Cape Palliser – Robbenkolonien und bizarre Felsformationen

Cape Palliser

Das Cape Palliser an der Südspitze Neuseelands ist eine wilde und dünn besiedelte Region, die aber einige Highlights bietet und einen Abstecher wert ist. Ikonisch ist der hoch gelegene Leuchtturm am Ende der Straße, den man über zahlreiche Stufen erklimmen muss. Aber auch Tierliebhaber kommen auf ihre Kosten, denn in der Gegend befindet sich die größte Robbenkolonie der Nordinsel, und es ist problemlos möglich, die Tiere aus der Nähe zu beobachten. Ein weiteres Highlight sind die Putangirua Pinnacles, einige sehr bizarre, nadelartige Steinformationen, die in ihrem Aussehen einzigartig sind und auf einer kleinen Wanderung erkundet werden können. Worauf man sich jedoch einstellen sollte, sind die rauen Wetterverhältnisse, die besonders durch starken Wind gekennzeichnet sind.

Das Cape Palliser entdecken

Anfahrt zum Kap

Whatarangi Bluff

Vom letzten nennenswerten Ort Martinborough führt eine Straße insgesamt knapp 70 km bis zum Cape Palliser, wobei das letzte Stück bis zum Leuchtturm Schotterstraße ist.
Sobald sich die Straße 42 km nach Martinborough zum Meer hinab windet, wird es landschaftlich wirklich schön und man hat auf der Fahrt tolle Ausblicke auf das Meer und die Klippen. Weiteres Highlight auf der Strecke sind die steilen, schroffen Klippen, an denen die Straße gebaut wurde, die hier als Whatarangi Bluff (Google Maps) bezeichnet werden.

schwarze Strände am Cape Palliser

Putangirua Pinnacles – Abenteuerliche Wanderung zu mystischer Felslandschaft

Nur kurz nachdem die Straße an die Küste führt, wartet bereits dieses Highlight. Beim Abstecher zum Putangirua Pinnacles Scenic Reserve biegst du ein (dort befindet sich auch ein DOC Campingplatz) und fährst bis zum Parkplatz hinter (Google Maps).
Von dort führt auf kürzestem Wege ein etwa 2 km langer Pfad am Fluss entlang. Hier kann es durchaus ratsam sein, eine Trekking App zur Hand zu haben, denn der Weg ist kaum gekennzeichnet und nicht immer als Weg ersichtlich. Andererseits muss man die ersten 1,5 km nur dem Fluss folgen. Wenn du möchtest, kannst du dich nach dieser Route auf Komoot richten (dann aber nur den Stream bed track gehen).

Achtung: Am Eingang zum Wanderweg befindet sich vermutlich ein Schild über die Sperrung des Weges. Diese Sperrung bezieht sich aber hauptsächlich auf den Pinnacles Ridge Track, welcher nach 400 m abzweigt und dann ansteigt, um zum Aussichtspunkt auf die Pinnacles zu gelangen. Dieser Track ist bereits seit Anfang 2023 aufgrund von Erdrutschen offiziell gesperrt. Den Weg am Flussbett kann man aber dennoch problemlos gehen, was täglich auch so von einigen Wanderern gehandhabt wird. Auf der offiziellen Homepage dagegen steht es so beschrieben, als ob die Pinnacles gar nicht erreichbar seien, da auch der Flussbettweg gesperrt sei.

Wanderweg am Fluss

Wer also ein bisschen abenteuerlustig ist, sollte sich ruhig trauen, den Weg am Flussbett zu gehen. Die Strecke an sich ist in vielen Etappen ziemlich steinig und manchmal etwas matschig, insgesamt aber gut machbar. Zum Ende hin geht es vom Fluss weg und ein Stück aufwärts über ein Geröllfeld. Anschließend erreichst du die Putangirua Pinnacles.

Luftaufnahme – Pfad in das Gebiet der Pinnacles

Diese bis zu 50 m hohen Gesteinsformationen bildeten sich vor etwa 7 bis 9 Millionen Jahren aus Ablagerungen von Geröll und Sedimenten, die durch Flüsse herangetragen wurden. Durch Erosion, verursacht durch Wind, Wasser und Witterung, wurden die weicheren Schichten abgetragen, während härtere Gesteinspartien stehen blieben und die markanten, nadelartigen Felsformationen formten.
Ist man erst einmal in diese “Landschaft” hineingelaufen, fühlt man sich schnell klein zwischen den hoch aufragenden Felsspitzen.

Luftaufnahme

Auch dieser Ort ist übrigens wieder ein Drehort aus Herr der Ringe (“Pfad der Toten”).
Sofern der Weg nicht weiterhin gesperrt ist, könntest du auf dem Rückweg den Pfad zum Aussichtspunkt auf die Pinnacles nehmen. Andernfalls geht es den selben Weg zurück.
Für den gesamten Ausflug kannst du etwa 2 Stunden einplanen.

Fahrt auf der Cape Palliser Rd – Pelzrobbenkolonien

Robben am Strand neben der Straße

Nach den Putangirua Pinnacles geht es zunächst weiter, bis die 2,5 km lange Schotterstraße beginnt. Spätestens ab hier wirst du zahlreiche Pelzrobben beobachten können, die häufig unweit vom Straßenrand liegen oder auch im Wasser spielen. An markanten Spots wie dem “Uncle Waynes Geysir” oder dem “Sea lions view point” (Google Maps) im Matakitaki-a-Kupe Reserve, einer kleinen Halbinsel, siehst du gewöhnlich dann richtig viele. Die Robben sind friedlich, solange sie sich nicht bedroht fühlen. Als Grundregel gilt: Man sollte den Robben nie den Weg zum Wasser versperren.
Bei unserem Besuch war es übrigens extrem windig hier, sodass man außerhalb des Autos sogar aufpassen musste, nicht umgeweht zu werden. Das scheint hier jedoch nicht ungewöhnlich zu sein, stelle dich also besser darauf ein.

Der Leuchtturm am Cape Palliser – Über 250 Stufen

Das Ziel der Fahrt ist natürlich das berühmte Cape Palliser Lighthouse (Google Maps), das oben auf einem 58 m hohen felsigen Hügel thront. Der Leuchtturm wurde 1897 dort erbaut und bietet eine tolle Rundumsicht auf die Küstenlandschaft. Die 252 steilen Stufen sind natürlich ein wenig anstrengend, aber es lohnt sich:

Cape Palliser

Vom Leuchtturm geht es schließlich wieder zurück, wo noch einmal die schönen und sehr schwarzen vulkanischen Strände auffallen (z.B. Mangatoetoe Beach), die ziemlich fotogen sind und einzigartig aussehen.

Übernachtung am Cape Palliser

Zwar kannst du von der Hauptroute aus den Abstecher nach Cape Palliser auch an einem Tag machen, aber falls du erst nachmittags dort ankommst, empfiehlt sich eine Übernachtung.
Für Camper ist die kostenlose Camping Area (Google Maps) in der kleinen Ortschaft Ngawi, die sich direkt an der Küste befindet und tolle Ausblicke bietet, sehr empfehlenswert. Diese kostenlose Möglichkeit wurde von der ansässigen “Community” ermöglicht; daher wird beim Aufenthalt um eine Spende gebeten. Eine Toilette (Plumpsklo) wurde auch bereit gestellt. Übernachten dürfen hier auch non-self-contained Camper.
Alternativ ist natürlich auch die Putangirua Pinnacles Camping Area (Google Maps) vom DOC eine Option (10$ p.P., Zahlung per Cash vor Ort, keine Buchungen). Mehr Infos.

Nicht-Camper haben tatsächlich wenige Optionen, können aber z.B. einen der einfach gehaltenen, günstigen Bungalows (ab ca. 60€/Nacht) im Waimeha Camping Village (Booking.com) buchen.
Alternativ kannst du versuchen im Palliser Break Beach House in Ngawi anzufragen (online Buchung geht aktuell nicht), das schöne Zimmer und schöne Aussichten ab 180$ bieten.


Wie geht es auf deiner Reise nun weiter? Nördlich Richtung Tongariro? Dann solltest du dir meinen Artikel zur Tageswanderung Alpine Crossing unbedingt ansehen.
Geht es weiter nach Südwesten? Dann verpasse nicht meinen Beitrag zu Wellington (folgt in Kürze).


Für deine Reisen empfehle ich dir außerdem die kostenlose VISA Kreditkarte der Hanseatic, mit der du weltweit kostenfrei Bargeld abheben kannst und vieles mehr.

Weitere Infos dazu

 


Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert