Neuseeland Reisetipps – Wichtige Infos & Kosten für deine Reise in das Land der Kiwis

Vor einer ersten Reise nach Neuseeland ist es immer gut, einen Überblick über die Gegebenheiten vor Ort zu erhalten. Dies erspart einem manchen Ärger und macht zudem die Planung einfacher.
In der folgenden Übersicht gebe ich daher diverse länderspezifische Reiseinfos, Neuseeland-Reisetipps, sowie eine Kostenübersicht für eine 3-6-wöchige Reise nach Neuseeland.

Kosten für eine Neuseeland Rundreise in 3-6 Wochen

Die meisten Reisenden reisen etwa 3-4 Wochen nach Neuseeland. Aufgrund der langen Distanz des Reiseziels sind aber auch 5-6 Wochen oder noch länger eine beliebte Reisedauer.
Daher gebe ich dir nun beispielhafte Kosten zunächst für eine 3-4-wöchige Reisedauer. Relevant ist am Ende aber der Schnitt pro Tag (ohne Flugkosten), mit dem du deine individuelle Reisekosten grob abschätzen kannst.

Unser eigener Roadtrip, auf dem diese Kostenrechnung mit realen Kosten basiert, ging etwa 6 Wochen lang und wurde mit Camper durchgeführt. Dies hat vor allem einen Einfluss auf die Übernachtungskosten und die Verpflegungskosten, da wir uns zumindest zum Großteil selbst versorgt hatten und nicht täglich essen gingen.
In der Rechnung nehme ich aber noch einmal eine Unterscheidung zwischen den Reisearten (Camper oder Mietwagen/Hotel) vor.

Zu den Flugkosten: Hier hat man natürlich einen der teuersten Flüge vor sich, denn viel weiter kann man nicht fliegen. Verbindungen mit einem Umstieg sind z.B. in Singapur beliebt und sinnvoll. Preislich dafür meist bei etwa 1300-1400€. Auch Flüge für ab ca. 1000€ mit Air China können wir bei der Recherche finden, dann aber meist mit sehr langen Umstiegszeiten in Peking. Auch die andere Richtung ist möglich, z.B. via San Francisco. Dann hat man insgesamt aber ca. 3 Stunden mehr Flugzeit.

Kosten für 4-wöchige Camper Rundreise auf beiden Inseln (28 Tage vor Ort + 3 An/Abreise)

Diese Kosten beschreiben eine Reise mit Camper und durchschnittlichen Kosten, d.h. nicht extrem low-Budget, aber auch nicht teuer.
Kosten für Camper können z.B. nur noch geringfügig gespart werden, indem ein Mini-Camper gemietet wird (z.B. von Spaceships) und auch bei der Verpflegung könnte noch ein bisschen mehr gespart werden. Unsere Erfahrung ist allerdings, dass man vor allem bei einer längeren Reise keine Lust hat, immer nur selbst zu kochen und sich auch sonst nichts zu gönnen.

Eine große Varianz können die Ausgaben für Touren und ähnlichem sein, denn hier gibt es eine große Auswahl an verlockenden Aktivitäten, die allerdings auch immer sehr hochpreisig sind – verglichen mit anderen Ländern. Wer komplett auf Touren verzichtet, verpasst allerdings etwas.
Bei 4 Wochen werden gewöhnlich mindestens etwa 250€ p.P. dafür ausgegeben, aber auch nur dann, wenn man bewusst auf manche Touren verzichtet.
Wer die Fähre von der Nordinsel auf die Südinsel oder umgekehrt nimmt, hat auch ca. 100€ Mehrausgaben insgesamt, denn Flüge von Auckland nach Christchurch sind fast immer deutlich günstiger.

Unsere Kosten pro Tag (ohne Flüge) sind demnach im Schnitt ca. 100€ pro Person bei zwei Personen.

Auf 3 Wochen gerechnet wären das 2100€ + Flüge = ca. 3400€
Auf 5 Wochen gerechnet wären das 3500€ + Flüge = ca. 4800€
Auf 6 Wochen gerechnet wären das 4200€ + Flüge = ca. 5500€

Kosten für 4-wöchige Rundreise mit Mietwagen/Hotels auf beiden Inseln (28 Tage vor Ort + 3 An/Abreise)

Die Kosten pro Tag (ohne Flüge) für eine durchschnittliche Mietwagen/Hotel Rundreise sind demnach ca. 140€ pro Person bei zwei Personen.

Auf 3 Wochen gerechnet wären das 2950€ + Flüge = ca. 4250€
Auf 5 Wochen gerechnet wären das 4900€ + Flüge = ca. 6200€
Auf 6 Wochen gerechnet wären das 5900€ + Flüge = ca. 7200€

Allgemeine Hinweise zu den Kosten in Neuseeland

Neuseeland gilt als eines der teuersten Reiseländer weltweit. Zwar ist nicht pauschal alles teurer, aber bei einigen Posten muss man schon manchmal etwas schlucken.

Um mal ein paar Beispiele zu nennen, so ist Benzin z.B. eher günstig, denn aktuell (05/2024) sind wir bei durchschnittlich etwa 1,50€/L. Die Südinsel war unserer Erfahrung nach dabei günstiger als die Nordinsel (ca. 0,15€/L Unterschied).
Lebensmittel sind dagegen schon merklich teurer. Rindfleisch oder regionale Produkte wie Avocados oder Kiwis sind dagegen günstiger als in Deutschland, da sie hier angebaut werden.
Alkohol ist wiederum deutlich teurer aufgrund der Besteuerung. Ein kleines Glas Bier im Pub kostet gerne mal 10$, auch gekauftes Bier fängt häufig bei 5$ an.
Mietwagen sind preislich normal (Mittelklasse etwa 40€/Tag), Camper dagegen schon etwas teuer im Vergleich.
Hotels sind auch nicht günstig, aber wer sparen möchte, kommt auch mit unter 100€/Nacht für Budget-Hotels gut zurecht. Ein Schnitt unter 80€ wird allerdings schwer, sofern nicht auch Hostels genutzt werden.
Touren/Ausflüge dagegen sind ziemlich teuer im internationalen Vergleich.

Einreise nach Neuseeland / Visum

Für die Einreise nach Neuseeland musst du vorab die “New Zealand Electronic Travel Authority” (NZeTA) beantragen. Dies berechtigt dann für einen Aufenthalt von bis zu 3 Monaten am Stück für touristische Zwecke.
Den Antrag stellst du unter diesem Link.
Für den Antrag werden 23$ fällig (17$ wenn die App genutzt wird), die per Kreditkarte gezahlt werden. Benötigt werden außerdem ein biometrisches Bild (kann auch online/mit Smartphone fotografiert werden), der Reisepass, welcher mindestens noch einen Monat länger als das geplante Abreisedatum gültig sein muss und eine E-Mail-Adresse. Das Visum erlaubt dann beliebig viele Einreisen zu je 90 Tagen Aufenthalt im Zeitraum von 2 Jahren.

Relativ neu ist außerdem die IVL, eine Umwelt-Tourismusabgabe, die mit dem Antrag zusätzlich gezahlt wird. Diese wurde seit Oktober 2024 auch ziemlich erhöht, auf nun 100 NZD.

Zollkontrolle/Biosicherheit bei der Einreise:
Bei der Einreise selbst, wirst du schnell feststellen, dass es hier ein wenig anders läuft, als in anderen Ländern. Neuseeland hat besonders strenge Einfuhrbestimmungen für Lebensmittel sowie pflanzliche und tierische Produkte, die die heimische Flora und Fauna gefährden könnten. Reisende müssen bei der Einreise alle Produkte oder Gegenstände deklarieren, die potenziell ein Risiko darstellen. Dazu gehören sämtliche Lebensmittel, auch vermeintlich harmlose Dinge wie ein Apfel und sonstiges Obst, Pflanzen und Samen, Milchprodukte und z. B. sogar stark verdreckte Wanderschuhe. So etwas wird auch regelmäßig geprüft. Hier geht es darum, dass Erde, wenn sie im Profil der Sohlen hängt, z. B. Pilzsporen mit sich tragen kann. Das bedeutet nicht, dass die Wanderschuhe aussehen müssen wie neu, aber Erdstücke sollten, wie gesagt, nicht im Profil hängen.
Wer sich unsicher ist, ob etwas mit darf oder nicht, sollte es immer beim Einreisezettel deklarieren. Dann wird man kurz dazu interviewt und es wird entschieden, ob der Gegenstand mit darf. Strafen erhält nur, wer Sachen nicht angibt, die dann bei einer Durchsuchung herauskommen. Eine vergessene Banane im Rucksack kann dann schnell einmal die 400 NZD Mindeststrafe kosten.

Aktuelle Infos zur Einreise bietet auch immer das Auswärtige Amt:

Geld/Zahlungsmittel in Neuseeland

Die Währung ist die der neuseeländische Dollar (NZD).
In Neuseeland ist die Zahlung mit Kreditkarte bereits weit verbreitet und absolut üblich. Dennoch wird auch Bargeld manchmal gern gesehen, z.B. bei kleinen Geschäften/Imbissen, etc.
Auffällig ist, dass oft Kreditkartengebühren von ca. 1% auf den Preis aufgeschlagen werden.
Ansonsten benötigst du Bargeld hauptsächlich mal dann, wenn du z.B. campst und die Gebühren mittels Umschlag zahlst, wenn kein Personal da ist. Häufig kommt das aber nicht vor.
So gesehen sollte es eigentlich reichen, einmalig am Flughafen z.B. 500$ abzuheben. Gewöhnlich fallen bei Abhebungen Gebühren von 3$ an.

Als Kreditkarte empfehle ich dir die kostenlose Hanseatic VISA (hier ansehen), mit der du unter anderem gebührenfrei in ausländischer Währung bezahlen und kostenfrei Bargeld abheben kannst.

Auto fahren in Neuseeland

In Neuseeland herrscht Linksverkehr, was wohl der größte verkehrstechnische Unterschied ist. Für gewöhnlich dauert es nicht lange, bis man sich voll und ganz an das Fahren auf der linken Straßenseite gewöhnt hat. Anfänger verwechseln aber häufig Blinker und Scheibenwischer.
Ansonsten ist vieles ähnlich. Das Tempolimit innerorts ist 50 km/h, außerorts gewöhnlich bei 100 km/h und bis zu 110 km/h auf wenigen ausgewählten Expressways.

Die Promillegrenze bei Alkohol liegt, wie bei uns, bei 0,5 Promille (für Fahrer unter 20 aber bei 0,0).

Beim Parken wird die erlaubte Parkdauer mit einem Schild “2P” für z.B. 2 Stunden bezeichnet. Manchmal werden auch die Minuten angegeben, z. B. bei 20 Minuten wird es dann mit P20 angegeben.
Wenn unter dem 2P “Ticket” steht, ist ein Parkticket zu entrichten. Manchmal stehen unter der Zeitangabe auch Einschränkungen z.B. 8 a.m. – 4 p.m.. Dann gilt die Beschränkung der Parkdauer nur für diesen Zeitraum.
Ein schwarzes P in einem durchgestrichenem roten Kreis bedeutet Parkverbot.

Bußgelder sind ähnlich hoch wie in Deutschland (unter 10 km/h sind es nur 30$, bei 20 km/h sind es 120$). Gerade in der Hauptsaison Dezember bis Februar werden häufig Kontrollen in touristischen Gebieten gemacht. Zwar können Bußgelder, falls es doch einmal passiert, nicht in Deutschland vollstreckt werden. Da du aber wahrscheinlich mit einem Mietfahrzeug unterwegs bist, würde der Vermieter dann versuchen, das Bußgeld von der Kreditkarte abzuziehen.

Wer noch mehr zum Verkehr lernen möchte, kann sich auch diese deutsche Broschüre der Verkehrsbehörde ansehen.

Internationaler Führerschein

Den benötigst du offiziell in Neuseeland. Auch bei Anmietung kann danach gefragt werden. Es reicht der internationale Führerschein, welcher 3 Jahre gültig ist (Übereinkommen von 1968).
Falls du bereits in Neuseeland bist, gäbe es auch die Möglichkeit, eine beglaubigte Übersetzung des Führerscheins zu beantragen. Dies wird von anerkannten Übersetzungs-Services gemacht.
Mehr Infos dazu findest du unter diesem Link.

Mietwagen buchen in Neuseeland

Im Vergleich zur Camper-Anmietung ist die des Mietwagens denkbar einfach.
Einen Mietwagen finde ich gewöhnlich über den Vergleich von Check24 (hier ansehen), da ich damit bisher die besten Erfahrungen hatte.
Die kleinste Mietwagenklasse gibt es, je nach Saison, schon für ca. 30-40€/Tag, was relativ günstig ist. Manchmal macht es auf einer Neuseeland Rundreise auch Sinn, das Auto in einer anderen Stadt abzugeben, wenn man z.B. die Nordinsel durchreist und dann mit der Fähre zur Südinsel möchte.
Dann steigen die Kosten wegen der Einweggebühr aber und es sind schnell 50-60€/Tag für die günstigste Klasse fällig. Wenn man auf das Budget achten muss, ist es daher fast immer günstiger, die Rundreise so zu planen, dass man den Mietwagen immer am selben Ort zurückgibt und die Strecke stattdessen fliegt.
Wie überall solltest du die Angebote immer so filtern, dass keine Selbstbeteiligung für Schäden anfällt. Der Aufpreis dafür ist meist nicht groß.

Sim-Karte kaufen

Der Kauf einer Sim-Karte in Neuseeland ist glücklicherweise denkbar einfach.
Bereits bei den Arrivals am Flughafen kannst du dir bei einem der Anbieter eine Sim-Karte kaufen, was meist in 5 Minuten erledigt ist.
Dabei gibt es vor allem drei Anbieter: Spark NZ, One NZ (ehem. Vodafone) und 2degrees.
Ich hatte mich für Spark entschieden und war zufrieden damit. Der Anbieter hat eine gute Netzabdeckung und die Tarife waren passend.
Es gibt aktuell z.B. das NZ Travel Pack für 49$ mit 10 GB Datenvolumen, unbegrenzten Anrufen in Neuseeland und sogar 200 internationalen Freiminuten. Das ist dann 90 Tage gültig. Für 79$ gibt es dann auch 50 GB.

Beim Kauf der Sim-Karte setzt der Mitarbeiter die Sim-Karte ins Smartphone und guckt, ob alles funktioniert. Meistens schnell und problemlos.

Leitungswasser/Trinkwasser

Das Wasser aus dem Hahn in Haushalten und Hotels ist in ganz Neuseeland trinkbar. Geschmacklich eher mittelmäßig, da oft mit Chlor und Fluorid angereichert.
Häufig findet man auch öffentliche Trinkwasserstellen, die auch teilweise von Campern genutzt werden können.

Weitere Infos und nützliche Links