Camper mieten in Neuseeland: Alles was du wissen musst für einen günstigen Campervan

Ein Roadtrip in Neuseeland mit dem Camper ist schon lange eine beliebte Reiseart und bei vielen, vor allem jungen Reisenden recht beliebt.
Die Vorstellung, an einem der wunderbaren neuseeländischen Strände, Küsten oder mitten in den neuseeländischen Alpen zu stehen und aus dem Bett auf das Meer oder die Berge zu schauen, ist einfach verlockend. Und nicht einmal unrealistisch, auch wenn so ein Szenario inzwischen nicht überall möglich ist.
Auch Kosten spart man im Gegensatz zu Mietwagen und Hotels ein wenig, zumindest bei einem Budget Campervan.

Darum soll es im Beitrag hauptsächlich gehen, denn wer im Budget unbegrenzt ist, findet schnell gute Angebote von Premium Anbietern wie Maui und Britz, die relativ neue Camper vermieten, das aber auch zu entsprechenden Kosten.
Einen Budget Camper zu finden und dabei größtmöglich zu sparen erfordert mehr Recherche. Außerdem gibt es ein bisschen was zu beachten und man muss sich natürlich darauf einstellen, dass nicht alles am Camper perfekt ist.

Verschiedene Arten/Größen von Campervans

Im Inneren eines High-top Budget Campers

Grob kann man 3 Klassen von Campervans eingliedern, bevor es dann mit richtigen Wohnmobilen weitergeht.

  • Mini-Camper: Die kleinste Camper-Variante ist meist ein umgebauter größerer Kombi (oft ein Toyota Estima). Die Küche, gewöhnlich auch mit Kühlschrank, Waschbecken und ausziehbarem Gaskocher ist im Kofferraum untergebracht. Zum Schlafen werden die vorderen Sitze umgedreht und die Sitzbänke hinten so umgeklappt, dass ein Bett entsteht. Stehen kann man innen nicht, aber dafür essen/sitzen. Gekocht wird normalerweise außen am Kofferraum. Juicy, Mad Campers und Spaceships Rentals bieten z.B. solche Camper an, die teilweise auch neuer und ein wenig luxuriöser sind, als größere Budget Camper-Modelle.
    Gut für kürzere Camping Trips geeignet. Größter Vorteil neben dem Preis ist das Fahrerlebnis, denn man ist natürlich deutlich wendiger und flotter unterwegs bzw. hält an Bergen nicht den Verkehr auf.
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  • Klassischer HiTop Camper: Das Camper Modell was insgesamt am praktischsten ist und in Budget-Varianten kaum teurer als Mini-Camper. Fast immer ein umgebauter Toyota Hiace und gewöhnlich auch als HiTop Variante, d.h. die Decke wurde nach oben erweitert, sodass man im Camper auch stehen kann und theoretisch auch bis zu 4 Leute drin schlafen können. Vollausgestattet mit Küche inkl. 2 Gasherdplatten, Kühlschrank, Waschbecken und häufig auch Mikrowelle (nur bei Stromanschluss) sowie einem Tisch, der umgebaut ein ausreichend großes Bett hermacht. Lediglich eine feste Toilette fehlt hier noch.
    Durch die schmale, aber hohe Bauweise leider recht windanfällig.
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  • Großer Camper: Fast schon als Wohnmobil zu bezeichnen gibt es von verschiedenen Anbietern (insbesondere Mighty, Apollo, Britz, Maui) meist Mercedes Kastenwagen zwischen 5,5-7 m Länge, die ein luxuriöseres Camping Erlebnis versprechen. Ausgestattet zusätzlich mit Dusche und WC fehlt es hier fast an nichts mehr. Geeignet auch optimal ab 3 Personen, denn besonders beim 7 m Modell ist dann ausreichend Platz. Preislich sind diese allerdings auch (fast) doppelt so teuer wie ein günstiger HiTop Camper.

Wie findet man einen günstigen Campervan zum mieten in Neuseeland?

Mini-Camper von Spaceships

Im unteren Budgetbereich finden sich ältere Campervans von Anbietern wie Travellers Autobarn, Happy Campers/Lucky Rentals (beide Marken gehören zusammen), Kiwi Campers und weiteren.
Etwas teurer, aber auch nicht gerade neu sind Camper von Juicy, Spaceships und Cheapa/Mighty.
Um die Campermodelle und Preise übersichtlich zu vergleichen und zu buchen, gibt es verschiedene Camper-Vergleichsplattformen.

Drei der bekanntesten sind Motorhome Republic, CU Camper und Camperdays.
Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass Motorhome Republic so gut wie jeden, auch noch so kleinen Vermieter im Preisvergleich auflistet. Bei CU Camper oder Camperdays fehlen dagegen ein paar (meist unbekanntere).
Ansonsten unterscheiden sich die Plattformen z. B. dadurch, dass bei CU Camper und Camperdays die Preise in Euro angezeigt werden und auch so gezahlt wird, während es bei Motorhome Republic in NZD bleibt.

Für den ersten umfangreichen Überblick würde ich daher einen Vergleich bei Motorhome Republic empfehlen und anschließend noch parallel bei CU Camper gucken. Oft gibt es bei den Plattformen zeitlich begrenzte Rabatte oder andere Aktionen, sodass sich die Preise manchmal unterscheiden.
Nach unseren Erfahrungen unterscheiden sich übrigens auch die Preise der Camper auf der Homepage der Anbieter und den Vergleichsplattformen. Manchmal ist eine Buchung direkt beim Anbieter günstiger (Links s. oben), manchmal aber auch z.B. bei Motorhome Republic. Daher sollte man immer beides prüfen.

Wie unterscheiden sich die jeweiligen Budget Camper?

Budget-High-Top-Camper

Wer im günstigen Preissegment unterwegs ist, mit Campern die auch mal über 10 Jahre alt sein können, sollte sich grundsätzlich darauf einstellen, dass am Camper nicht alles perfekt ist und es Macken (äußerlich und in der Inneneinrichtung) gibt. Auch die Kilometerleistung der Camper ist nicht selten mal bei 500.000 km oder mehr. Wenn man Glück hat, auch nur 200.000 km, aber eigentlich handelt es sich immer um ausgemusterte Camper von teureren Anbietern wie Britz, etc., welche die Camper ab einem gewissen Alter veräußern.
Das ist also eine Gemeinsamkeit der billigen Camper-Anbieter.
Der Unterschied liegt hier eher im Detail und kleineren preislichen Unterschieden. Folgend ein paar Merkmale von drei gängigen Budget Campern:

  • Happy Campers / Lucky Rentals: Häufig zu sehen bei einem Roadtrip in Neuseeland und ein beliebter Budget Camper. Der günstige, klassische High-Top-Camper “Happier 3 Kuga” oder “Happier 4 Kuga” liegt meist bei um die 160-185$/Tag (85-105€/Tag), je nach Saison. Es gibt auch noch günstigere Modelle, die aufgrund des noch älteren Baujahrs aber nicht zu empfehlen sind. Mietstationen sind in Auckland und Christchurch.
    Bei einer Anmietung ist es auch ein wenig Glückssache, wie gut das Fahrzeug im Zustand ist. Man sollte sich auf Kilometerstände von 200-500.000 einstellen. Der Vorteil aufgrund des Alters ist eigentlich nur, dass kleinere Macken oder Steinschläge bei der Rückgabe kaum auffallen, da hier diesbezüglich nicht gründlich kontrolliert wird.
    Selbstbeteiligung: 3000$. Achtung bei der Zahlung: 3% VISA Gebühren. Nur eine Auslandsüberweisung, z.B. via WISE ist gebührenfrei.
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  • Kiwi Campers: Bei Kiwi-Campers kann für Budget-Reisen ein Blick auf das Modell “Kiwi Dart 2 Berth” geworfen werden. Das Auto ist ausnahmsweise mal ein VW T5 Modell mit Diesel, was ungewöhnlich ist. Dies gibt es bereits ab ca. 140-160$/Tag (75-85€/Tag). Der Nachteil ist allerdings die “Road User Charge” (RUC) für Dieselfahrzeuge in Neuseeland, die hier anfällt und den Preis am Ende wieder etwas hochtreibt. Das sind aktuell 76$/1000 km.
    Selbstbeteiligung von 4000$, wenn gegen Aufpreis keine Versicherung dagegen abgeschlossen wird.
  • Travellers Autobarn: Solider großer Budget Camper Anbieter, der oft zu sehen ist. Die Ausstattung und Qualität ist möglicherweise etwas besser als bei den anderen Anbietern, aber große Unterschiede sollte man nicht erwarten. Preislich bietet der Anbieter Rabatte bei Frühbuchern und in der Nebensaison und ist unserer Meinung auch nur dann lohnenswert (ab ca. 130$/Tag beim “Kuga”-Modell in der Nebensaison (z.B. April). Andernfalls etwas überteuert (In der Hauptsaison liegen die Tagespreise für den Kuga bei mehr als 220$/Tag). Selbstbeteiligung bei 3500$. Aufpassen auf die weiteren Schadensbedingungen (s. AGBs).

Freedom Camping – Die Sache mit dem “self-contained”-Zertifikat

Wer in Neuseeland wild campen möchte, stößt schnell auf den Begriff “self-contained” und sieht häufig das typische blaue Schild dafür. An vielen Orten, an denen man kostenlos übernachten darf, ist das nur erlaubt, wenn das Fahrzeug entsprechend nicht nur mit Grauwassertank, sondern auch mit Toilette ausgestattet ist. Das Campen soll also keine Spuren hinterlassen.
Der wichtigste Tipp ist also, auf jeden Fall einen Camper zu buchen, bei dem dieses “self-contained”-Zertifikat vorhanden ist. Mittelgroße und große Camper haben das eigentlich grundsätzlich immer, auch bei Budget-Anbietern. Eine Kassettentoilette ist dann immer an Bord.
Bei Mini-Campern wie von Spacehips ist eine Toilette dagegen nicht automatisch dabei. Solltest du so einen Camper mieten wollen und vor haben, kostenlos zu campen, dann buche unbedingt eine Toilette mit dazu, sodass das Auto den Aufkleber hat, auch wenn du diese nie nutzt und sie Platz wegnimmt.
Denn die Regeln zu dem Thema sind teilweise ziemlich absurd und unlogisch. So waren wir z.B. schon an Parkplätzen mit mehreren modernen, 24/7-geöffneten Toiletten, wo dennoch nur Fahrzeuge mit eigener Toilette an Bord erlaubt waren zu übernachten. Macht natürlich keinen Sinn, denn jeder dort geht logischerweise auf die gute Toilette, 20 m vom Auto entfernt, als die Kassettentoilette im Auto zu nutzen.
Fazit: Mit Toilette an Bord ersparst du dir Frustrationen, auch wenn du diese niemals nutzt.

Updates 2024: Die Regeln werden immer weiter verschärft und spätestens ab Juni 2025 benötigen Camper eine neue grüne self-contained-Plakette. Eine der Änderungen ist die Notwendigkeit einer fest installierten Toilette. Keine Kassettentoilette mehr, die irgendwo verstaut ist. Es ist davon auszugehen, dass Mini-Camper wie von Spaceships dann grundsätzlich nicht mehr zertifiziert werden können, es sei denn, sie schaffen es, das irgendwie so einzurichten. Die High-Top-Camper dagegen werden diesbezüglich aufrüsten – davon sollte man ausgehen können.
Aktuelle Infos & Updates findest du auf hier auf der Website der Regierung.

Sonstige Hinweise und Wissenswertes zum Camper mieten in Neuseeland

Blick aus dem Camper auf das Meer
  • Wenn die Entscheidung auf den Camper fiel, ist es ratsam, vor der Buchung trotzdem noch einmal die Mietbedingungen zumindest zu überfliegen, denn darin finden sich oft kleine Haken mit evt. großer Auswirkung.
    Auch die Absätze zu Schäden sollte man immer gut durchlesen.
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  • Ausschluss der Selbstbeteiligung: Jeder Versicherer bietet gegen recht hohe Aufpreise einen Ausschluss der Selbstbeteiligung an. Meist um die 30-50$/Tag sind notwendig, um die Selbstbeteiligung auf 0$ zu setzen und dann ist manchmal trotzdem noch nicht der Schaden bei “single vehicle accidents” abgedeckt. Überhaupt haben die Ausschluss Versicherungen meist selbst noch einige Ausschlüsse, sodass man sich am Ende trotzdem nie ganz sicher sein kann. Wir entschieden uns daher, das Risiko von 3000$ einzugehen, ohne jegliche Versicherung was auch gut ging.
    Eine Selbstbeteiligungs-Ausschluss-Versicherung kannst du übrigens auch von Deutschland aus ausschließen, z.B. für 9,50€ pro Tag bis 1500€ (SB 250€) von der Hanse Merkur. So hat man gegen günstigere Gebühren zumindest einen Großteil des Schadens versichert.
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  • Equipment wie Camping Stühle und Tische können bei den Anbietern gewöhnlich gegen Aufpreis dazugebucht werden. Bei der Anmietung ist also zu beachten, was schon beinhaltet ist und was Sinn macht dazuzubuchen.
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  • Gas: Eine Gasflasche ist gewöhnlich kostenlos bereits angeschlossen und häufig auch kostenlos nutzbar. Der Füllstand ist häufig aber nicht bekannt, sodass es sein kann, dass man das Gas zwischendurch (z.B. bei Tankstellen) austauschen muss.
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  • Fahren auf Schotterstraßen: Bei einem Roadtrip in Neuseeland würde man viele coole Orte verpassen, wenn man nie auf Schotterstraßen fahren würde. Die Vermieter erlauben das Fahren auf unbefestigten Straßen häufig aber nur für die Anfahrt zu Campingplätzen. 4WD Straßen und lange Schotterstraßen-Etappen sollte man aber natürlich unterlassen, denn wenn man dann dort dann liegenbleibt, ist das nicht so gut …
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  • Zustand und Funktionalität bei Abholung gut prüfen: Bei Fahrzeuganmietungen versteht sich das zwar von selbst aber gerade bei älteren Budget Campern ist es wichtig, auch den Innenraum genau zu inspizieren.
    Funktioniert Wasser und Abwasser? Gehen die Lichter? Lässt sich der Tisch und das Bett auf und abbauen? Arbeitet der Kühlschrank? Ist Besteck/Geschirr vollständig? Lassen sich die Fenster alle schließen? Ist evt. gebuchtes Zubehör vollständig vorhanden? Solche und ggf. weitere Fragen sollte man sich bei der Abholung stellen.
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