Mein letzter Stopp in Panama war die berüchtigte Provinz “Bocas del Toro” im Nordwesten des Landes.
Das Leben spielt sich hier vor allem in Bocas Town und den umliegenden Inseln ab und ist beliebt aufgrund des karibisch lässigen Lifestyles, der malerischen Umgebung und den vielen Aktivitäten, wie schnorcheln und surfen.
Außerdem scheint es in Bocas Town, also dem Hauptort, ein reges Nacht und Partyleben zu geben.
Ein ziemlicher Kontrast also zu meinem letzten Aufenthalt davor in Boquete, wo es insgesamt sehr ruhig und entspannt zuging, ohne viele Touristen.
Bocas del Toro Anreise
Von Boquete hatte ich einen Transfer direkt nach Bocas für ca. 30$ gebucht. Ich war an dem Tag sogar der einzige der dorthin wollte, sodass es sich im Grunde zu einer privaten Taxifahrt von über 3 Stunden entwickelte.
Wer von Panama City aus direkt hin möchte, kann wählen zwischen dem Bus, was ca. 10 Stunden dauert oder man bucht einen Inlandsflug, was natürlich etwas teurer ist.
Um auf die Inseln in Bocas del Toro zu gelangen, nimmt man vor Ort (Almirante) ein Taxiboot, welches zunächst nach Bocas Town fährt und 5$ kostet. Von dort aus kann man direkt ein weiteres Taxiboot nehmen, falls man, wie ich, nicht in Bocas Town übernachtet, sondern auf einer der umliegenden Inseln.
Leider hatte ich, im Gegensatz zu meinem Aufenthalt auf den San Blas Inseln, diesmal kein Glück mit dem Wetter. Schließlich war auch Regenzeit (September), sodass die Überfahrt mit dem kleinen Boot eine ziemlich nasse Angelegenheit wurde.
Ausgesucht als Unterkunft hatte ich mir ein nettes Hostel auf Isla Bastimentos, nämlich Bubba’s House (hier bei booking.com). Eines der besten Hostels, in dem ich je war, muss ich sagen.
Eigentlich hatte ich geplant, dort nur 1 oder 2 Nächte zu bleiben, habe dann aber auf 3 verlängert.
Das Besondere an Bubba’s House war die absolut entspannte und nette Atmosphäre, bei der man sofort Anschluss zu anderen Leuten gefunden hat, wenn man denn wollte.
Interessant ist auch, dass ein Großteil der “Besatzung” des Hostels aus “Volunteers” besteht, also Reisenden, die eine Weile dort bleiben und arbeiten und danach meist weiterziehen.
Das Hostel hat außerdem einen eigenen Steg zum Anlegen für Boote, was ganz praktisch ist, wenn man zum Beispiel nach Bocas Town möchte bzw. wenn man zurück kommt, landet man direkt im Hostel.
Die mitunter bequemsten Hängematten, auf denen ich in Panama war, führten auch nicht zuletzt zu dem entspannten Flair im Hostel, wie man es sich in der Karibik wünscht.
Lediglich das Wetter war, wie gesagt, nicht ganz optimal und es regnete in den 3 Tagen leider recht häufig.
Nach den ganzen Wanderungen, die ich in Panama zuvor hatte, war es aber auch mal ganz nett, eine Zeit lang nichts zu tun und sich mit den anderen Gästen und Volunteers zu unterhalten, essen und ein Bier zu trinken.
Ehrlich gesagt bin ich in der Zeit dann auch meistens im Hostel bzw. auf der “Terrasse” geblieben.
Am zweiten Tag wurde das Wetter allerdings besser und man überredete mich, auf eine Bootstour zur “Bat Cave” zu kommen.
Durch Mangrovenwälder und Dschungel zur Bat Cave
Auf Bocas del Toro gibt es einige Touren zu verschiedenen Zielen, z.B. auch die beliebte Tour zu Zapatillas Island, welche bei vielen als die schönste Insel hier in der Gegend gilt.
Wir entschieden uns für eine etwas abenteuerliche Geschichte, den Ausflug zur Fledermaushöhle.
Wir waren zu fünft und buchten uns vom Hostel aus einen Bootsfahrer, der uns dorthin bringen sollte.
Leider habe ich von der Tour keine Bilder, da dies nur mit einer wasserdichten Kamera zu empfehlen wäre (in der Bat Cave wird man auch ein wenig schwimmen müssen bzw. durch das Wasser waten).
Los ging es direkt vom Pier des Hostels und ein Stück über das Meer. Hier halten sich übrigens viele Delfine auf, wie wir später feststellen werden.
Irgendwann führt uns der Bootsfahrer über eine Abzweigung hinein in die Mangrovenwälder. Eine wirklich interessante Atmosphäre hier, zwischen den dichten Bäumen hindurchzufahren und so manches Tier zu sehen. So wie auch ein paar Faultiere, die hier zwischen den Ästen hangen und Blätter aßen.
Irgendwann legt der Bootsführer an und wir steigen aus in Richtung Dschungel.
Spätestens hier sollte man seine Schuhe lieber ausziehen, wenn diese nicht dreckig und nass werden sollen, denn es wird recht matschig.
Kurz nach Beginn des Weges sehen wir ein Faultier aus nächster Nähe, was sehr neugierig auf uns hinunter guckt. Die Mädels kriegen sich kaum ein 😀
An der Bat Cave angekommen, bekommt jeder eine Stirnlampe und los geht’s.
Das Wasser ist wie zu erwarten, zunächst ein wenig kalt dort drin.
Aber es geht noch und nach kurzer Zeit gewöhnt man sich daran. Über einem fliegen die Fledermäuse teilweise mit nur ein paar Zentimetern Abstand vorbei.
Wer übrigens Angst vor Spinnen oder spinnenähnlichen Tieren hat, sollte sich einen Besuch der Bat Cave überlegen. Nach einer Weile bemerken die ersten von uns ein paar, fast handgroße, langbeinige Tiere, die an den Wänden hängen. Spinnen sind es in dem Sinne wohl nicht, sehen aber so ähnlich aus.
Ich möchte sie nun nicht unbedingt näher kennenlernen.
Am Schluss der Bat Cave gelangt man in eine Art Raum mit tieferem Wasser. Wer möchte, kann hier auf einen Vorsprung klettern und von dort aus ins Wasser springen. Eine lustige Angelegenheit.
Zeit zur Umkehr und zurück zum Boot. Auf der Rückfahrt war nun wieder sehr gutes Wetter und als wir aus den Mangrovenwäldern wieder herausfuhren, sahen wir von weitem bereits die ersten Delfine im Wasser schwimmen.
Der Bootsführer brachte uns näher heran und die Delfine ließen es sich schließlich nicht nehmen, ein wenig neben dem Boot herzuschwimmen.
Eine sehr interessante Tour mit ein wenig Abenteuer-Faktor.
Falls man in Bubba’s House übernachtet oder woanders auf die “Bat Cave Tour” stößt, sollte man unbedingt diesen Ausflug zu wagen.
Bocas Town – Ein Rundgang durch das karibische Städtchen
Vom Hostel kann man sich einfach ein Taxiboot nehmen und für, ich glaube 3$, wurde ich nach Bocas Town übergesetzt.
Das Besondere an Bocas Town sind unter anderem die typischen Häuser im karibischen Stil – immer bunt angestrichen, teilweise auf Stelzen gebaut und die eigene Bauweise, die ich auch schon in ähnlicher Weise in Florida beobachten konnte.
Offenbar sind die Menschen hier auch tatsächlich so lässig, wie man es für den karibischen Lifestyle erwarten sollte. In einer Nebenstraße werde ich von einem Einheimischen mit “Hey brother” begrüßt. Überhaupt scheint hier jeder ein “brother” zu sein 😀
Einer der Gründe warum ich nach Bocas Town musste, war übrigens der Geldautomat.
Denn im Hostel hatte ich noch meine Ausgaben zu zahlen und auf der Insel (Bastimentos) gab es keine Möglichkeit, an Bargeld zu gelangen.
Eine einzige Bank gibt es hier im “Zentrum” und diese ist angeblich auch nicht immer zuverlässig verfügbar. Am besten sorgt man vor Bocas del Toro also schon ein wenig dafür, genug Bargeld zu haben.
Interessant ist auch der “Flughafen“, welcher direkt an die Häuser hier angrenzt und natürlich nur von kleineren Flugzeugen angeflogen wird. Direkt vor der Landebahn befindet sich ein Fußballplatz.
Wer möchte, kann sich hier übrigens auch an jeder Ecke ein Fahrrad ausleihen und Bocas Town auf diese Weise erkunden.
Nach vollendetem Rundgang und ein Mittagessen später war ich auch schon wieder auf dem Weg zum Bootsanleger. Es sah schon wieder nach Regen aus.
Dennoch kann man hier sicherlich auch einen schönen vollen Tag verbringen, vor allem wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist.
Wäre ich länger in Bocas del Toro geblieben, hätte ich vermutlich auch eine Nacht in Bocas Town verbracht, um auch noch das Nachtleben hier zu entdecken.
Allerdings ging es nach 3 Nächten bereits weiter für mich nach Costa Rica, sodass ich mir das restliche Bocas wohl für das nächste Mal aufheben werde.
Warst du auch schon einmal in Bocas del Toro? Wie sind deine Erfahrungen? Berichte doch davon in den Kommentaren!
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