Der Big Bend Nationalpark befindet sich im Süden Texas und ist im Allgemeinen bei den meisten Touristen gar nicht so bekannt. Dies kann daran liegen, dass die Gegend nicht unbedingt auf der typischen Route liegt und zudem noch etwas abgeschieden ist.
Dennoch lohnt sich ein Abstecher, besonders wenn man den Park zur Nebensaison (zwischen Mai und Oktober, besonders in den Sommermonaten) besucht.
Das 3200km² große Gebiet befindet sich im am südlichsten Ende von Texas, dort wo der Rio Grande einen Bogen macht (“Big Bend”).
Sowohl das Ende des Parks, als auch das “Ende” der USA wird hier durch den Rio Grande markiert.
Geht man einmal durch den Fluss, ist man zumindest geografisch in Mexico.
Big Bend National Park – Anreise bis zum Rio Grande
Wir sind von San Antonio aus dem Osten her angereist.
Von dort aus nennt sich der letzte Ort vor dem Big Bend N.P. “Marathon“.
Ab hier biegt man nämlich Richtung Süden ab und es geht ganze 150km lang weiter, bis man am Rio Grande und dem größten Campingplatz “Rio Grande Village Campground” ankommt.
Dieser hat 100 Stellplätze, darunter auch einige für Wohnmobile.
Es empfiehlt sich, in Marathon noch einmal vollzutanken, da die Tankstellen im Park vermutlich, wie immer, teurer sind. Eventuell waren diese sogar geschlossen, als wir da waren, da bin ich nicht mehr sicher.
Wir waren zur Nebensaison im August dort. Verwunderlich war bereits, dass am offiziellen Parkeingang niemand war, um abzukassieren.
Am Campingplatz angekommen, hatte man dann schon fast das Gefühl, als würde etwas nicht stimmen.
Etliche Stellplätze und keine Menschenseele dort. Wir hatten den Platz also ganz für uns allein.
Der Campground liegt gleich am Rio Grande und man kann von dort aus einige kleine Wanderungen unternehmen.
Der einfachste Trail, der auch direkt vom Platz aus los geht, ist der “Rio Grande Village Nature Trail”.
Zunächst geht es mittels kleinen Stahlbrücken über das Wasser. Anschließend läuft man oberhalb des Flusses durch die Prärie und hat eine schöne Übersicht über die Fluss-Landschaft.
Im Sommer bei 35°C und ohne Schatten wird es irgendwann dennoch ein wenig beschwerlich.
Der Trail soll sich auch gut zum Sonnenuntergang eignen.
Etwas schwieriger, vor allem in der Hitze, ist der Boquillas Canyon Trail.
Dieser startet am Ende der Hauptstraße, welche zum Campingplatz führt.
Dabei läuft man zunächst ein Stück aufwärts und hat eine schöne Aussicht auf den Rio Grande.
Anschließend läuft man das Stück auf der anderen Seite wieder hinunter und gelangt an den Fluss.
Wer sich einen Spaß machen will, watet einfach durch den Fluss (dieser ist hier eher schmal und seicht) und steht auf der anderen Seite dann in Mexiko 😉
Ich kann allerdings nur warnen, da das Flussbett im Sommer teils ausgetrocknet ist und man in diesen Boden schneller einsinkt, als man glaubt.
Beim ersten Versuch in den Fluss zu gelangen, bin ich in dem vermeintlich ausgetrockneten Teil des Flussbetts, welches stabil aussah, erst einmal etwa 30cm eingesunken. Die Schuhe musste ich dann im Fluss waschen 😉
Eigentlich soll es hier auch noch einen Canyon geben, in den man hinein kann. Allerdings vergaßen wir das vor lauter Einsinken am Ende.
Big Bend National Park – Auf in die Berge
Etwa 1000m höher liegt der Chisos Basin Campground, umgeben von den umliegenden Bergen.
Hier ist es auch gleich ein wenig kühler, als unten am Fluss, sodass sich das Gebiet sehr gut für Wanderungen eignet. Wege gibt es jedenfalls genug.
Im Gegensatz zum letzten Campingplatz, war hier auch ein wenig mehr los und nicht so ausgestorben, wie am Fluss.
Hier gibt es eine Übersicht über die Wanderwege in der Region.
Wir sind den Window Trail gelaufen, welcher insgesamt etwa 9km lang ist und bei einer Aussicht endet.
Vom Campground aus geht es zuerst ein Stück abwärts; anschließend läuft man durch das grüne Tal.
Gegen Schluss wird der Weg etwas felsiger, bis man schließlich am Ende des Weges an einen Abgrund gelangt (keine Absperrung!), umgeben von 2 Felswänden (daher quasi wie die Sicht durch ein Fenster/”Window”).
Mit einer schönen Übersicht über die weitläufige, felsige Landschaft wird man hier schließlich belohnt.
Zurück geht’s dann den selben Weg. Dennoch eine abwechslungsreiche Wanderung durch das Gebirge des Big Bend National Parks.
Sicherlich hätte man nun noch mehr Zeit in diesem doch sehr großen Nationalpark verbringen können.
Dennoch entschieden wir uns, nun weiterzufahren, mit dem nächsten Stopp: White Sands, New Mexico.
Wer sich übrigens einmal fragt, wo die Highways am wenigsten befahren sind, der wird unter anderem in dieser Gegend fündig.
Hier im tiefsten Texas, insbesondere im Bereich des Nationalparks, meint man manchmal, man wäre allein auf der Welt, so wenig Verkehr trifft man hier an.
Dies war also ein kleiner Einblick in einen großen Nationalpark im tiefsten Texas.
Wer Weite, Ruhe, sowie unterschiedliche Natur, von Wüste bis Gebirge sucht, der wird hier fündig.
Wären wir nicht auf dem Weg von Osten nach Westen gewesen, wäre der Big Bend National Park vermutlich aber auch nicht auf unserer Route gelegen.
Wer allerdings von San Antonio kommt, kann und sollte diesen Abstecher wagen.
Warst du auch schon einmal im Big Bend National Park? Welche Erfahrungen hast du gemach? Schreib doch in die Kommentare!
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Zum Schluss wie üblich die Bilder in der Übersicht: