Die Provinz Boquete in Panama ist relativ beliebt für einen mehrtägigen Stopp auf einer Rundreise durch Panama. Von El Valle de Anton fuhr ich an einem Tag quer durch das Land direkt nach Boquete.
Das Hochland Boquete hat ein kühleres Klima als beispielsweise die Küste Panamas, weshalb das Gebiet sich sehr gut eignet, um Wanderungen oder andere Aktivitäten zu unternehmen .
Ich habe in den 3 Tagen, in denen ich dort war, insbesondere 2 Dinge unternommen, für die Boquete durchaus Bekanntheit hat (Teil 2 folgt in Kürze).
Quetzal Trail – anspruchsvolle Wanderung durch Dschungelwälder, immer auf der Suche nach dem Quetzal-Vogel
Wer nach Boquete kommt, stößt sicherlich bald auf den “Sendero Los Quetzales” oder Quetzal Trail, als einen der Wanderwege, die hier beliebt sind.
Der Wanderweg, welcher die zwei Orte Bajo Boquete und Cerro Punta verbindet und am Rande des Vulkans Baru entlang führt, hat seinen Namen durch den gleichnamigen Quetzal Vogel, welcher nur sehr selten zu entdecken ist.
Daher sollte man sich auch nicht zu sehr darauf versteifen oder freuen, den Vogel auf dem Quetzal Trail zu sehen, vor allem wenn man ohne Guide dort ist.
Doch auch ohne den Quetzal zu sehen, lohnt sich der Weg mitten durch den Dschungel aufgrund der schönen Natur und den anderen Vögeln und Wildtieren.
Bevor man sich allerdings auf den Weg macht, sollte man sich im Klaren sein, dass der gesamte Weg wesentlich länger ist, als die reinen knapp 6km, als Quetzal Trail bezeichneten Wanderweges.
Wie gelangt man zum Startpunkt des Quetzal Trails?
Hier gibt es 2 Varianten. Denn der Quetzal Trail ist kein Rundweg, sondern endet quasi auf der anderen Seite des Vulkans.
Wer also von Bajo Boquete aus losgeht, kommt in Cerro Punta, einem kleinen Dorf heraus und muss von dort aus den Weg mit Bussen zurückfahren (hat mit Umsteigen in David ca. 3h gedauert).
Der Vorteil ist hier, dass man bereits am Morgen in Bajo Boquete starten kann, was sowohl die Chancen, einen Quetzal Vogel zu sichten erhöht, als auch die Wahrscheinlichkeit, später vom Regen erwischt zu werden, senkt.
Der Nachteil in dieser Richtung ist, dass der Weg aufwärts geht, da Cerro Punta knapp 1000m höher liegt, als Bajo Boquete. Während der Weg die meiste Zeit relativ angenehm zu laufen ist, gibt es einen Abschnitt mit einem langen steilen Aufstieg, welcher es in sich hat.
Einen Teil des Höhenunterschieds macht man aber bereits wett, indem man mit dem Taxi oder Collectivo Bus zum Startpunkt des Trails fährt (mit dem Taxi 5$ vom Stadtzentrum), welcher sich ca. 9km von Bajo Boquete befindet.
Ab hier geht es dann noch weitere 3km einen geteerten Weg aufwärts bis hin zur Ranger Station.
Wer von der anderen Seite, Cerro Punta, startet, sollte den ersten Bus morgens nehmen, um nicht allzu spät anzukommen.
Vor allem aber läuft man von der Busstation einen weiteren längeren und teils steilen Weg (ich denke mind. 6-7km), bis man endlich an der Ranger Station bzw. am Startpunkt ankommt.
Ich würde daher lieber, wie die meisten, in Boquete anfangen, trotz der anstrengenden Steigungen zwischendurch.
Für den ganzen Weg würde ich ca. 6-7 Stunden einplanen. Für den reinen Trail habe ich ca. 4 Stunden benötigt, für das Hinlaufen zum Startpunkt und vom Endpunkt zur Busstation nochmal etwa 3 Stunden insgesamt.
Los geht es auf dem Quetzal Trail
Im Zentrum von Bajo Boquete habe ich ein Taxi genommen, welches mich für 5$ zum Startpunkt gebracht hat.
Ab hier läuft man wie gesagt etwa 3km lang auf einem geteerten Weg vorbei an Feldern und es geht ganz gut aufwärts.
Nach geschätzt einer Stunde kam ich schließlich an der vermeintlichen Ranger-Station vorbei. Irgendwo habe ich vorher gelesen, dass die Eintrittsgebühr für den Quetzal Trail bei 5$ liegt.
Hier war allerdings niemand vor Ort. Das Schild wie weiter oben abgebildet, zeigt die verschiedenen Orientierungspunkte auf dem Weg.
Vorbei geht es an ein paar letzten Häusern und Grundstücken, bis der Weg schließlich in den Regenwald mündet und man nun mal wieder ein Stück bergab läuft.
Ein kurzes Stück später kommen mir eine Herde Kühe entgegen. Es sieht erst so aus, als würden sie ganz alleine hier im Wald herumlaufen, aber dann kommen doch noch ein paar Einheimische nach, die die Herde vorantreiben.
Also angehalten und die Kühe vorbei ziehen lassen. Ein weiterer Wanderer ist hier unterwegs. Nahezu die einzige Begegnung mit anderen Leuten auf diesem Pfad, wie ich später feststellen werde.
Weiter geht’s und allmählich geht es ein wenig tiefer in den Dschungel hinein, der Weg wird teilweise sehr matschig und ich muss ab und zu aufpassen, wo ich hintrete.
Ansonsten ist der Weg aber sehr angenehm und nur leicht steigend ab und zu. Ein paar Vögel sieht man, aber natürlich keinen Quetzal 😀
Irgendwann gelange ich an das Picknick-Häusschen, wie auf der Karte angegeben.
Der weitere Verlauf des Weges führt durch teils immer dichteren Dschungel. Bisher bin ich, außer am Anfang, keiner Menschenseele begegnet.
Leider sichte ich auch auf dem, in der Karte angegebenen Stelle, an der sich Quetzal-Vögel befinden sollen, keine. Aber sei es drum, der Weg durch den Dschungel ist auch so schön.
Mittlerweile hatte ich bereits über die Hälfte des Weges zurückgelegt. Leider nicht die Hälfte der Steigung.
Denn diese wartete nun auf dem nächsten Abschnitt darauf, bewältigt zu werden.
Bei den schwülen Temperaturen sehr schweißtreibend und anstrengend.
Aber machbar und oben angekommen erst mal eine Pause gemacht. Während des Aufstiegs begegnete ich übrigens zwei anderen Wanderern. Den letzten dieses Tages.
Viel ist auf dem Quetzal Trail also nicht gerade los.
Der Rest des Weges ist nun nicht mehr sehr anstrengend und es geht meistens gerade ohne Steigung.
Leider zog der Himmel nun langsam zu und ich hörte bereits leichtes Donnern. Mittlerweile war es ca. 13 Uhr, ich habe also etwa 4 Stunden bis jetzt gebraucht.
Am Ende des Quetzal Trails gelangt man schließlich wieder nach draußen, raus aus dem Regenwald und vorbei an dem Ranger Häusschen.
Bis zum Ort bzw. zur Bushaltestelle, von der man zurück fahren kann, ist es nun noch ein guter Weg. Zuerst geht es einen längeren Weg nach unten.
Normale Taxis, falls man den Quetzal Trail hier beginnen möchte, können hier nicht hochfahren, da der Weg zu schlecht bzw. steinig ist.
Nach geschätzt einer halben Stunde ging der Weg dann ohne Steigung weiter, an Wiesen mit Weidetieren, bis man irgendwann wieder erste Zivilisation antrifft.
Leider auch gleich wieder von 2 Wachhunden begrüßt worden, die der Besitzer, der glücklicherweise doch noch aufgetaucht ist, dann zurückgehalten hat.
Mit einem weiteren, eher ungefährlichen Kläffer bin ich dann alleine zurecht gekommen.
Nun fing es bereits leicht an zu regnen. Dass ich keinen Regenschirm oder ähnliches dabei hatte wurde mir deshalb nun ganz schön zum Verhängnis.
Denn wie das in Gebieten mit Regenwald so ist, bleibt das meist nicht nur bei einem Tropfen, sondern ein unerbittlicher Dauerstarkregen sollte hier kurze Zeit später starten.
Als irgendwann bereits alle Kleidung nass war, versteckte ich mich eine Weile unter einer Art Lagerhalle.
Letztlich wurde der Regen aber einfach nicht schwächer, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als die restliche Strecke zu laufen. Mittlerweile war es auch schon ganz schön kalt.
Etwa 3km vor der Busstation hatte ich schließlich das Glück, dass mich ein Collectivo-Bus mitnahm, welcher offenbar den Tag lang im Dorf herumfährt und als kostenloses öffentliches Verkehrsmittel dient.
Völlig durchnässt in den Bus nach David eingestiegen, welcher etwa 1,5 Stunden später erst dort ankam. Von hier aus den nächsten Bus wieder nach Boquete genommen und schließlich relativ erledigt und ein wenig unterkühlt zurück im Hostel angekommen.
Eine Wanderung die es durchaus in sich hatte und bei der ich nur empfehlen kann, regenfeste Kleidung oder einen Regenschirm dabei zu haben, denn der Regen ist hier nicht zu unterschätzen.
Alles in allem war es die Mühe aber wert und ich kann die Wanderung sicherlich empfehlen, wenn man ein paar Tage in der Provinz Boquete bleibt.
Warst du bereits in Panama oder sogar in Boquete oder auf dem Quetzal Trail? Schreib doch von deinen Erfahrungen!
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Zum Schluss die Bildergalerie mit Impressionen zum Quetzal Trail: