Steine, Sand, Wüste und unmenschliche Temperaturen. Wer will da schon hin?
Das Tal des Todes oder Death Valley klingt aufs Erste nicht wirklich einladend. Wer aber einmal dort war, im “Land der Extreme”, der wird schnell erkennen, dass Amerikas trockenster und heißester Nationalpark doch seine eigene Schönheit hat.
Viele zählen das Death Valley sogar zu den Favoriten ihrer besuchten Nationalparks.
Auch ich begab mich bereits dreimal freiwillig in dieses “Hitzeloch”.
+++ Aktuelles in 2022: Aufgrund einer “Jahrtausend-Flut” im Death Valley Anfang August wurden etliche Straßen, Parkplätze und Einrichtungen im Park beschädigt oder zerstört. Aktuell (09/2022) sind daher einige Sehenswürdigkeiten (insbesondere das Badwater Basin) geschlossen oder unzugänglich. Für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten ist eine Öffnung allerdings ab Oktober wieder geplant. Wenige Orte werden aber bis 2023 beeinträchtigt sein. Aktuelle Infos hier. +++
Death Valley – Anfahrt, Kosten & Öffnungszeiten
Das Death Valley befindet sich im Grunde an der Grenze zu Nevada, liegt aber in Kalifornien.
Von Las Vegas aus ist es nicht allzu weit (ca. 1,5h Fahrt) und ich kam zweimal Male aus dieser Richtung in den Park gefahren (über den Highway 190). Alternativ macht auch die Einfahrt über die 374 vom Ort Beatty Sinn. Dies habe ich einmal gemacht und ist z.B. sinnvoll, wenn du möglichst früh im Park sein möchtest, da es von dort nur ca. 15 Minuten Fahrtzeit sind.
Nach dem Parkeingang gibt es ein Häuschen, an dem man sich die Infobroschüren nehmen kann und den Eintritt (30$) bezahlt, sofern man keinen Nationalpark-Jahrespass (“America the beautiful – 80$) besitzt.
Die Broschüre inklusive Karte zum Park findest du auch hier zum Download.
Das Death Valley ist ansonsten das ganze Jahr über rund um die Uhr ganztägig geöffnet. Das Visitor Center ist täglich von 8.00 – 17.00 Uhr geöffnet.
Unterkünfte für das Death Valley
Grundsätzlich eignet sich das Death Valley gut als ausgiebiger Stopp auf der Weiterfahrt, z.B. in Richtung Yosemite oder anders herum nach Las Vegas. In dem Fall empfiehlt sich eine Übernachtung in Las Vegas.
Im Park kann man entweder campen (s. Übersicht hier) oder in einer der relativ teuren Lodges (s. hier) bei Furnace Creek übernachten (ab ca. 200$/Nacht).
Die meisten Campgrounds sind im Sommer aufgrund der extremen Hitze allerdings geschlossen. Neben ein paar kleinen, eher abgelegenen, sehr einfachen Campingplätzen hat lediglich der Furnace Creek Campground (Reservierung hier) dann auch geöffnet (Reservierung im Sommer nicht möglich/nötig) und auch dort ist es fraglich, ob man unbedingt campen möchte, denn auch nachts kann es sehr heiß sein (Nachttemperatur-Rekord bei 41,7 Grad!).
Falls du den Park in der Sommerzeit daher ausführlicher erkunden und dort übernachten möchtest, empfehle ich entweder eine der zwei Lodges bei Furnace Creek (“The Inn“, siehe hier oder “The Ranch, siehe hier) oder im nahegelegenen Ort Beatty ein günstiges Motel (s. hier auf Booking.com) zu nehmen (ab ca. 80$/Nacht).
Death Valley Sehenswürdigkeiten
Wer sich für den Park mehr Zeit lässt, als nur durchzufahren, der wird hier einiges entdecken können.
Wenn es einem möglich ist, sollte man am besten schon frühmorgens in den Park fahren. Dann ist noch wenig los und die morgendliche Stimmung im Park ist sowieso irgendwie besonders. Außerdem ist es dann natürlich noch nicht so heiß.
Bezüglich der Reihenfolge der Death Valley Sehenswürdigkeiten gehe ich davon aus, dass man aus der Richtung Las Vegas bzw. der Death Valley Junction kommt, also von Osten in den Park fährt.
Death Valley – Dante’s View
Kurz nach dem Parkeingang (von Osten kommend) befindet sich bereits eine wichtige Abzweigung in Richtung des Aussichtspunkts “Dante’s View” (Google Maps). Dazu biegt man in die Furnace Creek Wash Road, welche später wiederum in die Dante’s View Road abbiegt.
Auf der 21 km langen Strecke geht es auf sagenhafte 1669 m hoch, womit man von der Hauptstraße aus ca. 1000 m Höhenunterschied bewältigen muss.
Oben angekommen, findet man die beste Aussicht im Death Valley, vor allem auch auf die Salzlandschaft des Badwater Basins. Bedenkt man, dass der tiefste Punkt dort unten -85m ist, so schaut man also von ca. 1750 m Höhe hinunter. Grandios.
Dante’s View befindet sich hier (Google Maps).
Death Valley – Zabriskie Point
Nur kurz nachdem man vom Dante’s View Ausflug wieder auf die Hauptstraße links abgebogen ist, erreicht man den Zabriskie Point (Google Maps).
Ab dem Eingang des Parks geht es erst mal bergab, schließlich gelangt man später auch noch auf unter Meereshöhe.
Der Zabriskie Point ist ein toller Aussichtspunkt mit einer Rundumsicht auf eine interessant geformte Gesteinslandschaft, welche den sehr kurzen Aufstieg lohnenswert macht.
Wer im Sommer, wie wir, unterwegs ist, wird hier auch bereits den ersten Hitzetest über sich ergehen lassen, da es dann meist über 40°C (zumindest tagsüber) hat und in Kombination mit dem kleinen Aufstieg, wird es dann schon ein wenig heiß.
Death Valley – Badwater Basin
Bereits nach dem Zabriskie Point nähert man sich einem weiteren Highlight des Parks, wenn man bei Furnace Creek auf die Badwater Basin Road abbiegt. Highlight einerseits aus landschaftlicher Sicht, aber vor allem auch aufgrund der Tatsache, den tiefsten Punkt Nordamerikas zu erreichen.
Ab hier wird es nun auch besonders heiß im Sommer. Da ich das Death Valley nur im Sommer besucht habe, kenne ich diese Stelle eben auch nur als unglaublich heiß.
Angekommen am Badwater Basin (Google Maps), wie sich dieser Teil des Valleys nennt, stieg das Thermometer vorletztes Mal sogar auf 47°C.
Eine Temperatur, die ich zuvor noch nicht erleben durfte und ehrlich gesagt hält man es dabei auch nur ein paar Minuten aus, vor allem in der Sonne.
Dennoch haben die meisten (uns eingeschlossen) Lust, sich erst einmal in Richtung der Salzwüste zu begeben und ein paar (hundert) Meter in dieser Hitze zu laufen. Vielleicht auch um sich selbst zu testen.
Der Hitze- und gleichzeitig auch Weltrekord liegt im Death Valley übrigens bei 56,7°C.
Badwater Basin heißt dieser Bereich, da es hier zwar tatsächlich etwas Wasser gibt (ein paar größere Pfützen, zumindest im Sommer). Dieses Wasser ist allerdings aufgrund des Salzes, das sich hier überall befindet und aus dem dieser Boden hier größtenteils besteht, ungenießbar (“Bad Water”).
Wer diesen kleinen Ausflug gemacht hat, wird erst einmal froh sein, wieder in das klimatisierte Auto zurückzukehren.
Wesentlich mehr macht der gewöhnliche Besucher im Sommer tagsüber auch nicht, außer mit dem Auto von Punkt zu Punkt fahren und kurz auszusteigen.
Grundsätzlich gibt es aber auch hier einige, schöne Wanderwege, die man jedoch besser im Herbst oder Frühling in Erwägung zieht.
Death Valley – Devil’s Golf Course
Verlässt man das Badwater Basin und fährt die Straße weiter, erreicht man bald die Abzweigung, die zum sogenannten Devil’s Golf Course (Google Maps) führt. Eine Schotterstraße später ist man dann auch da.
Dort ist man quasi umgeben von zerklüfteten und spitzen Salzformationen, von denen auch der Name kommt (“Nur der Teufel könne auf diesem Platz Golf spielen”).
Wenn man eine Weile an den Salzstrukturen steht, hört man ab und zu das Knacken der Salzkristalle, aufgrund der Hitze.
Death Valley – Mesquite Flat Sand Dunes (Stovepipe Wells)
Fährt man die Badwater Basin Road nun wieder zurück, gelangt zunächst wieder zum Ort “Furnace Creek“.
Auf dem Weg dorthin sollte man aber nicht vergessen, den Artist Drive zu fahren. Diese Einbahnstraße verläuft 14,5 km durch farbenfrohe, interessante Felsen und ist einen Abstecher definitiv wert. Einfach nach dem Schild Ausschau halten oder hier auf Google Maps vorher ansehen.
Furnace Creek ist quasi der Hauptort des Death Valley, mit 2 Campingplätzen, Lodge, Flugplatz und verrückterweise auch einem Golfplatz (auf dem man im Sommer mittags aber sicherlich nicht spielen möchte).
Außerdem gibt es eine Tankstelle. Allerdings sollte man es vermeiden, dort zu tanken, da die Preise doppelt so hoch sind, wie normalerweise.
Ab Furnace Creek folgt man wieder der Hauptstraße (Hw 190) und kommt kurz vor dem zweiten “Ort” (Stovepipe Wells) an einem Parkplatz vorbei, der einen Zugang zu den sogenannten Mesquite Flat Sand Dunes (Google Maps) ermöglicht.
Dies ist ein großes Gebiet aus wunderschönen Sanddünen in verschiedenen Farben und Variationen.
Ganz so heiß wie im Badwater Basin ist es hier auch nicht mehr, sodass ein kleiner Ausflug auf die Dünen durchaus machbar ist. In den kühleren Jahreszeiten kann man sich hier natürlich umso länger aufhalten.
Nach dem Besuch der Mesquite Flat Sand Dunes geht es bereits in Richtung Parkausgang, wenn man nicht woanders noch einen Zwischenstopp einlegt.
Ab hier geht es nun auch wieder kontinuierlich aufwärts von etwa 0 m auf über 1000 m Höhe. Während der Fahrt aus dem Park heraus (auf dem Highway 190 Richtung Westen) hat man aber noch einmal einige schöne Ausblicke auf die Landschaft des Death Valleys.
Dies war ein Überblick über die schönsten und populärsten Sehenswürdigkeiten, die der Death Valley Nationalpark zu bieten hat.
Auch ich habe aber hier noch lange nicht alles entdeckt, insbesondere die Wanderwege, die man eigentlich nur bei kühleren Temperaturen auf sich nehmen will.
Beliebte Trails im Frühling sind zum Beispiel der Wildrose Trail.
Interessant ist wohl auch der Mosaic Canyon, der sich in der Nähe von Stovepipe Wells befindet.
Was außerdem sehr sehenswert sein kann, wenn auch nicht ganz einfach und vor allem schnell zu erreichen, sind die Eureka Sand Dunes oder das Naturphänomen der sich bewegenden Steine auf dem “Racetrack”.
Wer also etwas mehr Zeit, als nur einen Nachmittag hat, der sollte sich ruhig aufmachen und ein paar der “off the path”-Ziele ansteuern, vor allem außerhalb der Sommermonate.
Für deine Reisen empfehle ich dir außerdem die kostenlose VISA Kreditkarte der Hanseatic, mit der du weltweit kostenfrei Bargeld abheben kannst und vieles mehr.
Weitere Infos dazu
Wie üblich gibt es zum Schluss aber wieder die Impressionen aus meiner Bildersammlung:
Warst du auch schon einmal im Death Valley? Hast du noch mehr Tipps, was man hier gesehen/erlebt haben sollte? Schreib doch in die Kommentare!
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