Der Husfjellet (“Hausberg”) auf Senja bietet auf seinem Gipfel eine Rundum-Panorama Aussicht auf die Bergketten und Fjorde der Insel Senja in Nordnorwegen.
Die mittelmäßig anstrengende Wanderung führt durch kleine Wälder und sumpfige Wiesen bis auf den mossbewachsenen, etwas steinigeren Gipfel.
Stets begleitet von tollen Aussichten über die Fjorde Bergsfjorden und Nordfjorden mit den zahlreichen kleinen Inseln.
Neben der Wanderung zum Hesten, welcher sich geografisch in der Nähe befindet, stellt diese Wanderung eines der Highlights von Senja dar.
Anfahrt und Parken
Kommt man vom Süden oder Westen Senjas, nimmt man die Straße 86 bis nach Straumsbotn. Dort dann die Abzweigung auf die 862 und dieser für 18 km folgen bis zum Ort Skaland.
Im Ort geht es dann nach rechts auf eine kleine Anhöhe mit einer Kirche. Dort kann man sein Auto kostenlos abstellen (s. Google Maps).
An der Kirche ist auch ein kleiner Rastplatz mit Bänken, sowie eine Statue. Dort geht der Weg, kaum ersichtlich, los. Wir sahen dort weder Schild, noch Informationstafel, die sich dort eigentlich befinden soll.
Tourdaten zur Wanderung
Startet man von der Kirche, so beträgt die reine Wanderstrecke 7,7 km (hin und zurück).
Man überwindet dabei ca. 600 Höhenmeter und benötigt insgesamt ca. 4 Stunden (inkl. Pausen und Erkundung des Gipfels).
Für die genauen Tourdaten inkl. Höhenprofil und Karte kannst du dich an meiner Tour auf Outdooractive orientieren.
Wanderung auf den Husfjellet – über 600 m nach oben
Von der kleinen Kirche von Skaland startet zunächst ein recht matschiger Pfad, bei dem man bereits einen Vorgeschmack zu dem bekommt, was einem später abschnittsweise erwartet.
Zumindest dann, wenn der Wanderung keine lange Trockenperiode vorangegangen ist.
Anschließend geht es auf einem gewöhnlichen Forstweg leicht aufwärts an einem Wald vorbei. Dort, ca. 200 m nach Start der Wanderung hat man bereits die Möglichkeit, auf einem unscheinbaren Weg durch sumpfig/waldiges Gebiet ein bisschen abzukürzen. Dies ist aber nicht wirklich notwendig, sodass wir dem normalen Verlauf auf dem Forstweg folgen. Nach 800 m passieren wir 2 einfache Schutzhütten für Wanderer.
Ein kleiner Bach wird in der bunten Herbstlandschaft nun überquert, bevor der erste nennenswerte Aufstieg beginnt.
Aufstieg durch den Birkenwald auf die Hochebene
Nun geht es ein kleines, eher lichtes Wäldchen mit Birkenbäumen nach oben über “Stock und Stein”. Manchmal muss man eine der Wurzeln oder Stämme zur Hilfe ziehen, um auf dem doch recht matschigen Pfad nicht auszurutschen.
Hat man den kleinen Wald durchquert, gibt es auch direkt die erste Sicht in Richtung Ziel. Der Bergkamm mit seiner geschwungenen Form tut sich vor uns auf und in weiter Ferne lässt sich der Gipfel bereits erahnen.
Guckt man dagegen zurück, gibt es nun die erste nette Aussicht auf die Fjordlandschaft.
Nun geht es mit moderater Steigung weiter durch die hier bereits wunderschöne Landschaft, in der sich die herbstlichen Farben im September voll entfalten.
Die Hälfte des Aufstiegs geschafft – Wegpunkt Sommardalen
Nach etwa 2 km Wegstrecke erreicht man eine kleine Anhöhe mit Sicht über die weitere Moor-Landschaft, der Wegpunkt Sommardalen auf 327 Metern Höhe. Am Schild befindet sich außerdem bereits ein Wander/Gipfelbuch, in das man sich eintragen kann.
Die nächste Etappe auf 500 Metern verläuft nun erst einmal ohne Steigung, erfordert allerdings vielmehr gute Balance-Fähigkeiten und starke Nerven.
Über Holzplanken durch das Moorgebiet
Bisher bin ich selten derartig schlammigen Wanderwegen begegnet, wie auf diesem Abschnitt. Spätestens ab hier sind wasserdichte, mindestens knöchelhohe Wanderschuhe Pflicht, sonst sind nasse Füße garantiert.
So gut es ging, wurden auf dem “Weg” Holzplanken ausgelegt. Diese sind teilweise aber lückenhaft oder selbst schon so weit eingesunken, dass es einem Hindernislauf gleicht, um hier nicht mit dem Schuh im Wasser einzusinken.
Kritisch sind auch die Stellen, an denen die Planken aufhören. Vorsichtig gehen wir dort Schritt für Schritt, denn nicht überall kommt man sonst ohne nasse Füße wieder heraus. Das Wasser geht mir stets mehrere Zentimeter über die Sohle und die Schuhe werden voll auf ihre Wassertauglichkeit getestet.
Nichtsdestotrotz schaffen wir mit genug Vorsicht diesen Part ohne nasse Füße. Jetzt geht es noch einmal kurz und etwas steiler aufwärts, bis wir das erste mal auf einer weiteren Anhöhe Pause machen und die nun schon recht bemerkenswerte Aussicht genießen.
Letzte Etappe: Aufstieg bis zum Gipfel
Inzwischen sind gute 2/3 der Strecke geschafft und es geht nun ohne weiteren Matsch in Richtung Ziel. Der Boden wird insgesamt steiniger. Im Spätherbst oder Frühling liegt ab hier oft schon bzw. noch ein wenig Schnee.
Beim Blick zurück sieht man nun noch einmal sehr gut den Streckenverlauf durch das Moor und die einzigartige Form der Gebirgskette wird allmählich sichtbarer.
Der Gipfel des Husfjellet – Einzigartiges Rundum-Panorama
Nach guten 600 Höhenmetern ist das Ziel endlich erreicht und wir haben die Ruhe, um die tolle Aussicht über die markante Bergkette mit ihren drei “Zacken” zu bestaunen, die das wohl typischste Motiv dieser Wanderung ist:
Von diesem ersten Gipfel kann und sollte man nun auch noch ein Stück (ca. 150 m) weiter gehen, um an der Stelle mit dem Panorama Blick zu verweilen. Ein bisschen harmloses Klettern über ein paar Steine ist dabei notwendig und schon findet man sich auf dem Plateau mit sensationellen Ausblicken wieder.
Der Blick geht dabei in Richtung Nordwesten zu weiteren, etwas tiefer gelegenen Gebirgsketten (“Skinnarmen” und “Traelen”), im Nordosten über den tiefblauen Fjord mit der Gebirskette des Bergs “Ramnen” (646 m) im Hintergrund und im Südosten der bereits bekannte Blick über den Nordfjorden.
Eine gute halbe Stunde verbrachten wir hier oben am Gipfel, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten.
Der Abstieg vom Gipfel des Husfjellet
Das Licht der späten Nachmittagssonne verstärkt nun noch einmal die tollen Farben des Herbstlaubs auf dieser Wanderung und wir gelangen vom Gipfel recht schnell hinab.
Natürlich muss nun noch einmal das Moor überquert werden. Inzwischen kennen wir die einzelnen Holzplanken ja schon und schaffen es ohne “Zwischenfall” darüber. Ein bisschen Wasser ist am Ende aber dennoch über die Oberseite des Schuhs hineingelangt.
Ein letzter Blick über das Meer und es geht wieder durch den kleinen Birkenwald hinab.
Ca. 1:20 Stunden brauchten wir nun nur noch für den Rückweg, sodass wir nach guten 4 Stunden wieder zurück am Auto sind.
Fazit zur Husfjellet Wanderung auf Senja
Die gesamte Wanderstrecke bietet ein tolles Naturerlebnis mit weiten Ausblicken in sämtliche Richtungen. Hier ist also auch der Weg das Ziel, wenngleich der Gipfel mit seinem Rundum-Panorama Blick das absolute Highlight der Wanderung darstellt.
Jeder mit normaler Kondition kann die 600 Höhenmeter gut schaffen, auch wenn es teilweise natürlich etwas anstrengend ist, wenn man dies nicht gewohnt ist.
Knifflig wird es vom Pfad her auf den matschigen Abschnitten. Wer keine gute Balance oder wasserdichte Schuhe hat, sollte sich darauf einstellen, mindestens einen Fuß zu versenken. Besonders wenn es zuvor geregnet hat.
Insgesamt ist der Aufstieg auf den Husfjellet aber eines der TOP Highlights auf Senja.
Wenn dir eine Wanderung nicht ausreicht, dann guck dir gerne meinen Bericht zu Wanderung auf den Hesten an, eine kürzere Wanderung, die ebenfalls ein tolles Highlight Senjas darstellt.
Warst du schon einmal auf Senja oder möchtest du noch etwas wissen oder anmerken?
Schreib’ doch in die Kommentare!
Hat dir dieser Beitrag gefallen? Ja? Dann teile gerne den Artikel!
Für deine Reisen empfehle ich dir außerdem die kostenlose VISA Kreditkarte der Hanseatic, mit der du weltweit kostenfrei Bargeld abheben kannst und vieles mehr.
Weitere Infos dazu
Alle Bilder zur Husfjellet Wanderung
Zum Abschluss gibt es wie üblich die Galerie zur Husfjellet Wanderung mit einer Auswahl an Bildern: