Chichén Itzá – Die beeindruckendste Maya Stätte auf einer Yucatan Reise?
In der Frage scheiden sich wohl die Geister. Viele Besucher bevorzugen auch Stätten wie Uxmal bei Mérida und finden das gesamte Chichen Itza Erlebnis nur mittelprächtig.
Klar ist jedoch, dass diese Maya Stätte der größte Besuchermagnet ist und als größte und bedeutendste präkolumbische Stätte auf der Yucatan Halbinsel gilt.
2007 wurde sie sogar als eines der neuen 7 Weltwunder ausgezeichnet und 1988 als Weltkulturerbe erklärt.
Herausstechend und bekanntestes Motiv ist die 30 m hohe Pyramide des Kukulcán mit ihren Schlangenköpfen am Fuße des Aufgangs und dem Maya Tempel auf der Spitze.
Wichtige Infos und Tipps für deinen Besuch von Chichen Itza
Anfahrt nach Chichen Itza
Die meisten Touristen nutzen einen Aufenthalt in Valladolid als Ausgangspunkt für eine Tour zu Chichén Itzá, was ich auch so empfehlen kann.
Mit dem Mietwagen sind es dann ca. 45 Minuten bei 45 km Strecke.
Ohne Mietwagen kannst du auch am Morgen schon eines der zahlreichen Colectivos nehmen, welche Chichén Itzá anfahren. Diese starten in der Innenstadt, z.B. hier.
Natürlich gibt es auch von Cancún oder anderen Städten wie Mérida geführte Touren. Dann kommt man aber gewöhnlich erst vormittags an, mit den ganzen anderen Touristenmassen.
Mit dem Mietwagen dauert es ab Cancún etwa 2,5 Stunden bei 200 km und von Mérida sind es 1,5 Stunden Fahrt bei 120 km.
Der Parkplatz direkt am Tempel kostet 80 Peso.
Ansonsten besteht natürlich auch die Möglichkeit, am Vorabend in den Ort Pisté anzureisen und in einem der Hotels dort zu übernachten. Von den Hotels am Ortsausgang kannst du sogar zu Fuß zum Tempel gehen (ca. 2 km) oder du gönnst dir gleich eine der Lodges, welche außerhalb des Orts nur etwa 500 m vom Eingang entfernt liegen.
Entsprechende Optionen findest du auf der Chichén Itzá-Seite von Booking.com.
Wie viel kostet der Besuch von Chichen Itza?
Der Eintrittspreis für Chichén Itzá ist die letzten Jahre stetig gestiegen und wird nach wie vor etwa jährlich angepasst.
Zurzeit kostet das Ticket 539 Peso (ca. 23€) für Erwachsene (Stand: Feb. 2021).
Wie viel Zeit für Chichen Itza?
Um das komplette Gelände anzusehen solltest du 2-3 Stunden einplanen. Neben der großen Hauptpyramide gibt es schließlich noch zahlreiche weitere Bauten mit geschichtlichen Hintergründen. Je nachdem wie interessiert du bist, dauert der Rundgang dann eben 2 oder eher 3 Stunden. Das gilt für den individuellen Besuch.
Nimmst du an einer Tour teil (z.B. via Getyourguide zu finden), die von Städten wie Cancún oder Tulum startet, musst du gewöhnlich den ganzen Tag dafür einplanen. Meist haben solche Touren auch noch andere Ziele (Cenoten, weitere kleinere Tempel oder Städte wie Valladolid) im Programm.
Öffnungszeiten und beste Besuchszeit von Chichen Itza
Geöffnet ist Chichén Itzá von 8.00 bis 17.00 Uhr (letzter Einlass 16.00 Uhr).
Empfehlenswert ist eindeutig, direkt am Morgen, am besten zur Öffnungszeit zu starten. Schon vor 8 Uhr bildet sich eine Schlange am Eingang. Wer also wirklich direkt einer der ersten sein will, sollte schon um 7.30 Uhr dort sein. Gegen 10 Uhr wird es dann merklich voller.
Alternativ ist auch die Zeit ab 15 Uhr eine Option, wenn sämtliche Touren wieder abgereist sind. Dann ist es allerdings natürlich heißer als am frühen Morgen.
Eine weitere Option, um den Touristenmassen zu entgehen, ist die Teilnahme an einer Sonnenaufgangs-Tour. Mit Guide darf Chichén Itzá dann besonders früh besucht werden.
Offenbar ist die beste Option dafür die Übernachtung im Mayaland Hotel, welche diese Tour mit Guide für etwa 1500 MXN (ca. 60€) anbietet. Wenn du nur wegen der Sonnenaufgangs-Tour dort übernachtest, ist es wahrscheinlich sinnvoll, das Hotel vorher zu kontaktieren, ob die Touren noch angeboten werden.
Davon abgesehen, ist eine Übernachtung im Mayaland aber auch für einen normalen Besuch empfehlenswert, da du nur einen kurzen Fußweg zum Eingang hast.
Mit ca. 170€/Nacht aber auch nicht ganz günstig.
Sonstige Hinweise für einen Besuch von Chichen Itza
- Die Tempelbauten, darunter natürlich auch die große Pyramide dürfen allesamt nicht (mehr) betreten werden. Früher ging das noch, inzwischen sind die Besucherzahlen aber wahrscheinlich zu hoch geworden.
Dies ist auch ein Unterschied zu anderen Tempeln in Yucatan, wo das noch teilweise erlaubt ist. - Chichén Itzá hat täglich außerhalb der regulären Öffnungszeiten eine farbenfrohe Lichter-Show, die im Sommer um 20 Uhr und im Winter um 19 Uhr startet. Dabei werden die Tempel der nördlichen Anlage in farbiges Licht gehüllt und die Geschichte der Maya (auf spanisch allerdings) erzählt.
Das hat zwar nichts mit einem normalen Besuch zu tun, kann aber eine schöne Alternative sein. Oder man besucht das Gelände tagsüber regulär und abends noch einmal die Lichter-Show.
Geschichtlicher Hintergrund zu Chichén Itza
Den Überlieferungen nach schon um das Jahr 500 gegründet. Besonders vom 8. bis 11. Jahrhundert muss die Stadt eine bedeutende Rolle gespielt haben und galt als das größte Politik- und Handelszentrum in der Zeit der Mayas. Chichén Itzá war dem Gott Kukulcán geweiht, dem auch die dazu benannte große Pyramide gebaut wurde. Zwischen etwa 1200 und 1400 wurde die Maya Stätte aus unbekannten Gründen verlassen.
Überhaupt ist die Geschichte von Chichén Itzá noch in vielen Teilen ungeklärt und wird immer noch erforscht.
Bedeutsam ist letztendlich auch vor allem die vielfältige Architektur, welche ab dem 11. Jahrhundert zusätzlich starken Einfluss vom Volk der Tolteken erhielt.
Chichen Itza auf einem Rundgang entdecken
Erstes Bauwerk auf das man zusteuert, wird gewöhnlich die große Pyramide sein.
Pyramide des Kukulcán (“El Castillo”)
Die Pyramide des Kukulcán (von den spanischen Eroberern auch “El Castillo” – “Das Schloss” genannt) ist 55 m breit und etwa 30 m hoch. An allen Seiten des Heiligtums führen 91 Stufen hinauf + eine zusätzliche Stufe zum Tempel an der Nordseite. Die sich daraus ergebenden 365 Stufen ergeben die Anzahl der Tage eines Kalenderjahres. Aber auch hier ist wieder umstritten, ob das von den Maya schon so geplant war oder eher Zufall ist. Schließlich kam diese Zahl letztlich bei Restaurierungskampagnen heraus.
Am Fußende des Nordeingangs enden die Treppen mit 2 Schlangenköpfen, denen eine besondere Stellung zukommt. Immer zur Tag-und-Nachtgleiche (am 20./21. März und 22./23. September) ist der Sonnenstand zum Sonnenuntergang in einer Konstellation, welche für kurze Zeit das sogenannten “Schauspiel der gefiederten/herabsteigenden Schlange” hervorruft. Dabei sehen die sich ergebenden Schatten wie ein Schlangenkörper aus, der sich die Treppen hinabschlängelt und sich mit den beiden Köpfen am Treppenende verbindet.
Auch hier ist wieder nicht sicher, ob das von den Maya extra so konstruiert wurde, es wird aber tendenziell davon ausgegangen, dass die Erbauer der Pyramiden darauf hingearbeitet haben.
Solltest du zufällig an einen der beiden Tagen dort sein, musst du dich natürlich auf Massen von Besuchern einstellen, die für dieses Phänomen extra anreisen.
Juego de Pelota – Großer Ballspielplatz
Diese Art von Spielfeldern sieht man auch in anderen Tempeln, das hier gezeigte Spielfeld von Chichén Itza ist aber besonders groß (168 m lang und 38 m breit). Die Mauern begrenzen das Spielfeld und dienten gleichzeitig als Tribüne für Zuschauer. Insgesamt wurden wohl mind. 12 solcher Spielfelder bei Chichén Itza gefunden.
Ziel des Spiels sollte es wohl sein, einen wuchtigen Ball aus Kautschuk (ca. 3-4 kg schwer) ohne Hilfe der Hände und Füße, d.h. nur mit Schultern, Hüften, Knien und Ellbogen durch einen der Steinringe an den Außenwänden zu befördern. Schwer vorzustellen, dass dies oft klappte, so sind die Ringe schließlich eng bemessen und in mehreren Metern Höhe angebracht.
Trotz Schutzausrüstung der Spieler gab es scheinbar äußerst häufig Verletzungen, insbesondere Blutergüsse.
Mythen besagen, dass Gewinner des Ballspiels teilweise enthauptet wurden, um den Göttern keine Verlierer zu opfern. Untermalt wird diese Behauptung mit Reliefs an den Ballspielplätzen, die dieses gruselige Ritual zeigen sollen.
Kriegertempel – Templo de los Guerreros
Dieses ebenfalls recht gewaltige Bauwerk wurde zu Ehren der Maya Krieger gebaut und ist vor allem durch seine zahlreichen Reliefs, sowie die Vermischung aus toltekischer und mayanischer Architektur interessant.
Die Reliefs rund um die Außenwand zeigen Krieger, Jaguare und Adler.
Halle der 1000 Säulen
Direkt neben dem Kriegertempel befindet sich die Halle der 1000 Säulen (“Grupo de las Mil Columnas”) mit symmetrisch angeordneten, zahlreichen Steinsäulen. Ursprünglich trugen die Säulen ein Gewölbe aus Holz, welches aber über die Zeit kaputt gegangen ist. Auch hier sind zahlreiche Reliefs mit kriegerischen Darstellungen zu finden.
Tempel der Jaguare
Bedeutsam ist auch der Tempel der Jaguare, welcher sich direkt neben dem Ballplatz befindet.
Die Reliefs am Jaguartempel sind relativ gut erhalten und zeigen gruselige Szenen von Adlern und Jaguaren, die das Herz von Menschen aus deren Brust reißen und verschlingen.
Der Tempel, welcher durch eine Treppe zu erreichen ist (für Besucher nicht zugänglich) wird von zwei massiven Schlangenpfeilern “bewacht”.
Cenote Sagrado (“Heiliger Brunnen”)
Über einen Weg (voll von Verkaufsständen mit Kunst) abseits des Hauptplatzes erreicht man dieses große, grünliche Wasserloch mit einem 60 m Durchmesser.
Über 50 Skelette wurden hieraus geborgen. Offenbar verendeten seiner Zeit Menschen als Opfergaben für die Götter in dieser Cenote. Gefunden wurden außerdem Schmuckstücke und andere wertvolle Gegenstände.
Mit diesen Bauten auf dem Gelände von Chichén Itzá hast du eine Auswahl der Highlights für einen Besuch.
Hier ist außerdem eine Karte des Geländes zu finden, mit der du einen Überblick der Lage hast.
Warst du schon einmal bei Chichén Itzá oder möchtest noch etwas wissen?
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Weitere Infos dazu
Alle Bilder zu Chichén Itza
Zum Abschluss gibt es wie üblich die Galerie zu Chichén Itzá mit einer Auswahl an Bildern: