Eungella National Park: Begegnungen mit Schnabeltieren & Glühwürmchen im Regenwald

Der Eungella National Park in Queensland liegt im küstennahen Hinterland ca. 80 km vom Ort Mackay entfernt.
Da sich für uns keine besonderen Ziele an der Küste in dieser Region auftaten, machten wir diesen Abstecher bzw. “Umweg” in das Gebirge der Clarke Range.
Zwar hat dieser Nationalpark einige schöne Regenwälder und Wanderungen zu bieten, am Ende dreht sich aber alles um das einzigartige Schnabeltier, welches man hier sichten kann (dazu gleich mehr).

Anfahrt zum Eungella National Park

Den Eungella Nationpark erreichst du über die State Route 64. Egal aus welcher Richtung du kommst oder anschließend hin fährst, hast du spätestens ab dem Ort Pinnacle eine ca. 30 km lange “one-way”-Strecke in den Park zu absolvieren. Zunächst sehr klassisch ländlich und eben näherst du dich irgendwann dem Gebirge und es geht die letzten Kilometer bis zum Hauptort Eungella recht kurvig aufwärts. Probleme sollte das aber keine darstellen.

Den Eungella Nationalpark entdecken – Dichte Urwälder und Warten auf das Schnabeltier

Broken RIver aus der Luft (Drohne)

Im Hauptort Eungella angekommen, erwartet dich der erste Aussichtspunkt, der Goodes Lookout (Google Maps).
Ein Stopp ist obligatorisch. Die Aussicht geht bei gutem Wetter weit über das Tal hinweg. Bei bewölktem Wetter ist die Sicht “okay”.

Goodes Lookout bei diesiger Sicht

Ansonsten ist der Ort Eungella für dich nur noch interessant, wenn du nicht campst und eine klassische Unterkunft benötigst, denn hier gibt es eine Handvoll von (s. Booking.com).
Beim Broken River Areal, wo wir übernachteten, gibt es aber auch das “Broken River Mountain Resort (Booking.com), welches ordentliche kleine Apartments ab ca. 100€ bietet.

Sky Window Lookout – Schöner Ausblick im Eungella Nationalpark

stark bewölkter Sky Lookout

Diesen Stopp kannst du auf jeden Fall auch machen, denn das Sky Window (Google Maps) ist zumindest bei klarem Wetter ein hervorragender Aussichtspunkt, der über einen sehr kurzen Rundweg, den 250 m langen Sky Window Circuit zu erreichen ist.
Noch besser als beim Goodes Lookout siehst du hier das weite Tal. Bei uns war es leider sehr bewölkt, daher war es nur mittelmäßig beeindruckend.
Geparkt wird an der gleichnamigen Picnic Area.

Broken River Area im Eungella National Park – Zuhause des Schnabeltiers

Hier spielt sich die Hauptattraktion des Parks ab, der “Broken River” mit den dort heimischen Schnabeltieren (“Platypus”).
Dort befindet sich auch ein schöner kleiner Campingplatz (Broken River Camping Area), an dem wir zunächst stoppen und uns auf unseren Platz stellen.
Von dort oder dem Parkplatz am Visitor Center am anderen Seite der Brücke kannst du auf Erkundung gehen und dein Glück bei der Sichtung dieses seltenen Tiers versuchen.

Um das Schnabeltier von hier zu sichten, gibt es zwei Aussichtsplattformen, östlich (150 m) und westlich (350 m) der Brücke die über den Fluss führt. Bei unseren ersten Beobachtungen tat sich zunächst nichts an beiden Plattformen.
Immerhin: Eine Wasserschlange schwamm ans Ufer, was auch eine coole Sichtung war.

Nach einigem hin und her laufen am Flussufer kamen dann allerdings Leute entgegen, die von einer aktuellen Sichtung berichteten. Also wieder einen halben Kilometer zurück an die andere Plattform. Dort verharrten die Leute schon ruhig. Kurze Zeit später kamen Luftblasen aus dem Wasser, was immer ein Zeichen für Schnabeltiere ist. Und siehe da, zwei Schnabeltiere tauchten tatsächlich auf und schwammen immer jeweils kurz auf der Oberfläche. Ein spannender Augenblick und interessante, wenn auch etwas skurrile Tiere 😉

Auch ein blauer Kingfisher (Vogel) ließ sich am anderen Ufer blicken.

Die besten Zeiten für eine Schnabeltier Sichtung ist übrigens in den Morgenstunden von 4-8 Uhr und nachmittags/abends von 15-19 Uhr.
Eine gute Übersichtskarte vom Nationalpark zur Broken River Area findest du unter diesem Link.

Wanderungen im Eungella National Park – Empfehlungen

Natürlich ist ein Aufenthalt nicht komplett, wenn nicht zumindest ein bisschen der Regenwald erkundet wird.
Daher stelle ich zwei kurze Wanderungen vor, die aber auch erweitert werden können.
Insgesamt hat der Park über 20 km an Wanderwegen und allein von Broken River aus gibt es genug zu tun, wenn man möchte.

Rainforest Discovery / Granite Bend Circuit Kombination

Eine schöne und einfache Tour ist der Granite Bend Circuit, kombiniert mit Abschnitten des Rainforest Discovery Circuit.
Starten kannst du ab der Broken River Day Use Area (Google Maps).
Das sind dann zusammen nur etwa 2,5 km. Dabei geht es zunächst durch schönen dichten Regenwald und hohe Livistone Palmenhaine. Im weiteren Verlauf über 2 kleine Brücken und am Broken River entlang. Auch dabei sind natürlich Schnabeltier oder andere Tiersichtungen gut möglich.
Am Ende (oder Beginn) der kurzen Wanderung kommt man auch wieder an einer der Platypus Plattformen vorbei.

Eine Übersichtskarte und weitere Infos findest du auf der Wanderkarte des Nationalparks im folgenden Bild:

Klick zum vergrößern

Wishing Pool Circuit

Eine weitere kurze Wanderung (1,9 km) die wir am nächsten Morgen unternommen hatten, befindet sich in einem abgelegeneren Teil des Parks, etwa 6,5 km entfernt an der Crediton Loop Road.
Der Parkplatz ist leicht zu verfehlen und befindet sich hier (Google Maps).
Die letzten ca. 3 km der Anfahrt sind außerdem Schotterstraße.

Der Wishing Pool Circuit ist im Grunde der Beginn des anspruchsvollen Crediton Tracks und gibt daher einen guten Einblick in den teils dichten Regenwald.
Direkt am Anfang des Trails wird außerdem von der herzförmigen australischen Brennessel (Gympie Gympie (Dendrocnide moroides)) gewarnt, welche langwierige schmerzhafte Auswirkungen beim Berühren haben kann. Gesehen haben wir sie nicht und abschrecken lassen sollte man sich davon auch nicht. Dennoch ist in Australien eben auch vor mancher Pflanze Abstand zu wahren.

Ansonsten begegnen wir auf diesem Track natürlich wieder keiner Menschenseele, denn am Parkplatz sind wir die Einzigen. Perfekt jedoch, um in die Flora und Fauna des australischen Regenwaldes einzutauchen.

Weitere nützliche Infos zum Eungella National Park

Folgende Infos sollten dir für deine Planung weiterhelfen.

Camping in Eungella

Wir haben im schönen Broken River Campground (Google Maps) mit unserem Camper übernachtet. Im Mittelpunkt steht eine Wiese, um die die Stellplätze verteilt sind, umgeben von Wald.
Highlight für uns waren hier tatsächlich die zahlreichen Glühwürmchen, die in der Dämmerung plötzlich auftauchten und insbesondere im Waldstück zu hunderten herumflogen. Ein tolles Erlebnis.
Den Campingplatz musst du vorbuchen und zwar unter diesem Link. Theoretisch ist es wohl auch telefonisch möglich (s. Infos).
Die Gebühren sind 7,25$ pro Person. In der Hauptsaison sollte unbedingt einige Tage oder evt. sogar Wochen im Voraus gebucht werden, da die Stellplätze begrenzt sind.

Mehr Infos zum Campingplatz auf der Nationalpark-Seite.

Alternativ für Leute mit Zelt gibt es auch noch den Fern Flat Campground in der Nähe (mehr Infos hier).

Links zum Nationalpark


Wie geht es auf deiner Reise nun weiter? Wieder zurück an die Küste? Dann solltest du dir meinen Beitrag zu Cape Hillsborough ansehen.
Geht es Richtung Süden, ist ein Blick in meinen Beitrag zu Fraser Island bestimmt hilfreich.


Für deine Reisen empfehle ich dir außerdem die kostenlose VISA Kreditkarte der Hanseatic, mit der du weltweit kostenfrei Bargeld abheben kannst und vieles mehr.

Weitere Infos dazu

 



Bildergalerie zum Eungella National Park

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