt es ein paar Gerichte, u.a. sogar eine Bratwurst mit Kartoffelsalat 😉 Touristen, denen wir vorher in Lüderitz begegnet sind, sehen wir auch hier wieder.
Tanken kann man dort auch. Ich würde mich aber nicht darauf verlassen, sondern auf jeden Fall zu Beginn des Tages volltanken.
Zurück am Auto mussten wir tatsächlich feststellen, dass ein Reifen an unserem Auto platt ist. Kein Wunder bei den spitzen Steinen, hunderte Kilometer lang. Zum Glück hat man ja gewöhnlich einen Ersatzreifen, also musste ich diesen bei 40°C und in der Sonne wechseln. Schweißtreibend, aber so konnten wir wenigstens weiter fahren.
Hier daher auch der Hinweis: Miete in Namibia nie ein Auto, wenn Unterboden und Reifen nicht versichert sind. Bei Check24, wo ich gemietet hatte, konnte man die Angebote entsprechend filtern. Auf unserer Reise zu und weg von Sesriem begegneten wir noch 2 anderen Leuten, deren Reifen ebenfalls platt bzw. geplatzt waren.
Weitere 137 km später erreichten wir endlich Sesriem. Die letzten 2 Stunden unserer Fahrt wurden dann schon wirklich anstrengend, da auch die “Straße” dann teilweise sehr schlecht wird.
Fazit der Strecke “Aus-Sesriem”:
Tolle Wüstenlandschaften, extrem wenig Verkehr aber auch extrem lange und anstrengende Fahrt.
Die Fahrtzeit von Google Maps von 5 Stunden und 10 Minuten habe ich um ca. 10 Minuten unterschritten. Man muss dazu aber sagen, dass ich auch teilweise sehr schnell über den Schotter gebrettert bin, um irgendwann auch einmal anzukommen.
Wer jedoch so fährt, dass er nicht ständig konzentriert sein muss, der kann u.U. auch 6-7 Stunden für diese Distanz benötigen.
Leider gibt es auch keinen vernünftigen Zwischenstopp zur Übernachtung, außer vielleicht Betty Campsite, wo es ein paar Zimmer gibt, wenn man nicht campt.
Übernachtung in Sesriem / Sossusvlei
Die Übernachtung war auch so eine Sache. Da wir diesmal nicht campen waren in Namibia, wurde es bei Sossusvlei dann doch etwas teurer, als unser übliches Übernachtungsbudget.
Nach der ersten Hotel Suche war klar, dass es außerhalb von Sesriem im Umkreis von hunderten Kilometern keine günstige Unterkunft gab. Weder über Airbnb, noch Booking.com oder andere Portale.
Alles war mindestens 2 Stunden bis zum Sossusvlei entfernt und wenn eins völlig irre wäre, dann um 4 Uhr nachts in der Wüste loszufahren, um zum Sonnenaufgang dann vor Ort zu sein (und das gleiche Spiel abends wieder).
Daher kann ich dir gleich sagen: Wenn du Sossusvlei vernünftig erleben willst, dann buche eine Unterkunft direkt in Sesriem.
Welche Unterkünfte und Campingplätze gibt es in Sesriem?
Die beste und teuerste Lodge ist die “Sossuvlei Lodge” (Booking.com).
Vorteil: Gäste können 1 Stunde vor Sonnenaufgang in den Park und haben daher die Chance zum Sonnenaufgang auf einer der Dünen (v.a. Düne 45) zu sein. Abends darf man auch 1 Stunde länger bleiben. Eine Nacht kostet aber gewöhnlich um die 200-300€.
Sesriem Camping: Dieser Campingplatz befindet sich bei den Eingangstoren zum Park und in direkter Nähe zur Sossusvlei Lodge. Wer vor hat, die 1 Stunde früh und abends zu nutzen, sollte definitiv hier campen, denn außer der teuren Lodge erlaubt nur dieser Platz das. Zurzeit kostet die Übernachtung pro Person 350 ND (um die 23€). Ist also nicht günstig, aber dennoch angemessen, im Verhältnis zu den übrigen Preisen in Sesriem. Reservieren kannst du z.B. hier.
Unsere Unterkunft: Desert Quiver Camp (Booking.com). Das “Camp” war ebenfalls nur 5 Minuten vom Parkeingang entfernt. Jedes “Zimmer” ist ein eigenes Apartment mit Möglichkeit zur Selbstverpflegung (Herd, Grill, Kühlschrank, usw.). Die Apartments liegen in der Steppe mit Blick auf die Wüstenlandschaft. Wilde Tiere, wie Antilopen sind ebenfalls manchmal anwesend. Der kühle Pool mit Bar ist perfekt, um sich nachmittags abzukühlen. Bei uns hat die Nacht 120€ gekostet und wir waren hier 2 Nächte. In der Nebensaison sind die Preise oft aber nur bei 80€/Nacht.
Das war somit auf jeden Fall die preisgünstigste Unterkunft in Sesriem mit tollem Ambiente und Ausstattung.
Wer grillen möchte, kann sich übrigens auch alle Zutaten (Fleisch, Gemüse, usw.) zum Zimmer bringen lassen, gegen Gebühr. Da es in Sesriem keinen vernünftigen Supermarkt gibt, ist dies fast sogar notwendig
Noch mehr Hotels gibt es auch auf der Sesriem-Seite von Booking.com.
Lass dir aber nicht zu lange Zeit, sonst ist der Großteil ausgebucht. Sossusvlei ist schließlich die mitunter beliebteste Sehenswürdigkeit Namibias mit gleichzeitig relativ wenig Hotelauswahl.
Dünen von Sossusvlei – Zeitplanung und Organisatorisches
Um überhaupt einen Überblick zu erhalten, wie wir nun am besten vorgehen sollten, um die Dünen zu sehen, musste ich erst einmal der Frau an der Rezeption einige Fragen stellen. Ich hatte mich im Vorfeld natürlich informiert, aber es ist dennoch schwer eine Vorstellung von allem hier zu bekommen.
Welche Düne bzw. Attraktion zu welcher Zeit?
Für eine erste Übersicht findest du hier eine nützliche Karte mit den meisten Dünen, usw. eingezeichnet (Big Daddy Dune ist leider nicht eingezeichnet, befindet sich aber südöstlich direkt neben dem Dead Vlei).
Nun ein kurzer Überblick, welche Dünen man wann besuchen kann und wie wir es gemacht haben:
- Big Daddy Düne: Gut am frühen Morgen, v.a. wenn man eine Stunde früher dran ist. Einen Sonnenaufgang wird man oben aber nicht erleben, da es einfach zu lange dauert, um anzukommen. Daher am besten zur Gate Öffnung los fahren. Mittags macht eine Besteigung wenig Sinn (sehr heiß und schlechtes Licht). Am späten Nachmittag soll es auch schön sein, allerdings muss man dann bereits etwa 2-3 Stunden vor Sonnenuntergang wieder runter, um es rechtzeitig aus dem Park zu schaffen. Damit verpasst man das schönste Licht sowieso.
Wir waren gegen 8 Uhr am Gipfel, also 2 Stunden nach Sonnenaufgang. Viel früher geht definitiv nicht. - Dune 45: Die wohl bekannteste Düne, die wir selbst leider nicht hoch sind (dazu später mehr). Sehr beliebt für den Sonnenaufgang. Allerdings klappt das nur richtig, wenn man 1 Stunde früher in den Park darf. Außerdem: An beiden Tagen waren bei uns Wolken am Horizont und ein richtiger Sonnenaufgang gar nicht möglich. Man kann also auch Pech haben. Nach meiner Recherche ist der Abend aber wohl mindestens genauso schön für die Düne 45, wenn die tiefstehende Sonne alles orange leuchten lässt. Daher würde ich sogar das eher empfehlen.
- Elim Düne: Definitiv eine tolle Düne für den Abend. Extrem kräftige Orangetöne erwarteten uns hier.
Der große Vorteil für abends: Die Düne ist nur 5 Minuten Fahrtzeit zum Parkausgang entfernt. Das heißt, man kann auch als regulärer Besucher fast bis zum Sonnenuntergang oben bleiben. Die Düne ist außerdem nicht so hoch (ca. 120 m).
Gut geeignet für den Ankunftstag, wenn man noch etwas sehen will, was aber nicht so anstrengend und langwierig sein soll. - Die “Vleis”: Neben diesen Dünen gibt es als Sehenswürdigkeiten natürlich noch die “Vleis” (strahlend weiße “Salztonebenen”), also das “Dead Vlei“, “Sossusvlei” und “Hidden Vlei” und ggf. noch ein paar kleine andere.
Wir haben nur das Dead Vlei besucht, da das mit dem Abstieg von der Big Daddy Düne kombiniert wird. Das war dann entsprechend am Vormittag/Mittag.
Wer aber nur das Dead Vlei oder Sossusvlei besucht, ohne auf eine der Dünen zu gehen, macht das am besten am frühen Morgen. - Sesriem Canyon: Der kleine Canyon, welcher nur 5 Minuten vom Parkeingang entfernt ist. Am besten so früh wie möglich besuchen oder ggf. abends. Mittags ist sonst kein Schatten. Wir waren eigentlich auch schon eher spät dran (gegen 9 Uhr). Gerade bei unserer Rückkehr gegen halb 11 “stürmten” den Canyon allerdings zahlreiche Touristen aus 3 Reisebussen und es war plötzlich gar nicht mehr so ruhig hier (zuvor waren wir allein). Der Canyon ist kein Muss, aber wenn man noch Zeit übrig hat, kann man ihn besuchen. Da wir an diesem Tag nur früh den Canyon besuchten, mussten wir keinen Eintritt mehr bezahlen.
Das Ticket in den Park und der 4WD Transport bei den Vleis
Das Ticket kostet pro Tag 80ND (p.P.) und 10ND für das Auto. Zu zweit haben wir also insgesamt 170ND (ca. 10-11€) gezahlt. Mit etwas über 5€ pro Person also nicht so teuer eigentlich.
Da wir mit einem Kompaktwagen, ohne Allradantrieb unterwegs waren, mussten wir auf dem Weg in das hinterste Eck des Parks, wo sich die Big Daddy Düne, sowie das Dead Vlei und die anderen Vleis befinden, den Shuttle Service nutzen.
Dabei handelt es sich um “Safari”-Wagen mit Allradantrieb, die den Weg durch die (auch für 4WD-Fahrzeuge) anspruchsvolle Sandpiste meistern. Von unserer Rezeptionistin erhielten wir hierzu falsche Angaben und auch im Internet gibt es diese Aussagen. Darin heißt es, dass man das Ticket für den Shuttle Service bereits vor Parkeinfahrt bzw. am Gate entrichten muss.
Das ist falsch. Am Gate sagte der Kontrolleur, wir können das einfach vor Ort im Park entrichten. Auch die Einfahrtgebühr von 170ND sollten wir erst später entrichten (wenn du aber eh erst mittags in den Park gehst, dann kannst du alles auch einfach an der Rezeption kaufen, die sich kurz nach Parkeingang befindet).
Das war schon sehr verwirrend, aber genau so war es. Pro Person kostet der Shuttle Service (Hin und Zurück) 170ND und wir konnten direkt los, als wir dort ankamen.
Das Ticket für den Park mussten wir dann später kurz vor Parkausgang an der Rezeption entrichten.
Das Parkticket ist im Übrigen immer nur für den Tag gültig, an dem es abgestempelt wird, nicht für 24 Stunden.
Sossusvlei Dünen entdecken – So geht’s!
Nachdem du jetzt über die Planung und Organisation alles wissen solltest, geht es nun zu meinen Erfahrungsberichten der Dünen, die wir besucht haben, insbesondere der atemberaubenden “Big Daddy”-Düne, welche am höchsten emporragt und eine der höchsten Sanddünen weltweit ist.
Da wir am Ankunftstag recht erledigt waren und nicht mehr viel Zeit gewesen wäre, in den Park zu fahren, ließen wir es uns nur in unserer Unterkunft gut gehen und grillten abends noch etwas.
Für den Morgen des ersten Tages stand somit die Big Daddy Düne auf dem Plan, sodass wir uns um kurz vor 5 Uhr aus dem Bett quälten.
Big Daddy Düne – Auf dem Gipfel der Namib Wüste
Big Daddy sollte man nicht auslassen, wenn man Sossusvlei besucht. Hier macht vor allem die Höhe (ca. doppelt so hoch wie Düne 45) und die unglaubliche Dünenlandschaft, welche man am Gipfel erblickt, den Reiz aus.
Big Daddy ist etwa 350 m hoch und man muss dazu in den hinteren Teil des Parks, also ca. 60 km weit fahren.
Als wir um kurz vor 6 Uhr am Gate standen, waren wir erst das dritte Auto. Pünktlich um 6 wurden wir hineingelassen und die wilde Fahrt ging los.
Hier ein kleiner Hinweis: Die Geschwindigkeitsbeschränkung ist offiziell 60 km/h im Park, vermutlich weil alle Nationalparks in Namibia dieses speed limit haben. Nun ist die komplette Straße aber ausnahmsweise mal asphaltiert (sehr guter Zustand) und absolut übersichtlich (keine Tiere die aus dem Busch springe können, o.ä.).
Daher fährt jeder(!) hier mind. 80-100 km/h, viele auch 120 oder noch schneller. Es macht schlicht auch einfach keinen Sinn mit 60 km/h zu kriechen. Kontrolliert wird das offenbar auch nicht.
Ganz so schnell wie die beiden vor mir, bin ich zwar nicht los, aber nach unter 40 Minuten hatten wir die 60 km lange Strecke zum “2WD Parkplatz” dann dennoch absolviert. Die Sonne war bereits aufgegangen, aber das Licht noch sehr schön.
Hier spricht man einfach einen Fahrer an, zahlt das Ticket von 170ND pro Person und dann geht es direkt los über den losen Sand. Eine coole Fahrt.
Nun kommt der größte Vorteil des Shuttle Services im Gegensatz zum Selbstfahren mit Allradantrieb zum Vorschein: Die Ranger können einen nämlich an einer Stelle auf der Sandpiste herauslassen, ab der man eine gewaltige Abkürzung nehmen kann, um zu Big Daddy hochzugelangen.
Alle anderen müssen zum Dead Vlei Parkplatz fahren und von dort erst mehrere Dünenkämme hoch und hinunter laufen. Ich vermute, dass das auf die Weise mind. 45 Minuten länger dauert, was wiederum für das Licht von Nachteil ist.
So mussten wir nur diese lange Ebene (s. Bild oben) überqueren und konnten dann am Fuße der Düne hinauf:
Big Daddy Dune – Der Aufstieg
45 Minuten brauchten wir ab hier für den Aufstieg auf dem sandigen Boden und auf 350 m Höhe .
Sobald man etwas an Höhe gewonnen hat, scheint das Unterfangen gar ein wenig unheimlich. Schließlich geht man ständig auf der Dünen Spitze entlang und links, sowie rechts fällt die Düne steil hinab. Man hat den Eindruck, dass man die komplette Düne hinunter rollen würde, wenn man einmal abrutscht.
Allerdings wird man spätestens beim “Abstieg” feststellen, dass die Angst weitgehend unbegründet ist, denn viel mehr als ein paar Meter würde man wohl nicht abstürzen, da man schnell etwas in den Sand einsinkt.
Der Weg über den Sand ist natürlich etwas beschwerlich und man kommt bald außer Atem. Nach ein paar Minuten hatte ich mich aber an den Aufstieg gewöhnt und es ging konstant weiter nach oben. Die Aussicht auf die Wüstenlandschaft wird immer cooler!
Noch immer ist das Licht ganz gut und die Düne leuchtet schön orange. Je orangener die Düne, desto älter soll sie übrigens sein.
Auf diesem Bild hat man übrigens den Eindruck, dass der sichtbare Gipfel auch tatsächlich der Gipfel ist. Tja, falsch gedacht, denn der echte Gipfel befindet sich erst einen weiteren, steilen Aufstieg nach der Senke entfernt.
Kurz vor Ankunft hat man bereits einen tollen Überblick über das Dead Vlei.
Ist man dann endlich am Gipfel angekommen, erwartet einen die wahrscheinlich tollste Aussicht in Namibia. Erst hier ganz oben hat man den unbegrenzten Überblick über das Meer von Dünen der Namib Wüste.
Wir suchen uns einen ruhigen Platz und genießen, am Gipfel der Düne sitzend, die Aussicht.
Tatsächlich verbrachten wir hier oben am Gipfel dann etwa 1 Stunde, bevor es zum spaßigen Teil ging, dem “Herunterstürzen” von der Düne.
Big Daddy runter in 5 Minuten
Hinunter geht es nämlich direkt in Richtung Dead Vlei, wo man dann auch ankommt. Während der Aufstieg etwa 45 Minuten gedauert hat, war unser Abstieg in nur 5 Minuten erledigt. In sehr großen Schritten springt man dabei regelrecht den Dünen Abhang hinunter.
Ein Riesen Spaß bei einer irren Steigung/Senkung von geschätzten 70-80° Neigung. Aber wie gesagt sorgt der Sand dafür, dass man nicht hinunter rollt oder stürzt.
Dead Vlei – Bizarre und endlose Weite mit tollen Fotomotiven
Unten angekommen befindet man sich direkt in der riesigen “Salztonebene”. Für den interessantesten Part des Dead Vleis geht man erst mal eine ganze Weile, bis man an den typischen Fotomotiven, den toten Bäumen mit den Dünen im Hintergrund angelangt.
Ein kleiner Spielplatz für Fotografen, denn die Kontraste sind wirklich fantastisch. Auch am Vormittag um 10 Uhr, als wir dort waren, fand ich das Licht gut geeignet. Je später man geht, desto heißer wird es aber. Gerne auch mal bis 40°C.
Zurück geht es anschließend über ein paar weitere Dünenkämme. Es kann manchmal etwas verwirrend sein, da es keine guten Beschilderungen gibt, aber allein anhand der Fußspuren gelangt man zum Ziel.
Am Parkplatz mit den Shuttles mussten wir erst mal eine Weile warten, bis eins frei war, dass uns zu unserem Auto zurück brachte. Das ist eben der Nachteil, wenn man darauf angewiesen ist. Nachdem nun Mittagszeit war, fuhren wir wieder aus dem Park hinaus, denn viel gibt es um die Zeit eigentlich nicht zu tun.
Wie du deine Zeit nun einplanst, musst du zwar letztlich selbst entscheiden. Möchtest du die Düne 45 zum Sonnenaufgang bzw. kurz danach sehen, würde sich allerdings folgender Zeitplan anbieten: Abends an diesem ersten Tag die Elim Düne und am nächsten Morgen erst die Düne 45 und anschließend den Sesriem Canyon.
Möchtest du dagegen die Düne 45 zum Sonnenuntergang machen, würde ich am nächsten Morgen noch die Elim Düne zum Sonnenaufgang besuchen (ist eigentlich eher ein Sundowner Spot aber zum Sonnenaufgang sicher dennoch sehr schön) und anschließend den Sesriem Canyon.
Unser eigener Plan ist leider etwas durcheinander gekommen, da ich nach Rückkehr an diesem ersten Tag wohl einen kurzzeitigen Infekt bekam mit leichtem Fieber. Für den langen Fahrtweg zur Düne 45 und den Aufstieg fühlte ich mich daher nicht fit genug. Da es mir am späten Nachmittag wieder etwas besser ging, versuchten wir es aber zumindest auf der Elim Düne.
Elim Düne – Perfekte Farben zur untergehenden Sonne
Die Farben der Elim Düne fand ich mit am schönsten, da das Orange dort wirklich sehr intensiv ist. Trotz dessen, dass ich wie erwähnt etwas erledigt war, konnte ich den 120 m Aufstieg aber trotzdem bewältigen. Die Düne ist zwar etwas kleiner, aber steht den Großen von ihrer Schönheit her in nichts nach. Auch der Kontrast zur umliegenden Ebene ist fantastisch:
Oben angekommen genießen wir als einzige auf der Dünenspitze die späte Nachmittagssonne.
Erst etwa 20 Minuten vor Park Schließung begaben wir uns wieder hinunter. Erst jetzt fahren, hauptsächlich von der Sossusvlei Lodge kommend, einige Kleinbusse an. Wie wir wissen dürfen diese ja 1 Stunde länger im Park bleiben. Wir fanden es so aber mindestens genauso gut, da wir zuvor fast ganz allein auf der Düne waren.
Düne 45 – Die beliebte rot-orangene Düne an Kilometer 45
Als wir unseren Plan, die Düne 45 am Abend des ersten Tages zu machen, nicht einhalten konnten, planten wir den Aufstieg für den Sonnenaufgang von Tag 2 ein.
Leider war ich am Morgen des zweiten Tages auch nicht wirklich fit und zudem hingen wieder etliche Wolken am Horizont. Daher entschieden wir uns, diesen Aufwand auszulassen und später nur zum Sesriem Canyon zu gehen.
Wie man es letztlich macht, muss man einfach sehen, aber hier geht sowohl Sonnenaufgang, als auch Sonnenuntergang gut. Wolken am Horizont hatten wir nur früh gesehen. Ich weiß aber nicht, ob das die Regel ist.
Die Düne 45 befindet sich 45 km vom Parkeingang entfernt, auf der linken Seite. Man benötigt also etwa eine halbe Stunde Fahrzeit.
Der Aufstieg sollte auch nur um die 20 Minuten dauern, da die Düne “nur” 170 m hoch ist.
Gerade im Licht der auf- oder untergehenden Sonne kann man auf Düne 45 natürlich wieder eine super Lichtstimmung erwarten.
Man muss sich aber auch darauf einstellen, dass diese Düne mit am beliebtesten ist, da sie quasi überall auf dem Programm steht. Kein Wunder, denn im Vergleich zur Besteigung von Big Daddy ist der Aufwand hier um einiges geringer und man kann es zum tatsächlichen Sonnenaufgang schaffen, wenn man 1 Stunde früher in den Park darf.
Ansonsten gibt es nicht viel zu beachten. Die Anfahrt ist super easy und am Parkplatz stellt man einfach das Auto ab und wandert nach oben.
Sesriem Canyon – Kleines Kontrastprogramm zu den Dünen
Der Sesriem Canyon ist ein etwa 3 km langer und bis zu 30 m tiefer Canyon, der innerhalb von 2 Millionen Jahren durch den “Tsauchab” Fluss entstanden ist.
Beim Einstieg ist es noch in etwa so eng wie auf dem Bild oben. Später entwickelt sich der Weg zu einem breiten Flussbett.
Der interessanteste Teil ist eigentlich am Anfang nach dem Einstieg. Biegt man nach kurzer Zeit an einer Gabelung links ab, geht ein immer enger werdender Weg durch die Schlucht. Am Ende erwarteten uns dort Wasserstellen, über die wir nicht mehr hinüber gelangten.
Der Großteil des Canyons dagegen führt durch das Flussbett. Das fand ich ehrlich gesagt nicht so spannend. Zudem war die Sonne dann doch schon etwas hoch, sodass es nur mäßig Spaß machte. Etwa zur Hälfte kehrten wir dann um. Möglicherweise wäre es Ende noch einmal interessanter geworden, aber da ich auch noch leicht krank war, ließen wir das aus.
Wie bereits erwähnt, kamen uns beim Aufstieg aus dem Canyon etliche Touristen entgegen. Na ein Glück, dass wir eine Stunde früher dran waren.
Abfahrt aus Sesriem und Sossusvlei
Das war unser Besuch bei den Dünen von Sossusvlei.
Für mich das Highlight Namibias, zumindest landschaftlich. Um dort hinzugelangen, nimmt man zwar einige Strapazen auf sich. Aber das ist es wert.
Vor unserer Abfahrt kauften wir uns noch ein Reifen-Reparatur-Set an der Tankstelle und reparierten den Reifen mit Loch notdürftig. Denn die lange Strecke von Sesriem nach Swakopmund, die wir an diesem Tag vor uns hatten, wartete erneut mit hunderten Kilometern Schotterstraße auf sich und einen intakten Ersatzreifen hatten wir schließlich nicht mehr.
Soweit gerüstet, schafften wir es aber dann ohne weiteren Probleme, unseren Roadtrip fortzusetzen.
Warst du auch schon einmal bei den Dünen von Sossusvlei? Welche hat dir am besten gefallen?
Berichte doch davon in den Kommentaren 😉
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Weitere Infos dazu
Zum Abschluss gibt es wie üblich die Bilder-Galerie mit allen Impressionen zu den Dünen: