Vietnam kann es mit Inseln und Stränden im Allgemeinen nicht wirklich mit Nachbarländern wie Thailand aufnehmen. Bis auf eine Ausnahme. Die schöne Insel Phu Quoc im Süden Vietnams, bekannt für Fischsauce, Perlen und schöne Strände.
+++ UPDATE (2022):
Phu Quoc hat in den letzten Jahren laut Berichten viele Probleme mit der Müllbeseitigung gehabt. Ebenso hat sich die bereits bei meinem Besuch beginnende Bebauung weiter fortgesetzt. Insbesondere in der Zeit kurz vor der Pandemie war Phu Quoc scheinbar nicht mehr das tolle Urlaubsparadies, was letztlich auch mit den bis zu 5 Millionen Besuchern (!) zusammenhing. Durch die lange Einreisesperre von 2020 bis 2021 hat sich die Lage vermutlich etwas verbessert, wenngleich die Problematik mit dem Müll nicht verschwunden ist.
Informiere dich vor einem geplanten Besuch also am besten noch einmal über die aktuelle Lage. +++
Als wir dieses Jahr in Vietnam unterwegs waren, lasen wir in einem Reiseführer über Vietnams größte Insel, welche sich im äußersten Süden des Landes, an der Grenze zu Kambodscha befindet.
In erster Linie liest man immer wieder von der Fischsoße, für welche die Insel so berühmt ist. Naja, ehrlich gesagt bin ich kein Fan von dieser Fischsoße, aber das ist wohl Geschmackssache. Interessanter ist dagegen der Fisch allgemein, der auf der Insel quasi eine Hauptspeise ist.
Auch bekannt ist Phu Quoc für seine Perlen-Farmen. Überall auf der Insel wird versucht Perlenschmuck zu verkaufen. Wenn man nicht gerade an unechte Perlen gerät, kann man hier, verglichen mit üblichen Preisen für Perlenketten und dergleichen, richtige Schnäppchen machen.
Davon abgesehen gibt es auf der Insel vermutlich den schönsten Strand in Vietnam. Dazu noch mehr.
Leider findet zurzeit auch ein Umbruch im Tourismus dieser Insel statt, wodurch Phu Quoc sich in den nächsten Jahren vermutlich sehr verändern wird. Während es aktuell noch ruhig ist und es sich mit Touristen schön in Grenzen hält, wird das in Zukunft wohl nicht mehr so sein. Schon jetzt wird an vielen Stellen der Insel angefangen, riesige Resorts zu bauen, welche in ein paar Jahren fertig sein werden.
Auch der Flughafen, der bisher nur innerhalb von Vietnam Flüge bedient hat, weitet sich auf innerasiatische Flüge aus.
Deshalb: Wer die entspannte Atmosphäre, die angenehmen Preise und das angenehme Verhältnis von Tourismusaufkommen noch erleben will, sollte Phu Quoc Island möglichst bald besuchen.
Ich würde hierher jedenfalls bei jedem Vietnam-Besuch wiederkommen, solange es noch so schön ist, wie letztes Mal.
Wie gelangt man auf die Insel?
Um auf die Insel zu gelangen empfiehlt sich auf jeden Fall ein Flug von Ho-Chi-Minh-City, da diese relativ günstig sind und die Alternative Bus/Fähre zum einen sehr lange dauert und auch nicht wesentlich billiger ist. Unser Hin/Rückflug hatte etwa 75€ pro Person gekostet. Im Grunde kann man wieder eine der Flugsuchmaschinen (Momondo oder Skyscanner) nehmen, da diese auch die lokalen Billig-Airlines miteinbeziehen.
Mehr zu günstigen Flügen hier.
Unterkunft auf Phu Quoc
Vor Ort hätte man, als wir da waren, auch spontan ein Zimmer bekommen. Vom Flughafen nimmt man einfach ein Taxi in Richtung Stadt. Diese sind hier sowieso recht günstig. Auf dem Weg dorthin findet man einige Bungalow-Anlagen und andere Hotels bzw. Resorts.
Um auf Nummer sicher zu gehen und die günstigsten Angebote zu finden, empfiehlt sich natürlich wie immer die Vorausbuchung über eines der Buchungsportale (siehe hier).
Die meisten Unterkünfte befinden sich am Long Beach, bzw. in der Nähe. Die günstigeren Bungalows usw. befinden sich etwa 1-2km südlich der Stadt am Long Beach. Südlich vom Flughafen werden am Long Beach dagegen zurzeit die neuen Resorts hochgezogen. Am besten und günstigsten fährt man daher aktuell, wenn man sich südlich der Stadt nach Unterkünften umschaut.
Wer am schönsten Strand der Insel wohnen möchte, muss sich nach Hotels/Resorts am Sao Beach umschauen. Hier ist es natürlich teurer zu übernachten.
Warum diese Insel für mich ein Highlight in Vietnam war und was man hier alles machen kann, erfährst du in den folgenden 3 Highlights und Aktivitäten.
1. Das Essen
Das Essen hier war für mich tatsächlich ein Highlight. Nicht so sehr die berühmte Fischsoße, als vielmehr der Fisch und die Zubereitung.
Was man hier unbedingt probieren sollte, ist der sogenannte Hot Pot, eine vietnamesische Spezialität, die ähnlich wie Fondue funktioniert.
Dabei kann man sich vorher einen Fisch aussuchen. Bei mir war das z.B. einmal Hai. Bevor man den Fisch isst, wird der Hot Pot vorbereitet. Hierzu wird das Fonduegerät, wenn man es so nennen will, angemacht und der Topf, welcher bereits eine Brühe und Gemüse enthält drauf gestellt und das Gemüse gekocht. Man kann selber bestimmen, was alles reinkommt. Anschließend kommt der Fisch rein und wird auch gekocht. Wenn das soweit fertig ist, isst man dazu Reisnudeln und was es eben sonst noch so alles gibt.
Ich muss sagen, diese Fischsuppe war das beste Essen, das ich in Vietnam hatte und eine der besten Suppen überhaupt.
Und wäre das noch nicht genug, hat der ganze Hot-Pot-Spaß gerade einmal umgerechnet 5€ gekostet und das in einem anständigen Restaurant.
Für Fischliebhaber ist Phu Quoc daher sicher ein Paradies. Wer es noch günstiger haben will, bekommt frischen Fisch auch in Garküchen (Streetfood). Hier hatte ich einmal einen frischen, gegrillten Fisch für 2€.
Auch dieser war sehr gut. Wird eben alles frisch gefangen hier.
In der Stadt gibt es übrigens auch einen Nachtmarkt/Fischmarkt. Dieser hatte leider immer zu, als wir dort waren, aber hier gab es an sich auch viele gute Sachen zu essen. Bestimmt lohnenswert.
Eine weitere Spezialität ist übrigens Seeigel. Diesen hatten wir auf einer Bootstour zum Probieren bekommen. Viel Fleisch ist in so einem Seeigel ja nicht, aber gut geschmeckt hat es schon. War aber auch gut angemacht.
2. Cocktails, Sonnenuntergänge, Long Beach
Der Long Beach hat gewissermaßen einen Vorteil durch seine Größe. Dadurch verteilt sich alles ganz gut und es ist nirgendwo wirklich zu viel los. Jedenfalls sind die Sonnenuntergänge hier wirklich schön.
Natürlich gibt es auch einige entspannte Strand-Bars über den Long Beach verteilt.
Und was gibt es schöneres, als direkt am Meer zu sitzen und den Sonnenuntergang mit einem guten Cocktail zu genießen. Entspannung pur.
Kein Wunder, dass wir uns das fast jeden Abend gegeben haben.
Und auch sonst ist die Atmosphäre eigentlich auf ganz Phu Quoc eine sehr entspannte und lässige, was wohl auch daran liegt, dass es noch nicht so überlaufen ist und es zum anderen kaum Verkehr gibt. Hier könnte man auch überlegen, einen Roller zu mieten, was ich im restlichen Vietnam nicht empfehlen würde.
3. Eine Sightseeing/Boots-Tour machen
Eine solche Tour ist hier wirklich lohnenswert. Es ist günstig und es wird viel geboten. Ich glaube, unsere Tour hat 15$ gekostet und ging den Tag über. Die Touren kann man vor Ort fast überall buchen. Entweder im Hotel oder in Reisebüros in der Stadt. Ich denke, die Unterschiede zwischen den Tour-Anbietern sind nicht allzu groß. Im Grunde machen vermutliche alle in etwa die selbe Tour.
Wie üblich wird man bei der Unterkunft abgeholt und mit den anderen Tour-Gästen geht es Richtung Süden, also in Richtung Bootsanleger.
Hier sieht man auch nochmal, dass der südliche Teil des Long Beaches zurzeit eigentlich kaum besiedelt ist, überall aber die neuen Großprojekte (Resorts, etc.) in Planung oder schon im Bau sind.
Bevor es zum Boot geht, besucht man natürlich vorher noch eine Perlenfarm. Naja, ganz interessant ist die Demonstration, wie die Perlen gewonnen werden. Danach soll man natürlich noch den Perlenschmuck anschauen, in der Hoffnung etwas zu kaufen. Ein Grund, warum die Tour so günstig ist, vermutlich.
Dann geht es aber endlich auf das Boot. Naja erster Punkt auf der Tagesordnung ist: fishing. Nicht, dass ich jetzt so scharf drauf war, zu angeln. Aber dann habe ich es eben doch mal ausprobiert. Also Angel über die Reling gehalten … und tatsächlich einen der größeren Fische gefangen.
Zu essen gab’s den aber dann trotzdem nicht… warum, weiß ich auch nicht. Das Mittagessen war dann auch nicht so der Hit, aber es ging.
Anschließend ging es zur ersten Schnorchelrunde. Das Boot hielt vor einer der umliegenden Inseln hier an und los ging es – Schwimmflossen und Schnorchel angezogen und rein ins Wasser.
Hier gab es einige schöne Korallen. Kommt zwar noch nicht an manche Gegenden in Thailand ran, aber immerhin.
Nach der ersten Schnorchelrunde gab es Mittagessen und Seeigel zum probieren. Dann geht es auch recht schnell zu Runde 2. Das Boot hielt wieder vor einer, wirklich ansehnlichen, Bucht.
Die Unterwasserwelt hier war wirklich schön. Leider gab es hier auch ein paar kleine Quallen, welche offenbar eine Art Nesseln aussondern. Diese spürt man dann manchmal in Form eines kleinen Pieks. Auf Dauer nicht so schön.
Nachdem die Bootstour vorbei ist, geht es zum letzten Punkt, dem Sao Beach, welcher nicht umsonst als der schönste Strand der Insel gilt. Leider ist dieser schon etwas touristischer.
Geht man allerdings vom Zugangspunkt, an dem alle Restaurants liegen ein wenig weg wird es bedeutend ruhiger. Hier liegen auch einige kleine Resorts, die mit Sicherheit nicht billig sind.
Bemerkenswert ist das sehr flach zulaufende Wasser. Man kann im Grunde viele Meter ins Wasser gehe, bevor es tiefer wird.
Am besten sieht man das Ganze aber einfach auf den Bildern.
Nach etwa einer Stunde geht’s dann zurück. Man kann hier natürlich auch bleiben. Mit dem Taxi zurück zu fahren ist dann aber schon eine recht lange Strecke.
Insgesamt eine sehr lohnenswerte Möglichkeit, die Insel kennenzulernen und ein wenig zu schnorcheln.
Es gibt im Übrigen auch Tauchkurse auf der Insel, die relativ günstig sind. Auch für Anfänger.
Was kann man sonst noch machen? Naja, wenn man es wirklich drauf anlegen will, kann man z.B. eine der Fischsoßen-Fabriken besichtigen.
Im Zentrum der Insel gibt es außerdem dschungelartige Wälder und Pfefferplantagen, was sicherlich eine nette Abwechslung zum Strandgeschehen ist.
Angeblich gibt es im Nordwesten nun auch einen neuen Theme-Park (Vinpearl Land), welchen ich selbst allerdings nicht gesehen hatte.
So oder so und für was man sich auf Phu Quoc entscheidet -langweilig wird’s hier nicht 😉
Impressionen:
Warst du auch schon einmal auf Phu Quoc und hast vielleicht noch einen weiteren guten Tipp, was man auf dieser Insel nicht verpassen sollte? Dann schreib doch in die Kommentare!
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Weitere Infos dazu
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