Knossos auf Kreta ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Kretas und zugleich auch einfach von der Hauptstadt Iraklion zu erreichen. Auch als “Wunder von Knossos” bezeichnet, war die Ausgrabung der alten Palastanlage eine Sensation. So zeigte diese, dass auch 2000 v. Chr. bereits eine gut entwickelte griechische Zivilisation lebte, die diese Palastanlage der minoischen Könige errichtete.
4000 Jahre später ist die antike Stätte Knossos nach der Akropolis (Athen) die zweit-teuerste archäologische Stätte in Griechenland und wird von knapp 1 Millionen Besuchern jährlich aufgesucht.
Inhaltsverzeichnis
Überblick zur Geschichte von Knossos und den Ausgrabungen
Der größte, reichste und prunkvollste Palast der kretischen Hochkultur der Minoer wurde mehrmals wieder aufgebaut und Anfang des 20. Jahrhunderts ausgegraben.
Eine Chronologie von Zerstörung und Wiederaufbau
Der Palast von Knossos musste in seiner Historie bereits mehrere Zerstörungen über sich ergehen lassen.
Etwa 300 Jahre nach seiner ersten Errichtung zerstörte den Übermittlungen nach ein Erdbeben die erste Version von Knossos (ca. 1700 v. Chr.). Bereits 100 Jahre später um 1600 v. Chr. wurde die Palastanlage von Knossos allerdings wieder über ihren zerstörten Fundamenten erbaut – diesmal aber noch prunkvoller.
Die minoische Kultur hatte hier ihren Höhepunkt und Knossos wurde mit seinem König Minos der führende Stadtstaat Kretas.
150 Jahre später (ca. um 1450 v. Chr.) musste Knossos erneut einstecken. Der Überlieferung nach sorgte ein gewaltiger Vulkanausbruch auf der Insel Santorini für eine riesige Flutwelle, welche unter anderem für die Zerstörung des Palastes verantwortlich sein sollte (diese These ist inzwischen umstritten). Knossos brannte nieder, wurde aber kurze Zeit später ein drittes Mal aufgebaut.
Die letzte Zerstörung vor den Ausgrabungen erfolgte etwa 1400.
Wer hat Knossos ausgegraben? Ein kurzer Überblick
Sir Arthur Stevans, dessen Bronzebüste heute auf dem Gelände des Palastes ausgestellt ist, war hauptverantwortlich für die Ausgrabungen, wie sie heute hier stehen. Der wohlhabende Hobby-Archäologe machte sich Ende des 19. Jahrhunderts auf Spurensuche und erwarb das Gelände worunter er Funde vermutete. Evans und Unterstützer schafften es in 30 Jahren etwa 1200 Räume freizulegen.
So sehr man die Bemühungen von Evans schätzen mag, so sehr wurde aber auch sein Interpretationsspielraum kritisiert. Weniger hoch wissenschaftlich, als mit viel Fantasie rekonstruierte er den, heute teils sehr farbenfrohen Palast. Räume bei denen er sich der Funktion nicht sicher war, wurden mit viel Einbildungskraft neu aufgebaut.
Vieles, was man als Besucher heute sieht, wird also nicht originalgetreu sein, so wie es vor Jahrtausenden existierte. Zweifelsfrei macht dies den Palast aber zumindest “hübscher” und damit attraktiver für die Besucher.
Was nun für den Einzelnen besser ist, bleibt vermutlich Geschmackssache.
Wichtige Infos zum Besuch des Knossos Palast
Nun folgend alle relevanten Infos vor und während deines Besuches im antiken Knossos Palast.
Knossos Öffnungszeiten:
Nebensaison: Mo-Fr 8-17 Uhr, Sa/So 8.30-15 Uhr (November-März)
Knossos Eintritt – Tickets und Preise:
Für Studenten aus EU-Ländern ist der Eintritt kostenlos. Dabei wird nicht der internationale Studentenausweis (ISIC) benötigt. Ein regulärer Ausweis der Hochschule reicht aus.
Das Kombiticket mit Archäologischem Museum kostet 16€.
Knossos Anfahrt/Parken:
Parken: Dazu fährt man zum großen, kostenlosen PKW- und Busparkplatz, welcher sich direkt am Palast befindet.
Achtung: Bevor man den offiziellen Parkplatz erreicht, wird man einigen groß platzierten “Parking”-Schildern begegnen, welche den offiziellen Knossos-Parkplatz vermuten lassen. Tatsächlich aber sind das private Parkplätze, bei denen letztlich Geld verlangt wird (wenn auch nicht ausgeschildert) und die sich sogar noch einige Fuß-Minuten vom Knossos-Eingang entfernt befinden. Touristenfalle eben.
Daher: Bis zum großen, asphaltierten Parkplatz weiterfahren, der direkt am Palast liegt.
Per Bus: Von Iraklion fährt Bus 2 von Busstation A alle 15 Minuten nach Knossos. Der Fahrtpreis beträgt regulär 2,50€.
Per Taxi: Ca. 12€ pro Fahrt
Knossos mit Führung / Knossos Guide:
Audioguide in Knossos: Einen Audioguide gibt es offiziell nicht. Lediglich auf Getyourguide.de (nach “knossos audio” suchen) gibt es Angebote mit elektronischem Knossos-Ticket + Audio-Tour zum Download auf das Smartphone.
Knossos – Wie lange für den Aufenthalt einplanen?
Wer sehr interessiert ist, kann auch 3 Stunden benötigen.
Führungen dauern in der Regel 90 Minuten.
Weitere Infos/Tipps für einen Besuch bei Knossos
Beste Besuchszeit für Knossos: Die Nebensaison ist aufgrund geringerer Besucherfrequenz natürlich zu empfehlen. In der Hauptsaison ist dagegen der späte Nachmittag empfehlenswert. Die Touren mit Reisebussen starten immer vormittags. Wer zur Öffnungszeit um 8 Uhr erscheint, sollte eine Weile seine Ruhe haben. Bei meinem ersten Besuch kurz vor der Hauptsaison war ich gegen 10 Uhr im Palast. Die Menge an Besuchern hielt sich aber in Grenzen.
Erfahrungsgemäß ist es schwierig, sich anhand der Karte und Beschreibungen, vor Ort genau zu orientieren und einem vorgegebenen Rundgang (ohne geführte Tour) zu folgen. Der Eingang auf das Palast-Gelände ist im Westen, wonach man als erstes den ausladenden Westhof betritt. Der Rundgang kann nun mit Abbiegung nach rechts begonnen werden, wo man um den Westflügel herum geführt wird. Über Holzwege gelangt man zum Südpropylon, dem Südeingang des Palastes. Das umstritten restaurierte, einst völlig eingestürzte Piano Nobile bietet verschiedene sehenswerte Räume und Kammern. Über dem Thronsaal (dazu gleich mehr) befindet sich im nördlichen Bereich des Piano Nobile ein Raum, in dem diverse “Fresken” (Wandmalereien) ausgestellt sind. Östlich vom Zentralhof findet man das “Große Treppenhaus”, eines der größten Bauwerke des Palastes. Unter der Überdachung tummeln sich oft zahlreiche Besucher im Schatten. Durch den Lichtschacht wird jedes Stockwerk von der Sonne beleuchtet. Gen Norden geht es vorbei an der Ostbastion und riesigen Tonpithoi (große, verzierte Gefäße aus Ton), bis man in den Nordflügel von Knossos gelangt. Herausstechend ist dort die von Evans restaurierte, farbenfrohe Bastion des Nordeingangs (ein typisches Postkartenmotiv). Ein Stück weiter westlich ist das “Nördliche Kultbecken” erwähnenswert, welches vermutlich als Reinigungsbecken für ankommende Besucher gedient hat. Geradeaus und rechts davon steht das Theater, welches die letzte Sehenswürdigkeit auf dem Rundgang ist. Am Theater vorbei befindet sich dann auch der Weg zum Ausgang des Palastes von Knossos. Der Palast von Knossos ist ein Muss für jeden Kulturinteressierten. Auf die Originaltreue der Rekonstruktion darf man sich zwar nicht verlassen. Über die Kultur der Minoer und die architektonischen Fähigkeiten lernt man allerdings einiges. Abschließend findest du hier noch wie üblich die Galerie zu den schönsten Bildern zu Knossos: Warst du schon einmal bei Knossos? Wie hat dir der Besuch gefallen und welche Tipps hast du noch dazu? Für deine Reisen empfehle ich dir außerdem die kostenlose VISA Kreditkarte der Hanseatic, mit der du weltweit kostenfrei Bargeld abheben kannst und vieles mehr. Palast von Knossos – Rundgang über die antike Stätte
Daher wird folgend nur ein grober Rundgang mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten beschrieben. In der Realität verirrt man sich meist sowieso irgendwann und tut dann gut daran, die Infotafeln im Palast zu lesen.
Zur Info vorab und der Orientierung vor Ort kannst du dir dennoch eine Karte zum Gelände von Knossos ansehen. Eine anschaulich illustrierte 3-dimensionale Karte findest du unter diesem Link.Westhof und Westflügel von Knossos
In das Obergeschoss des Palastes, das sog. “Piano Nobile”, führt eine breite Treppe.Piano Nobile und Zentralhof
Der Lichtschacht bietet einen Blick in das Kultbecken des Thronsaals.
Außerdem im Bereich des Piano Nobile zu finden ist die “Schatzkammer des Heiligtums” (s. Karte).
Vom Obergeschoss geht es über eine Treppe rechts hinunter in den Zentralhof.
Wer zu einer Tages- und Jahreszeit mit hohem Besucheraufkommen hier ist, wird im Zentralhof meist eine Warteschlange bemerken, die sich vor dem Thronsaal bildet. Mehr als 10 Minuten wartet man aber gewöhnlich nicht. Die Besucher werden dabei durch den Vorraum geführt, wo man einen Blick in den Saal erhaschen kann. Dort befindet sich der Thron des Minos aus Alabaster. Die Wände des Saals sind mit künstlerischen Fabelwesen verziert.Süd- und Ostflügel von Knossos
Vom Treppenhaus kann man nun die Route in Richtung Südende und dann gen Osten fortführen. Dabei steigt man in die untere Ebene des Palastes, wo sich unter anderem die Quartiere der Könige befinden. Zu erwähnen sind dabei das “Megaron der Königin”, welches mit einem farbenfrohen Fresko mit Delfinen hervorsticht. Außerdem hier befindlich das “Megaron des Königs”, das Ankleidezimmer und der Saal der Doppeläxte. Hineingehen darf man in keine dieser Räume. Sie können jedoch von außen besichtigt werden.Nordflügel mit der berühmten Nordeingang Bastion
Viele Infotafeln vor Ort geben zudem weiterführende und ausführliche Informationen zu den jeweiligen Räumen/Bauten.
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