Die Faszination von Mount Cook: schneebedeckte Gipfel, türkise Gletscher und traumhafte Wanderung

Der Besuch des Mount Cook ist zweifellos eines der Highlights auf der neuseeländischen Südinsel. Auch bekannt unter seinem Māori-Namen Aoraki, ist er mit 3.724 Metern der höchste Berg Neuseelands und eines der markantesten Wahrzeichen des Landes.
Außerdem umgeben von Gletschern, darunter dem 27 km langen Tasman Glacier, die man zumindest aus der Ferne betrachten kann, ist der Mount Cook Nationalpark insgesamt ein beeindruckendes Ziel, mindestens für einen Tagesausflug,
Der Nationalpark wurde 1953 gegründet und ist seit 1986 Teil des UNESCO-Weltnaturerbes.
Aus relativer Nähe lässt sich der Gipfel des Mount Cook vom äußerst populären Hooker-Valley-Track aus sehen. Dort ist immer viel los, auslassen sollte man die Wanderung dennoch nicht.

Im Beitrag beschreibe ich dir die Highlights eines Besuchs am Mount Cook sowie alle wichtigen Informationen zur Anfahrt und Übernachtung.

Ankunft am südlichen Ende des Lake Pukaki

Ausgangspunkt für den Besuch des Mount Cook ist zunächst das Südende des langgestreckten Gletschersees Lake Pukaki, denn von dort startet die knapp 60 km lange Strecke zum Mount Cook, die auf gleichem Wege wieder zurückgefahren wird.
Bei gutem Wetter hat man von verschiedenen Stellen des Südendes bereits einen tollen Blick auf die alpinen Gipfel des Mount Cook, die von hier noch über 60 km entfernt sind.
Einen kurzen Stopp kann man außerdem beim Punatahu Visitor Center (Google Maps) machen, wo einiges über die Kulturgeschichte in der Region ausgestellt ist. Durch ein großes Glasfenster kann die Sicht auf den Mount Cook auch bei kaltem Wetter schön beobachtet werden.

Übernachtungsoptionen für Camper – in und außerhalb des Nationalparks

Für Camper gibt es am Lake Pukaki einige kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten. Die beliebteste ist die große Freedom-Camping Area am Ufer des Sees (Google Maps), ausgestattet mit modernen Plumpsklos. Hier ist meist recht viel los.
Etwas gemütlicher und geschützter lässt es sich auch außerhalb, auf der Lake Wardel Campsite (Google Maps) übernachten, welche in einem kleinen Nadelwald liegt.
Wer ganz autark campt, kann auch deutlich näher am Mount Cook kostenlos an zwei Parkplätzen übernachten: Acland Lagoon Lookout (Google Maps) und Mount Cook & Tasman River Lookout (Google Maps). Da sich die Spots außerhalb des Nationalparks befinden und dort keine Verbotsschilder sind, spricht gewöhnlich nichts dagegen, sofern man “fully self-contained” ist.

Sehr lohnenswert kann jedoch auch eine Übernachtung direkt im Nationalpark sein. Im White Horse Hill Campground des DOC kannst du direkt am Fuße des Gebirges übernachten und nachts häufig einen wunderbaren Sternenhimmel beobachten. Der Campingplatz ist einfach mit Toiletten und fließendem Wasser (außer im Winter) ausgestattet. Dafür etwas teurer als gewöhnlich mit 18$ p.P.
Eine Buchung ist notwendig und kann hier vorgenommen werden.

Fahrt zum Mount Cook

Auf der knapp 60 km langen Fahrt gibt es immer wieder mal Aussichtspunkte an der Straße, ansonsten ist aber vielmehr der Weg das Ziel. Bei klarer Sicht sieht man die beeindruckenden schneebedeckten Gipfel immer näher kommen. Doch auch die weiten Landschaften, die sich teilweise in beide Richtungen erstrecken, sind wunderschön. Im ersten Teil der Fahrt verläuft die Strecke noch entlang des Lake Pukaki, bis dieser sich in einen vielfach verzweigten Strom aus Wasserläufen verwandelt. Besonders beeindruckend ist der Anblick dieser Wasserläufe aus der Luft, was man theoretisch im Zuge einer “Air Safari” vom Glentanner Aerodrome aus erblicken könnte.

Am Ende der Zufahrtsstraße, wo du bereits umgeben von Gebirge bist, erreichst du das Aoraki/Mount Cook Village, eine Siedlung mit einigen Übernachtungsmöglichkeiten und einem sehr schön gemachten, großen Visitor Center (Google Maps). Wenn Zeit ist, lohnt sich ein Besuch im Center, das eine interessante Ausstellung zur Gletscherdynamik, zum Alpinismus, zu Forschungsreisen sowie zur Naturgeschichte bietet.

Von hier aus gibt es nun vor allem zwei Highlights, die du die du machen kannst: Der Blick auf den Tasman Lake mit Gletscher und der Blick auf den Mount Cook vom Hooker Valley Track.

Tasman Glacier – Blick auf den Gletscher und den türkisen Tasman Lake

Kurz vor Erreichen des Mount Cook Village führt eine Abzweigung etwa 7 km lang zum Parkplatz des Gletschersees (Google Maps).
Von dort aus gelangst du über einen 600 Meter langen Pfad, der etwa 80 Höhenmeter ansteigt, zu einer Aussichtsplattform. Auf dem Weg passiert man zwischendurch die sogenannten “Blue Lakes”, die tatsächlich aber grün sind. Früher floss dort Gletschwasser hinein, inzwischen sind die Gletscher aber kleiner geworden, sodass dieser Strom versiegte und inzwischen Algen für die grüne Färbung verantwortlich sind. Auch der Blick kurz vor dem Ziel zurück durch das Tal ist übrigens sehenswert:

An der Aussichtsplattform oben hast du einen beeindruckenden Blick auf den türkisfarbenen Tasman Lake, die umliegenden Berge und den Gletscher in der Ferne. Besonders bei sonnigem Wetter strahlt der See geradezu in seiner intensiven Farbe und es dauert eine Weile bis man sich am Panorama sattgesehen hat. Der See selbst ist relativ jung und entstand durch das Abschmelzen des einst noch längeren Gletschers. Der See ist inzwischen 6-7 km lang und teilweise mehr als 200 m tief.

Am Parkplatz zurück könntest du nun auch noch über einen weiteren Pfad direkt zum Wasser nach unten gehen. Ein etwa 1,3 km langer Pfad führt dort hinunter. Mit etwas Glück lassen sich abgebrochene Gletscherstücke, die im Wasser treiben, beobachten.
Von dort starten übrigens auch Bootstouren auf dem Gletschersee.

Hooker Valley Track – Traumhafte Wanderung mit Blick auf den Gipfel des Mount Cook

Blick auf Mueller Lake

Wenn du nur eine Wanderung machst, dann ist es der Hooker-Valley-Track. Die insgesamt gute 11 km lange Wanderung führt durch die wunderschöne alpine Landschaft mit tollen Blicken auf die Gletscher und schneebedeckten Gipfel und endet am Hooker Lake, einem Gletschersee am Fuße des Mount Cook. Für die Wanderung kannst du 3-4 Stunden einplanen, je nachdem wie lange du dich am Ziel aufhältst. Grundsätzlich ist sie aber nicht anspruchsvoll, es geht auf die gesamte Strecke etwa 250 Höhenmeter nach oben, die aber sanft ansteigen. Wenn du eine Trekking-App nutzen möchtest, kannst du dich z.B. nach dieser Route auf Outdooractive richten.

Gestartet wird am großen Parkplatz, nördlich des Mount Cook Village (Google Maps), der nicht selten auch mal komplett voll ist. Denn die Wanderung ist ähnlich populär wie das Tongariro Alpine Crossing auf der Nordinsel. Darauf sollte man sich einstellen.

Im Laufe der Wanderung müssen insgesamt drei Hängebrücken überquert werden, die meist tolle Ausblicke bieten. Bei der ersten Brücke hast du z.B. eine tolle sicht über den Gletschersee Mueller Lake und die dahinter liegenden gletscherbedeckten Gipfel. Eine gute Aussicht auf die erste Hängebrücke und Umgebung bekommst du vorher vom Aussichtspunkt, etwa 1 km nach Start der Wanderung.

Aussicht auf erste Hängebrücke

Die Wanderung führt nun weiter an der Ostseite des Sees herum und schon kurz nach der Überquerung der zweiten Hängebrücke eröffnet sich dir der erste Blick auf den Mount Cook. Wer nicht die komplette Strecke wandern möchte, könnte also auch dort, ca. 2,5-3 km nach Start, umkehren.
Andernfalls geht es nun am Gletscherfluss entlang durch die imposante Landschaft, den Gipfel des Mount Cook immer im Blick, sofern das Wetter klar ist.
Eine dritte Hängebrücke folgt noch und nach etwa 5 km Strecke ist der Hooker Lake erreicht, hinter dem der imposante 3724 m hohe Gipfel thront.

Der See an sich ist gar nicht so spektakulär, denn die Farbe kann nicht mit dem Tasman Lake mithalten, sondern ist bei unserer Ankunft vielmehr gräulich. Falls du einen sehr windstillen Tag erwischst, kannst du aber auch Glück haben, denn dann können fantastische Spiegelungen des Mount Cook auf dem Wasser entstehen.
Vor Ort kannst du unten ans Wasser gehen oder oben noch ein wenig über die Felsen kraxeln, um noch schönere Perspektiven auf die Landschaft zu entdecken.

Eine gute halbe Stunde halten wir uns am Ziel auf, bevor es im schönen Nachmittagslicht wieder zurück geht. Selbst dann kommen uns auf halber Strecke noch Leute entgegen. Zu spät sollte man aber auch nicht unbedingt am Ziel sein, da sonst alles im Schatten liegt.

Weitere Aktivitäten im Mount Cook Nationalpark

Wer noch etwas Action sucht und das nötige Kleingeld hat, findet am Mount Cook genügend Gelegenheiten. Rundflüge oder Kajaktouren auf dem Gletschersee – vieles ist möglich.
Ein klassischer Rundflug mit dem Helikopter und Landung im Schnee dauert etwa 30-45 Minuten und kostet ca. 180-270€. Angebote findest du z.B. via getyourguide.de.

Etwas gemütlicher geht es auf einer Gletscher-Bootstour zu. Diese wird nur vom Anbieter Glacier Explorers angeboten, dauert knapp 3 Stunden (davon 1h auf dem See) und kostet etwa 110€. Im Zuge der Tour muss auch der Weg von 1,5 km zur Anlegestelle absolviert werden. Auf dem See erlebst du die Eisberge auf dem Wasser hautnah.
Etwas abenteuerlicher und mit 325 NZD gar nicht so günstig, kann man den Tasman Lake auch auf einer geführten Kajaktour erleben. Buchen kannst du diese auf der Homepage des Anbieters.

Weitere Infos zum Mount Cook Nationalpark

Übernachtung in Mount Cook (kein Camping)

Wer eine reguläre Unterkunft benötigt, kommt in Mount Cook nicht so günstig weg.
Ein noch relativ gutes Preis-Leistungs-Verhältnis im Mount Cook Village bietet die Aoraki Mount Cook Alpine Lodge (Booking.com), welche gemütliche Studio-Apartments inkl. kleiner Küchenzeile (ohne Herd) für etwa 170€/Nacht anbietet. In der Hauptsaison (November bis März) sind viele Tage meist mehrere Monate im Voraus ausgebucht.
Alternativ ist die “Mt Cook Lodge and Motels” (Booking.com) eine Option, wo sich besonders für Selbstversorger das “Motel Studio” für ca. 210€/Nacht lohnen kann (inkl. Küche).

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