Endlose, rot-orangene Felslandschaften auf 848 km², heiße Temperaturen und endlose Wege. Einer der schönsten Sonnenaufgänge und das Gefühl, in einer anderen Welt zu sein.
All das sind Dinge, die den Canyonlands N.P. in Utah beschreiben können. Dieser außergewöhnliche Nationalpark ist auf einem Roadtrip in den Westen der USA sehr empfehlenswert.
Gerade, weil viele Reisende die nur begrenzt Zeit haben, diesen und auch den “Arches Nationalpark“, welcher sich nebenan befindet, oft auslassen. Dabei wird es in dieser Gegend noch einmal richtig interessant.
Bereisen kann man den Park, wie die meisten Nationalparks in den USA, eigentlich nur mit Mietwagen.
Der Name ist hier jedenfalls Programm: “Canyonlands”, das Land der Schluchten.
Und die Bezeichnung Land ist hier noch nicht einmal übertrieben, denn soweit das Auge reicht, sieht man nur flache, rote Felslandschaften, welche immer wieder durch tiefe “Canyons” zerklüftet sind.
Canyonlands National Park – Ausgangspunkt und Infos
Das Gebiet befindet sich im Osten Utahs, der Ausgangspunkt in den Park ist der kleine Ort Moab.
Hier findet man, alles was man benötigt – Supermärkte, Tankstelle, Motels.
Hier auch gleich der Hinweis, dass der Tank mindestens halb voll sein sollte.
Denn wer sich auf eine vernünftige Tour in den Canyonlands aufmacht, wird von Moab aus und zurück knapp 200 km fahren (wenn man nur in das Hauptgebiet “Islands in the Sky” fährt). Allein zum Parkeingang sind es 50 km.
Alle aktuellen Infos zum Park findest du auch auf der Seite der Nationalparkverwaltung.
Unterkunft/Übernachtung für den Canyonlands Besuch
Zum Übernachten gibt es hier einige Möglichkeiten.
Wer nicht campen möchte, der findet im Ort Moab genügend Motels. In der Hauptsaison ist zwar auch manches ausgebucht, aber wer ein paar Tage zuvor reserviert, z.B. über Booking.com, der findet hier normalerweise genügend.
Campen im Canyonlands Nationalpark
Ich habe bisher hier immer gecampt.
Mit dem Campingplatz des Canyonlands Nationalparks (“Willow Flat Campground”) ist das so eine Sache, da dieser nur 12 Stellplätze hat. Die ersten 12 Leute am Tag erhalten einen Platz (“first come first serve”). Reservierungen kann man nicht machen.
Kostet 15$ pro Stellplatz und hat nur das Nötigste an Ausstattung (kein fließend Wasser/Duschen, etc.). Mehr Infos zum Campingplatz hier.
Weiterhin gibt es den Campground im Needles District, falls du dort hinreist. Diesen kann man auch reservieren für 20$/Stellplatz. Mehr Infos hier.
Alternativ gibt es in Moab selbst noch ein paar privat geführte Campingplätze, welche natürlich recht gut ausgestattet sind.
Allerdings auch nicht besonders aufregend, was die Umgebung und das Flair angeht.
Campen im Dead Horse Point State Park
Was wir bisher jedoch schon zweimal gemacht haben, ist in den “Dead Horse Point State Park” zu fahren und dort zu campen.
Dieser kleine, aber schöne State Park befindet sich sogar auf dem Weg zum Canyonlands Nationalpark.
Etwa 10 km vor dem Visitor Center des Canyonlands befindet sich eine (beschilderte) Abzweigung, die auf weiteren 10-15 km zum Visitor Center dieses Parks führt.
Mehr Infos zum Park hier.
Hier gibt es inzwischen 2 Campingplätze (einer davon erst seit 2018) mit insgesamt 55 Stellplätzen und zusätzlich 9 kleine Hütten mit Strom.
Das erste Mal vor ein paar Jahren hatte ich reserviert, das zweite Mal im letzten Jahr hier haben wir spontan und ohne Reservierung einen Platz bekommen, jeweils am kleineren “Kayenta Campground”.
Der Zelt-Stellplatz kostet immerhin 40$ und alle anderen Stellplätze 50$, aber da ist dann auch schon der Eintrittspreis in den Park von 20$ mit inbegriffen.
Der Kayenta Campground ist insgesamt ein sehr schöner und geräumiger Campingplatz, jeder Stellplatz hat sogar eine Bank und einen Tisch mit Überdachung und eine Lampe.
Tagsüber hat man vom Platz aus eine schöne Aussicht auf die Canyons, während man nachts sehr gut Sterne beobachten kann.
Sehr empfehlenswert ist es, kurz vor Sonnenuntergang zum Dead Horse Point (2 km südlich vom Campground) zu fahren, um die Sonne hinter der beeindruckenden und riesigen Schluchtenlandschaft des Colorado Rivers untergehen zu sehen.
Canyonlands National Park – Erkundung von Island in the Sky
Das Gebiet im Canyonlands, welches am leichtesten zu erreichen und am besten erschlossen ist, nennt sich “Island in the Sky“.
Um schon mal einen Überblick zu haben, gibt es hier die ausführliche Karte vom Canyonlands Nationalpark.
Der Eintritt pro Fahrzeug kostet 30$.
Wer den Nationalpark-Pass (“America the beautiful” – 80$) hat, zahlt natürlich nicht extra.
Eigentlich reicht für die Erkundung von Islands in the Sky ein halber Tag, sofern man keine der größeren Wanderungen oder andere, mehrtägige Touren machen möchte.
Wer vor hat, länger zu bleiben, findet hier einige Anregungen.
Von langen Wanderungen, über mehrtägige Offroad-Strecken oder Kayaking auf dem Colorado, hat der Canyonlands nämlich sehr viel zu bieten.
Außerdem ein paar nette Vorschläge (auf englisch) von der Parkverwaltung – von 1 Stunde Zeit bis mehrere Tage Zeit.
Der Mesa Arch
Wer nur einen Tag bleibt, sollte sich auf jeden Fall den Fotografen-Hotspot zum Sonnenaufgang am Morgen ansehen (auch wenn man nicht fotografiert).
Die Rede ist vom berühmten “Mesa Arch“, einem Steinbogen am Rande der Klippe, welcher bei Sonnenaufgang perfekt beleuchtet wird und in einen Mix aus roten und orangenen Farben “getaucht” wird.
Im Hintergrund dazu die faszinierende Canyons-Landschaft. Sehr schön anszusehen.
Um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen, muss man sich hier schon besonders früh aufmachen.
Hier kann man sich die Sonnenaufgangs-Zeiten für den Mesa Arch generieren.
Mitte August ist der Sonnenaufgang zum Beispiel um 6:30 Uhr.
Vom Kayenta Campground im Dead Horse Point Park bis zum Parkplatz (Google Maps) am Weg zum Mesa Arch benötigt man ca. 30 Minuten.
Für die Strecke vom Parkplatz zum Mesa Arch etwa 15 Minuten und wenn man sich einen guten Platz zum fotografieren sichern möchte, sollte man mindestens eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang am berühmten Steinbogen sein.
So gesehen ist es ratsam etwa 1,5 Stunden vor Sonnenaufgang aufzustehen, wenn alles optimal sein soll.
Vor Ort sieht es dann so aus, dass meist mindestens 10 Leute ihre Stative vor dem Bogen aufstellen und in unzähligen Kamera-Auslösungen versuchen, das perfekte Bild zu schießen.
Während es bei meinem ersten Besuch des Mesa Arch recht nett zuging und jeder so viel Abstand vor dem Bogen hatte, sodass auch Nicht-Fotografen noch genug sehen konnten, war das zweite Mal dort dagegen etwas nervig.
Keine 5 m vom Bogen entfernt hatten sich einige postiert und so anderen kaum eine Chance gelassen, ein vernünftiges Foto zu machen. Dann beschwert sich einer auch noch darüber, dass jemand anderes ihm zu laut redet. Bescheuert.
Man weiß also nie so genau, auf welche Horde Fotografen man jedes Mal hier trifft, früh um 6 Uhr.
15 Minuten nach Sonnenaufgang verschwinden die meisten übrigens wieder und man kann sich noch einmal in Ruhe umgucken.
Grand View Point Overlook
Dieser Aussichtspunkt (Google Maps) befindet sich ganz im Süden von “Island in the Sky”.
War man gerade erst am Mesa Arch, hält man sich an der nächsten Kreuzung einfach links und fährt die Straße bis zum Ende.
Bisher war ich hier nur etwa 1-2 Stunden nach Sonnenaufgang und außer uns war sonst kaum jemand hier.
Man hat also alle Ruhe diese unglaubliche Aussicht auf die schier endlose Landschaft zu genießen.
Wer müde vom frühen Aufstehen ist, legt sich einfach auf die bereits warmen Felsen am Aussichtspunkt, von denen man die perfekte Sicht auf das Land hat.
Green River Overlook
Hat man sich satt gesehen, fährt man die Straße einfach wieder zurück, bis man wieder zur Kreuzung gelangt und diesmal links abbiegt.
Gleich danach findet man den nächsten Aussichtspunkt, nämlich den Green River Overlook (Google Maps).
Hier befindet sich übrigens auch der Campingplatz (Willow Flat Campground).
Am Green River Overlook hat man, wie der Name schon vermuten lässt, einen Ausblick auf den (grünlichen) Colorado River. Die Landschaft ist ähnlich, wie beim letzten “Viewpoint”, aber dennoch anders und einen Stopp wert.
Wer Lust hat, nicht nur mit dem Auto herumzufahren, sondern auch ein wenig laufen möchte, findet auf dem Weg immer wieder Parkplätze bzw. “Trailheads”, welche Ausgangspunkte zu meist kürzeren Wanderwegen bilden.
Hier findest du eine Übersicht aller Wanderwege im Gebiet “Island in the Sky”.
Upheaval Dome
Der sogenannte Upheaval Dome (Google Maps) befindet sich nun am Ende der Straße, auf der wir uns bereits befinden.
Es handelt sich hierbei um eine Art Krater, der von der Form eher ungewöhnlich für die Landschaft des Canyonlands Nationalparks ist. Ganze 400 m tief und immerhin 1,4 km Durchmesser hat der Krater.
Zum Aussichtspunkt führt ein knapp 700 m langer, steiniger Weg, von wo aus man in den Dome hineinschauen kann:
Canyonlands National Park – The Needles und The Maze?
Dies waren nun die tyischen Highlights aus dem beliebtesten Teil des Nationalparkes.
Nun gibt es noch 2 weitere relevante Gebiete im Canyonlands, nämlich “The Needles” und “The Maze“, welche allerdings weitaus aufwendiger zu erreichen sind, als Island in the Sky.
Bisher war ich jedoch nur in “The Needles”.
The Needles
Das Gebiet von The Needles zeichnet sich durch die weiß-rot gemaßerten, zackigen Felsen aus, die hier vorzufinden sind. Wie Nadeln eben.
Neben den spitzen Felsen gibt es hier aber auch noch viele andere Felsformationen und vor allem tolle Wanderwege zu entdecken.
Der Grand View Point Overlook (s. oben) ist übrigens nur etwa 20 km Luftlinie von The Needles entfernt. Die Fahrtstrecke dagegen beläuft sich von dort aus auf 200 km, die in etwa in 3 Stunden zu bewältigen ist!
Eine der schönsten Wanderungen, die ich im Südwesten der USA unternommen habe, befindet sich ebenso hier, daher kann ich nur empfehlen, für “The Needles” zumindest einen halben Tag einzuplanen.
Über die Wanderung (Chesler Park Joint Trail, 18 km, 7-8 Stunden) habe ich hier bereits einen ausführlichen Bericht geschrieben, den du dir ansehen solltest, wenn du dich für diese Wanderung interessierst.
The Maze
Das Gleiche bezüglich der Luftlinie gilt übrigens auch für das Gebiet “The Maze”, welches das am wenigsten besuchte und auch am schwierigsten zu erreichende Gebiet im Canyonlands National Park ist.
Etwa 20 km Luftlinie von Island in the Sky, aber dafür volle 300 km (!) Fahrtstrecke bei über 6 Stunden Fahrzeit (Google Maps).
Hier wird klar, dass das kein Halbtagesausflug wird.
Mindestens 3 Tage sollte man schon einplanen, wenn man sich in dieses Gebiet begeben möchte. Etwa ab der “Hans Flat Ranger Station“, welche den westlichen Eingang in den Park markiert, benötigt man dann auch einen SUV mit Allradantrieb, da die Straße ab hier sehr schlecht wird.
Jetzt befindet man sich so richtig in der Wüste, im “Wasteland”, wenn man es so will.
Um einen herum nur rötlicher Sand und Gestein, aber mit atemberaubender Landschaft.
Dieser Teil von Canyonlands heißt daher vermutlich nicht umsonst “the Maze”, also “das Labyrinth”.
Bereits wenn man von den Aussichtspunkten in “Island in the Sky” hinabschaut, sieht man bei genauem Hinsehen kleine sandige Pisten inmitten der weiten Felslandschaft. Dies sind die Routen von “the Maze”.
Eine sicherlich spannende Sache, wenn man die Zeit und Abenteuerlust dafür hat und mal etwas besonders Außergewöhnliches erleben will.
Einige Tage bis zu einer Woche Zeit sollte man dafür allerdings mitrbingen.
Hier gibt es die Übersichtskarte mit Wegbeschreibungen.
Dies war ein kleiner Überblick über die Sehenswürdigkeiten und Highlights im Canyonlands Nationalpark in Utah.
Von mir gibt es für den Canyonlands eine klare Empfehlung und ich rate daher, diesen Park, wenn möglich, in die Routenplanung mit einzubeziehen, denn eine solch bizarre, gar unwirkliche Landschaft findet man sonst selten.
Warst du auch schon einmal im Canyonlands Park? Was hat dir besonders gefallen und warst du vielleicht schon in “The Needles” oder sogar in “The Maze”? Schreib doch in die Kommentare!
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Weitere Infos dazu
Zum Schluss gibt’s wie üblich wieder einige Impressionen aus diesem Gebiet:
Wow sehr beeindruckend. Vorallem die Bilder gefallen mir sehr gut, dort will ich auch mal rundreisen 🙂