Roadtrip durch die Catlins – Wildtiere und Naturlandschaften – Alle Highlights und Tipps

Die Catlins im Süden der Südinsel Neuseelands sind eine etwas abgelegene Region, die wilde Küstenlandschaften, Regenwald und spannende Tierbeobachtungen bietet.
Hier kannst du Seelöwen, Delfine und mit etwas Glück Pinguine beobachten. Wenn du also im Süden unterwegs bist, lohnt sich auf jeden Fall ein zwei- oder mehrtägiger Abstecher.
Im Beitrag beschreibe ich die wichtigsten Highlights für einen Besuch und wo die besten Tierbeobachtungen möglich sind.

Die Sehenswürdigkeiten der Catlins in 2 Tagen entdecken

Die Beschreibung der Sehenswürdigkeiten geht von einer Anreise am östlichen Ende der Catlins aus. Entsprechend ist die Reihenfolge aufgebaut.
Los geht es mit dem Abstecher vom State Highway 1 bei Balclutha auf die Southern Scenic Route, über die du bis zum Ort Kaka Point fährst.

Nugget Point Lighthouse – Spektakuläre Leuchtturm Lage

Der Leuchtturm am Nugget Point (Google Maps) sollte dein erster Stopp werden. Der Leuchtturm liegt exponiert an einem Felsvorsprung 133 Meter über dem Meer, von dem sich eine Aussicht auf die zahlreichen Steinfelsen im Wasser bietet, die wie “Nuggets” im Wasser liegen.
Auch hier können bereits zahlreiche Pelzrobben unter dem Leuchtturm beobachtet werden. Zum Leuchtturm führt ein einfacher, knapp 1 km langer Weg.

Der Leuchtturm selbst stammt aus dem Jahr 1870 und ist immer noch aktiv (aber nicht zugänglich).
Zurück am Parkplatz könntest du 500 Meter die Straße zurückfahren und noch für einen Besuch in der Roaring Bay stoppen (Google Maps).
Ein kurzer Pfad führt in die kleine Bucht bis zu einem Unterstand, von dem aus man Gelbaugenpinguine beobachten kann. Theoretisch zumindest, denn einfach ist eine Sichtung nicht. Die besten Chancen hat man am frühen Morgen oder eine halbe Stunde, bevor es dunkel wird. Zu diesen Zeiten kann man sie auf dem Weg von und zu ihren Nestern beobachten. Zu anderen Zeiten ist die Wahrscheinlichkeit dagegen gering.

Surat Bay – Beeindruckende Seelöwen-Beobachtung an wildem Strand

Die Surat Bay, ebenso wie die benachbarte Cannibal Bay (die jedoch über eine längere und unbefestigte Straße erreichbar ist) eignen sich hervorragend zur Beobachtung von Seelöwen.
Am Ende der Surat Bay Rd kannst du parken. Anschließend führt ein kurzer Pfad zum Beginn des Strandes, den man am besten bei Ebbe besucht, sonst ist der Großteil überschwemmt.
Direkt nach Erreichen des Strandes begegneten wir bereits dem ersten, riesigen Seelöwen, der auf dem Sand lag und sich darin wälzte. Respekteinflößend, denn besonders männliche Exemplare sind schon relativ groß und schwer. Wenigstens 10 Meter Abstand sollte man immer wahren und sich entfernen, sobald einer anfängt zu brüllen.
Wer etwas wanderlustig ist, kann die Surat Bay auch bis zum Ende gehen und dann über kleine Pfade über die Dünen hinüber zur Cannibal Bay, wo sich auch immer viele Seelöwen aufhalten.

Florence Hill Lookout und mögliche Stopps an Wasserfällen

Die weitere Route führt nun etwas höher in den Regenwald und schlängelt sich über kurvige Straßen. Wenn du Lust hast, kannst du unterwegs bei den “Matai Falls” (Google Maps) stoppen, einem Wasserfall im Dschungel, der über einen 1,2 km langen Wandeweg (hin und zurück) erreichbar ist. Etwas imposanter sind allerdings die Purakaunui Falls (Google Maps). Um diese zu besuchen, musst du einen kleinen Umweg fahren. Ein kurzer, einfacher Weg führt dann zu den kaskadenförmigen Wasserfällen mitten im Regenwald, die schon recht schön aussehen.
Weiter geht es auf der Route bis du am sehenswerten Florence Hill Lookout (Google Maps) vorbeikommst, der einen Stopp verdient. Die Aussicht über den weiten, wilden und einsamen Tautuka Beach ist beeindruckend.

Cathedral Caves – beeindruckende Strand-Höhlen

Die Cathedral Caves (Google Maps) am schönen Waipati Beach zählen zu den beliebtesten Highlights in den Catlins. Hier haben sich zwei miteinander verbundene Höhlen gebildet, die bis zu 30 Meter hoch und 200 Meter tief in den Fels führen. Ihr Inneres soll an eine Kathedrale erinnern, was ihnen ihren Namen gab.
Die Höhlen sind in Privatbesitz, daher wird für das Parken 15$ Gebühr verlangt (Kartenzahlung).
Wichtig zu wissen ist außerdem, das ein Besuch geplant werden sollte, denn der Zugang ist nur 2 Stunden vor und nach Ebbe möglich (im Zeitraum 7.30 Uhr bis 20.30 Uhr), da die Höhlen zu den anderen Zeiten geflutet sind.
Auch ist der Parkplatz/Zugang für die Höhlen nur von Ende Oktober bis April geöffnet. Mehr Infos auf der Homepage.
Wenn alles passt, kannst du einen Besuch wagen. Vom Parkplatz führt ein etwa 1 km langer Weg durch einen schönen Wald zum Strand hinunter, wo du die Höhlen nach etwa fünf Minuten linkerhand erreichst.

McLean Falls – schöner Kaskaden-Wasserfall im Regenwald

Die McLean Falls (Google Maps) sind die beliebtesten Wasserfälle in den Catlins und daher natürlich auch kein Geheimtipp.

Mit einer Höhe von etwa 22 Metern stürzt das Wasser des Tautuku River über mehrere Felsstufen in ein grünes Becken, umgeben von dichtem Regenwald, was eine recht schöne Kulisse hergibt.

Der Pfad ist ein bisschen anspruchsvoller als bei den anderen Wasserfällen, aber für jeden machbar.

Er führt etwa 800 Meter entlang des Flusses bergauf (rund 90 Höhenmeter) bis zu den Wasserfällen.

Purpoise Bay – verspielte Hector-Delfine am Strand

Diese Bucht ist ein Highlight für die einfache Beobachtung von Delfinen. Die hier heimischen Hector-Delfine gelten als verspielt und zeigen wenig Scheu vor Menschen.
So kann man sie oft aus nächster Nähe erleben, besonders, wenn sie nah am Ufer in den Wellen spielen. Wir konnten hier problemlos zahlreiche Delfine beobachten.

Hector-Delfin in der Welle

Noch besser ist es, wenn du dich traust, im kalten Wasser schwimmen zu gehen oder gar zu surfen (Equipment wird auch vermietet, s. hier). Häufig spielen die Delfine mit den Surfern und sind neugierig.
Einen direkten Zugang zum Strand hast du einmal vom Straßenrand bei einer kleinen Haltebucht (Google Maps) oder vom Südende des Strandes am Curio Bay Parkplatz am Campingplatz (Google Maps).

Curio Bay – versteinerter Wald und die Suche nach dem letzten Gelbaugenpinguin

Um den “Petrified Forest” (versteinerten Wald) in der Curio Bay zu sehen, parkst du am großen Parkplatz am Ende der Straße. Hier ist es nicht mehr ganz so wie früher, denn vor einigen Jahren konnte man hier noch einige Pinguine sehen. Inzwischen gibt es so gut wie keine mehr.
Die Aussichtsplattform sowohl für die (theoretische) Pinguin-Beobachtung, als auch den Blick auf den versteinerten Wald, erreichst du nicht mehr über den Pfad “Penguin Walk”, sondern einen kurzen Fußweg über die Straße und dann den Abstecher nach links (Google Maps).
Auf den ersten Blick nur eine steinerne Küste, kann man beim zweiten Blick erkennen, dass es sich teilweise um “versteinertes” Holz aus der Jura-Zeit vor 180 Millionen Jahren handelt. Teils sind die Form von Baustämmen nämlich noch zu erkennen.

Von der Plattform kann man auch nach Gelbaugenpinguinen Ausschau halten (der Gang nach unten zum Wasser ist inzwischen gesperrt).
Bei unserem Besuch konnten wir tatsächlich einen einzelnen Pinguin aus der Ferne beobachten, wie er nach Sonnenuntergang aus dem Wasser kam. Allzu große Erwartungen solltest du hier aber definitiv nicht haben.

Slope Point – der südlichste Punkt des neuseeländischen Festlands

Ganz in der Nähe befindet sich der Slope Point (Google Maps), das windumtoste Südkap Neuseelands. Das Kap an sich ist nicht sensationell oder interessanter als andere Küstenabschnitte aber dennoch ist es immer ganz nett, den äußersten Punkt eines Landes zu erreichen.
Bekannter als Fotomotiv sind vielmehr die skurril aussehenden, windgepeitschten Nadelbäume “Leaning trees” (Google Maps) in der Nähe des Parkplatzes:

Zum Slope Point führt ein etwa 800 m langer Pfad über Schafsweiden. Dann erreichst du die steinige Ebene am Kap.
Achtung: Im September/Oktober meist geschlossen, weil die Schafe dann ihre Lämmer bekommen.
Noch gute 4800 km sind es von hier bis zum Südpol, wie man dem Schild entnehmen kann.
Mehr gibt es dann aber auch nicht zu tun hier und wir fahren weiter.

Wilde Küste am Slope Point

Waipapa Point Lighthouse – Historischer Leuchtturm

Wenn du auf deiner Route noch etwas Zeit hast, kannst du diesen letzten Abstecher in den Catlins unternehmen. Der Waipapa Point Leuchtturm (Google Maps) befindet sich in einer schönen, dünenreichen Landschaft.
Er wurde 1884 errichtet, nachdem das Passagierschiff SS Tararua 1881 hier in einem der schwersten Schiffsunglücke Neuseelands gesunken war, bei dem fast 130 Menschen ums Leben kamen. Der hölzerne, knapp 15 m hohe Leuchtturm ist noch immer in Betrieb.

Auch hier ist es wieder nicht schwer, Pelzrobben und Seelöwen zu sichten. Bei unserem Besuch sahen wir einige.

Übernachtung in den Catlins

Für Camper: Wenn du 1 Nacht / 2 Tage in den Catlins bleibst, empfiehlt sich z.B. die Freedom-Camping-Site (Google Maps) im Ort Waikawa. Auf dem öffentlichen Parkplatz mit Toiletten darfst du kostenlos stehen. Von der Zeiteinteilung sollte das gut passen.
Etwas idyllischer geht es an einer weiteren freedom-Camping-Site nahe des Slope Points zu (s. Google Maps). Gelegen an einer Flussmündung hast du landschaftlich einen recht schönen Platz. Die Anfahrt erfolgt über eine Schotterstraße. Es wird empfohlen, über die nördliche Straße (Weir Rd) anzufahren, nicht über die School Rd.
Als bezahlter Campground sehr schön gelegen ist der Curio Bay Campground (Google Maps). Direkt an der kleinen Landspitze gelegen, bietet der Campingplatz schöne Stellplätze, teilweise an der Klippe mit direkter Sicht aufs Meer für etwa 40 NZD.

Wer nicht campt, hat eine recht begrenzte Auswahl an Unterkünften. Du kannst dich aber z.B. im “The Anchorage” (Booking.com) bei Waikawa umsehen. Die Studio Apartments mit Meeresblick und kleiner Küchenzeile sind ganz nett und vor allem preislich sehr gut mit ca. 80-90€/Nacht.


Wie geht es auf deiner Reise nun weiter? Weiter nach Westen zum Fjordland? Dann solltest du dir meinen Artikel dazu (folgt in Kürze) unbedingt ansehen.
Geht es in die andere Richtung? Dann verpasse nicht meinen Beitrag zu Dunedin und Umgebung.


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