Cape Farewell – Abstecher zum Natur Highlight am Nordende der Südinsel

Das Cape Farewell ist das nördlichste Kap der Südinsel Neuseelands und liegt in der Region Golden Bay. Wer Bilder von der Region sieht, stößt häufig auf die Felsen im Wasser vor der Küste, die äußerst fotogen sind und eine dramatische Wirkung haben. Der Strand am Kap und die weitere Umgebung sind daher bereits definitiv ein Highlight. Östlich vom Kap befindet sich außerdem das Farewell Spit, eine lange Sandbank und ein Naturschutzgebiet, das sich über 25 Kilometer erstreckt und ein bedeutendes Habitat für zahlreiche Vogelarten darstellt. Dementsprechend ist es allerdings auch kaum zugänglich, zumindest nicht auf eigene Faust.
Auch der lange Abstecher vom Highway 6 über gut 140 km zum Cape Farewell bietet einige sehenswerte Zwischenstopps.
Im Beitrag erfährst du daher alles Wichtige zur Fahrt zum Cape Farewell und zu den Erlebnissen vor Ort.

Fahrt über den Takaka Hill (Passstraße)

Hawkes Lookout

Nachdem du von der Haupstraße bei Richmond Richtung Cape Farewell bzw. dem nächsten Ort Motueka abbiegst, geht es zunächst etwa 40 km weiter, bis die lange Passstraße auf dieser Strecke beginnt. Kurz vorher befindet sich außerdem die Abzweigung zum Abel Tasman Nationalpark, falls du diesen auch besuchen möchtest.
Der asphaltierte Pass über den Takaka Hill führt hoch hinauf (bis zu knapp über 800 m) und schlängelt sich über zahlreiche Kurven. Von oben bieten sich immer wieder gute Aussichtspunkte. Zu erwähnen ist der Hawkes Lookout (Google Maps), der eine weitreichende Aussicht über das Gebirge und im Hintergrund das Meer bietet. Erreichbar über einen kurzen Pfad vom Parkplatz.
Auch der kurz danach erreichbare Ngarua Caves Lookout (Google Maps) lohnt einen kurzen Stopp.

Dort befindet sich auch die Höhle Ngarua Caves, welche mit Führung zugänglich ist. Highlights der Höhle sind Moa-Skelette und tolle Tropfsteinformationen. Wenn es gerade zeitlich passt, kann sich ein Besuch lohnen. Die täglichen Touren (außer von Juni-September) finden stündlich von 10-16 Uhr statt und kosten 30$ p.P. Mehr Infos und Kontakt auf der Homepage.
Wer besonders motiviert ist, kann am Takaka Hill auch 1,5 bis 2,5-stündige Wanderungen am Walkway Carpark (Google Maps) unternehmen, um weitere tolle Aussichten zu finden.
Andernfalls geht es die Passstraße wieder über zahlreiche, teils enge Kurven hinab.
Als nächsten errreichst du den Ort Takaka, dem “Hauptort” in der Region jenseits des Takaka Hill Passes.
Von dort bietet sich nun mindestens ein sehenswerter Abstecher an, bevor es weiter zum Cape Farewell geht.

Zwischenstopps vor dem Cape Farewell

Te Waikoropupū Springs – Glasklare blaue Quellen

Nur 6 km Fahrt von Takaka liegen die Te Waikoropupū Springs (Google Maps). Über einen 1 km langen Rundweg durch den Wald erreichst du die Quellen, welche als größte Süßwasserquellen des Landes gelten und eines der klarsten je gemessenen Gewässer sind. Mit einer Sichtweite von 63 Metern ist das Wasser nahezu perfekt, was optische Klarheit angeht und war bereits von wissenschaftlichem Interesse. Der Grund für diese Klarheit sind die natürlichen Filterungen, die das Wasser durchläuft, bevor es an die Oberfläche tritt.
Von der Aussichtsplattform kannst du das blaue, klare Gewässer gut beobachten. Verschiedene Strudel im Wasser deuten auf den Zufluss des Wassers aus dem Boden hin.

Rawhiti Cave – Offene Tropfsteinhöhle im Wald

Eine spannende Sehenswürdigkeit, die aber nicht ganz einfach zu erreichen ist – besonders wenn es zuvor geregnet hat. Denn bereits zu Beginn des Wegs wird ein Flussbett überquert, das dann überflutet sein kann. Auch der Weg kann äußerst schlammig und rutschig werden. Bei guten Bedingungen ist der Trampelpfad jedoch machbar und es sind dann immerhin etwa 230 Höhenmeter auf 1,5 km (einfache Richtung) zu überwinden, um die wunderschöne Höhle im Wald zu erreichen. Die größte Besonderheit der Höhle ist, dass sie halb im Freien liegt, wodurch sich die unzähligen Stalaktiten auch bei Tageslicht bewundern lassen.
Die Wanderung zur Höhle startet am kleinen Parkplatz am Ende der Straße (s. Google Maps).
Weitere Infos vom DOC hier.

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Nähe

The Grove (Scenic Reserve)

1 km langer, ca. 30-minütiger Spaziergang durch schöne Felsformationen in dschungelartiger Umgebung. Teilweise mit schöner Aussicht auf die umgebende Landschaft. S. Google Maps.
Mehr Infos vom DOC.

Labyrinth Rocks – natürliches Fels-Labyrinth

Auch nicht weit von Takaka entfernt sind die Labyrinth Rocks (Google Maps), einige teils ungewöhnliche Steinformationen mit kleinen Tunneln und Passagen durch die Felsen. Etwa 30 Minuten dauert die Erkundung hier.

Fahrt zum Cape Farewell

Von Takaka sind es noch gut 50 km bis an das Ende der neuseeländischen Südinsel. Die Strecke dorthin ist recht idyllisch und macht Spaß zu fahren, besonders zum Ende hin.
Die letzte richtige Siedlung vor dem Cape Farewell ist der Ort Collingwood, wo sich z.B. noch eine kleine Tankstelle sowie vereinzelte Restaurants/Cafés finden lassen.

Der Ort ist vor allem auch Ausgangspunkt für Touren zum Farewell Spit. Wer die Zeit und das Budget hat, sollte sich die Tour nicht entgehen lassen. Mit einem Allrad-Bus geht es über den Strand der Landspitze mit verschiedenen Stopps, z.B. an riesigen Sanddünen, die bestiegen werden, um fantastische Ausblicke auf “The Spit” zu genießen. Unterwegs sieht man zahlreiche Vogelarten, Robben, Fossilien und sogar Schiffswracks. Die Touren dauern etwa 6,5 Stunden, kosten 185$ und sind bezüglich der Abfahrtszeit sehr abhängig von den Gezeiten. An manchen Tagen findet die Tour deshalb gar nicht statt. Den Zeitplan gibt es auf der Homepage des Anbieters, wo du auch buchen kannst.

Nach Collingwood geht es, teilweise über etwas engere Straßen und auf den letzten 5 Kilometern über Schotter, bis du im Bereich des Kaps ankommst.

Das Cape Farewell entdecken

Am Cape Farwell angekommen, kannst du zunächst den “Cape Farewell Lookout” Parkplatz (Google Maps) anfahren. Kurz vor dem Parkplatz befindet sich ein Tor, das geöffnet werden muss, da der Parkplatz mitten in einer öffentlich zugänglichen Schaffarm liegt. Entsprechend viele Schafe erwarten dich dort.
Ein kurzer Pfad führt dich zum schönen Aussichtspunkt über das Meer und die Klippen links und rechts.
Wenn du Lust hast, kannst du von dort aus auf dem Pfad Richtung Osten bis zum kleinen (unspektakulären) Leuchtturm wandern. Dabei geht es auf etwa 1,8 km gute 120 Höhenmeter nach oben, sodass sich wunderbare Ausblicke auf das Farewell Spit und zurück zum Cape Farewell ergeben.
Gehst du in die andere Richtung, landest du beim Strand. Diesen kannst du aber auch über einen etwas kürzeren Weg vom Parkplatz “Wharariki Beach Carpark” erreichen.

Wharariki Beach – Wilder Strand mit fantastischen Steinformationen

Das Highlight beim Cape Farewell ist dieser Strand und die Umgebung. Besonders die riesigen Felsen “Archway Rocks” im Wasser stechen dabei heraus. Wir empfehlen, den Strand einmal komplett entlang zu gehen bzw. die Wanderung über das Farmland zum westlichen Ende des Strandes zu unternehmen. Dabei ist auf die Gezeiten zu achten, denn das westliche Ende kann bei Flut nicht mehr gut erkundet werden, insbesondere die Felsen dort im Wasser.

Wenn du am Parkplatz für den Strand parkst (Google Maps), empfiehlt sich (außer bei Flut), die kleine Rundwanderung “Wharariki Beach via Dune Lake and Nikau Lake“. Dabei geht der Weg über das Farmland bis zum Strand etwa 2,2 km lang und führt dann über den Strand zurück. Die Route führt dabei an einem idyllischen See vorbei und verläuft anschließend auf eine kleine Anhöhe auf den Schafsweiden. Von dort hast du bereits einen traumhaften Blick über den dichten Wald und die dahinter liegenden Felsen und das Meer. Der Weg ist hier kaum beschildert und der Pfad nicht ganz einfach zu finden. Eine Trekking-App kann hilfreich sein. Vom Weideland geht es dann rechts ab in den Wald hinein, wo du am anderen Ende am Strand herauskommst. Dort findest du einige imposante Felsen mit kleineren Höhlen vor, während du im Hintergrund die Archway Rocks mit dem Tunnelfelsen siehst. Hier ist es wirklich wunderschön und besonders bei Ebbe kannst du dieses westliche Ende des Strandes schön erkunden. Bei Flut kämst du hier nicht weiter.
Nun geht es über den Strand zurück.

Zum östlichen Ende hin wird der Strand richtig breit und ist von Dünen gesäumt. Häufig weht hier eine recht starke Brise, sodass der Sand teilweise über den Strand fliegt, was aber auch ziemlich cool aussieht, besonders am östlichen Ende. Dort sind die Strukturen der starken Verwehungen sogar aus der Luft gut sichtbar.

Der verwehte Sand bildet interessante Strukturen

Mit einer wunderbaren letzten Aussicht zum Wharariki Beach geht es den Pfad zum Parkplatz über Wald und Wiesen wieder zurück. Insgesamt ergibt sich mit dieser Route eine Strecke von ca. 4-5 km.

Wenn du weiter wandern möchtest, kannst du auch die volle Runde absolvieren (Puponga Farm Park / Green Hill Route), welche mit insgesamt 10 km und 3 Stunden Wanderzeit angegeben ist und weitere Ausblicke sowie einen Zugang zu einer Flussmündung mit Strand bietet.

Übernachtung am Cape Farewell

Für Camper bieten sich verschiedene Optionen. Kostenlos (freedom camping) im Bereich des Cape Farewells ist nicht erlaubt. Hier kannst du im Wharariki Holiday Park übernachten, der sich direkt am Parkplatz zum Strand befindet. Preislich ein wenig höher mit 22,50$/Nacht pro Person (unpowered) bzw. 28,50$ p,P. mit Strom. Der Vorteil ist, dass du z. B. den Sonnenuntergang am Strand dort erleben oder die Morgenstimmung fast allein genießen kannst.
Auch für Nicht-Camper bietet der Campingplatz insg. 4 “Cabins”, kleine, einfache Hütten (ohne eigenes Bad) für 112$/Nacht an.
Weitere Übernachtungsmöglichkeiten direkt am Kap gibt es nicht.

Wenn du als Camper eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit suchst, musst du bis nach Takaka zurückfahren. Zuvor haben wir nur den “Golden Bay Lookout” (ohne Toilette) ausgemacht, der auf der Route liegt und theoretisch, aber ohne Gewähr zur Übernachtung mit Camper erlaubt sein sollte. In Takaka gibt es auf dem Parkplatz im Ort (Google Maps) einige markierte Plätze, auf denen du kostenlos über Nacht stehen kannst (freedom camping). Eine öffentliche Toilette ist in Laufreichweite.

Für Nicht-Camper empfiehlt sich, wenn verfügbar, das “Sunrise Apartment – Golden Bay” (Booking.com), ein wahres Fundstück an Ferienhaus mit unglaublicher Lage und fantastischer Aussicht. Hohe verglaste Fenster im Wohnbereich und eine Terrasse mit Meerblick versprechen einen tollen Aufenthalt. Mit ca. 200€/Nacht hat das zwar seinen Preis, ist aber dennoch empfehlenswert.
Einen günstigeren Aufenthalt bekommt man dagegen im “Station House Motel” (Booking.com) in Collingwood, das “Studio”-Zimmer in einer Gartenanlage ab ca. 80€/Nacht bietet.

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