Mount Taranaki im Egmont Nationalpark – Neuseelands majestätischen Vulkan erkunden

Mount Taranaki Sehenswürdigkeiten

Der Mount Taranaki an der Westseite der Nordinsel ist der wohl ikonischste Vulkan Neuseelands aufgrund seiner perfekten Kegelform.
Mit 2.518 Metern Höhe erhebt sich der Berg majestätisch aus der Umgebung. Der Vulkan befindet sich im Egmont Nationalpark, einem UNESCO-Weltnaturerbe, das 1900 gegründet wurde. Geologisch zählt er zu den jüngeren Vulkanen Neuseelands. Er entstand vor etwa 120.000 Jahren, mit der letzten Eruption um 1775 (bzw. 1854; hier gibt es unterschiedliche Angaben).
Für die Māori hat der Berg eine tiefe kulturelle Bedeutung, da er in ihrer Mythologie als Wohnstätte des legendären Häuptlings Taranaki gilt.
Fast schon bizarr ist die Satellitenansicht des Egmont Nationalparks. Nicht nur ist die offizielle Grenze des Nationalparks in einem nahezu perfekten Kreis mit 10 km Radius gezogen, auch die Baumgrenze verläuft größtenteils genau an der Grenze, da sich dahinter Farmland befindet und die Wälder außerhalb der Nationalparkgrenze offensichtlich genau in dieser Form abgeholzt wurden.

Wanderwege und Aussichtspunkte rund um den Mount Taranaki

Goblin Forest am St

Um den Taranaki zu erkunden, gibt es mehrere Zufahrtsstraßen in Richtung Gipfel mit verschiedenen Visitor Centern. Falls du mehrere Tage Zeit hast, kannst du alle davon anfahren; ansonsten entscheidest du dich ggf. für ein oder zwei. Denn die Fahrt aus dem Park hinaus und über eine andere Zufahrt wieder hinein nimmt oft 30-40 km und einige Fahrtzeit in Anspruch.
Falls du eher wenig Zeit hast, empfehle ich, dich zunächst auf die beiden “Plattformen” Stratford Plateau und Dawson Falls zu konzentrieren, die du auch gut mit einer Wanderung verbinden kannst.

Highlights und Wanderwege zwischen Stratford Plateau und Dawson Falls Visitor Center

Diese beiden Ziele liegen (Luftlinie) nah beieinander (knapp 2 km), mit dem Auto sind sie allerdings 35 km bzw. 40 Minuten Fahrzeit entfernt.
Falls du dich also fit genug fühlst, ist die beste Option, die knapp 8 km lange Wanderung zu unternehmen, die zu den Highlights zwischen beiden Plattformen führt und wieder zurück. Anderenfalls kannst du die Fahrtstrecke auf dich nehmen oder dich nur für eine Plattform entscheiden (in dem Fall würde ich das Stratford Plateau empfehlen).
Folgend stelle ich dir kurz die Highlights rund um beide Plateaus vor und gebe dir anschließend einen Einblick in die Wanderung, die alle Highlights verbindet.

Dawson Falls

Das Highlight am Ende dieser Zufahrtsstraße sind die 18 m hohen Dawson Falls (Google Maps), welche vom Visitor Center in nur 5-10 Minuten Fußweg zu erreichen sind. Die Fälle kannst du von oben bestaunen oder auch den Abstieg nach unten nehmen. Schöne Wasserfälle, für die allein sich eine Anfahrt vom Fuße des Berges aber nicht unbedingt lohnt. In Verbindung mit Wanderungen von hier aus jedoch schon.

Das Visitor Center hat nur Donnerstag bis Sonntag von jeweils 9.00-15.30 Uhr geöffnet. Mehr Infos auf der Homepage.

Eine Übersicht zu den Wanderungen, die von hier aus unternehmen kannst, findest du in der PDF-Broschüre des Nationalparks.

Stratford Plateau

Über das Stratford Plateau kommst du mit dem Auto näher an den Gipfel heran, als über die anderen Zufahrtsstraßen, daher lohnt sich die Anfahrt vor allem auch dann, wenn du nicht zwischen beiden Plateaus wandern möchtest.
Über die Aussichtsplattform, die über einen 120 m langen Pfad vom Parkplatz erreichbar ist, erhältst du eine fantastische Aussicht auf den Mount Taranaki und die umliegenden Wälder – freie Sicht vorausgesetzt. Oft steckt der Berg nämlich auch in einer Wolke. Dann ist abwarten angesagt, denn die Wolken kommen und gehen. Auch bei uns war zunächst gar keine Sicht und nach einer Weile war der Berg größtenteils frei.

Tipp für Camper: Am Parkplatz des Stratford Plateaus dürfen “self-contained”-zertifierte Camper kostenlos über Nacht stehen.

Eine Übersicht zu den Wanderungen, die du von hier aus unternehmen kannst, findest du in der PDF-Broschüre des Nationalparks.

Wanderung zwischen beiden Plateaus (Wilkies Pools und durch den Goblin Forest)

Wie erwähnt, ist es ratsam, nur eines der beiden Plateaus hinaufzufahren und alle Highlights auf einer Wanderung zu verbinden. Dabei ist es eigentlich egal, ob du vom Stratford Plateau startest oder von den Dawson Falls.
Designiertes Highlight auf der Wanderung sind die Wilkies Pools (Google Maps), kleine Steinpools, in die Wasser in einer idyllischen Umgebung fließt. Fast noch spannender fand ich allerdings die Wege durch den sogenannten Goblin Forest bzw. “Kobold-Wald”. Verwunschene, stark moosbedeckte knorrige Bäume verleihen den Wäldern hier diesen Namen. Der Weg ist somit abschnittsweise wirklich eine Besonderheit und wirkt auch bei wolkigem Wetter sehr schön.

Falls du nicht die gesamte Strecke wandern möchtest, kannst du die Wilkies Pools auch über einen ca. 2,5 km langen Rundweg vom Dawson Falls Visitor Center oder auf einem 4 km langen Weg (hin und zurück) vom Stratford Plateau erreichen.

Wilkies Pools

Empfehlenswert ist ansonsten die knapp 8 km lange Wanderung zwischen beiden Plateaus. Ausgehend vom Start am Dawson Falls Visitor Center geht es dabei zunächst leicht aufwärts über schöne Pfade durch den Wald. Nach 1,2 km erreichst du die Hängebrücke mit den Wilkies Pools auf der linken Seite.
Nach Überquerung der Hängebrücke erreichst du die Pools. Hier kann es sich bei klarer Sicht lohnen, den kleinen Trampelpfad entlang der Pools, der über einige Felsen führt (kann bei Nässe rutschig sein) hinaufzulaufen. Von dort bietet sich ein toller Blick auf den Mount Taranaki!
Die weitere Route bis zum Stratford Plateau steigt weiter an und führt durch schöne Waldabschnitte. Am Plateau angekommen, ist natürlich der Blick von der Aussichtsplattform obligatorisch, bevor es wieder zurückgeht.
Falls du motiviert bist, kannst du nun auch eine größere Schleife zurück gehen, über den “Enchanted Track“, der die gesamte Route auf ca. 10 km verlängert. Andernfalls nimmst du denselben Weg zurück bis kurz vor die Wilkies Pools, wo du dann links auf den Wilkies Pools Loop Track abbiegst, auf dem dich wunderschöne Goblin Forest-Abschnitte erwarten. Highlight ist der kleine märchenhafte Bach im Wald, den du überquerst:

Weiter geht es von dort über den Ridge Loop Track und kurz vor der Rückkehr zum Visitor Center nimmst du die Abzweigung auf den Kapuni Loop, welcher direkt zu den Dawson Falls führt. Von dort ist es dann nur noch ein halber Kilometer, bis du wieder am Visitor Center zurückkehrst.
Für die beschriebene Route kannst du dich auch nach meiner Tour auf Outdooractive richten.

North Egmont Visitor Center – Gipfelwanderung und Pouakai Circuit

Die nächste Zugangsstraße hinauf führt vom Ort Inglewood zum North Egmont Visitor Center (Google Maps).
Wenn du motiviert bist, längere Wanderungen zu unternehmen, ist hier der richtige Startpunkt.

Eine Übersicht zu den Wanderungen, die von hier aus unternehmen kannst, findest du in der PDF-Broschüre des Nationalparks.

Gipfelwanderung auf den Mount Taranaki

Von dort startet die Gipfelwanderung, die auf 6 km Strecke und mehr als 1500 Höhenmetern hinauf führt und bei gutem Wetter mit traumhaften Aussichten über die Nordinsel belohnt. Insgesamt sind es entsprechend 12 km Strecke. In dieser Höhenlage sind Wetterumschwünge keine Seltenheit, auch ziehen häufig Wolken auf, die man zuvor noch nicht auf dem Schirm hatte. Über die Wetterbedingungen sollte man daher vorher gut informiert sein. Gute Infos dazu bietet der neuseeländische Wetterdienst (s. Link). Ansonsten hilft vor Ort natürlich das Visitor Center weiter (tgl. 8.30-15-30 Uhr geöffnet). Wenn du eine Trekking App nutzt, kannst du dich z.B. nach dieser Route auf Outdooractive richten.

Pouakai Circuit – mehrtägige Wanderung

Sehr beliebt und lohnenswert ist außerdem der Pouakai Circuit, ein als mehrtägige Wanderung vorgesehener Rundweg über 24 km. Durch subalpine Sumpfgebiete und Vulkanlandschaften, Tussok-Hochländer und mit Farnen gesäumte Schluchten verläuft die reizvolle Wanderung, welche zwischendurch auch tolle Ausblicke auf Mount Taranaki und die umgebende Landschaft bietet. Normal fitte Wanderer können den kompletten Track in 2 Tagen gehen und z.B. im Pouakai Hut nach etwa 12 km übernachten. Der Schlafplatz in den Hütten sollten vorher online gebucht werden (s. Link).
Mehr Infos und eine genaue Beschreibung zum Circuit findest du auch in der PDF-Broschüre vom Nationalpark.

North Egmont nach Mangorei Carpark – lohnenswerte Tageswanderung mit Reflective Tarn

Die wohl beste Option einer lohnenswerten großen Tageswanderung mit dem Foto-Highlight Reflective Tarn ist die Tour vom North Egmont Visitor Center zum Mangorei Carpark (Google Maps). Diese one-way-Strecke verläuft im ersten Teil ebenfalls auf dem Pouakai Circuit und endet nach gut 20 km am Mangorei Carpark. Das Highlight ist dann natürlich der Abstecher zum wohl klassischsten und schönsten Fotomotiv des Mount Taranaki, der Spiegelung im kleinen See “Reflective Tarn“. Wenn dir dieses Motiv wichtig ist, solltest du allerdings bedenken, dass es dazu beste Bedingungen braucht. Es muss windstill sein und der Berg sollte natürlich möglichst nicht von Wolken bedeckt sein. Für die Tour kannst du dich z.B. nach dieser Route auf Outdooractive richten (und zusätzlich den Abstecher zum Reflective Tarn machen).
Der einzige Nachteil an dieser Wanderung: Du benötigst einen Rücktransport vom Mangorei Carpark. Dies wird von zwei Shuttle-Services angeboten, die sich die Fahrt mit 60$ bezahlen lassen.
Buchen kannst du z.B. Taranaki Mountain Shuttle oder Ducks&Drakes Pouakai Shuttles.

Mangorei Carpark – Reflective Tarn Wanderung

Wenn du hauptsächlich am Fotomotiv des Reflective Tarn interessiert bist und die Wetterbedingungen stimmen, kannst du vom Mangorei Carpark starten. Der 5 km lange Pfad (eine Richtung) läuft stetig leicht aufwärts über einen meist hölzernen Boardwalk und Wald. 1,5-2 Stunden solltest du an Wanderzeit einplanen um zum spiegelnden See zu gelangen. Zurück geht es anschließend den selben Weg.

Übernachtung am oder um den Mount Taranaki

Für Camper: Empfehlenswert für “self-contained“-Camper ist die kostenlose Übernachtungsoption am Stratford Plateau Parkplatz und am Dawson Falls Visitor Center. Nicht “self-contained” zertifierte Camper dürfen nicht im Nationalpark übernachten, können aber z.B. den idyllisch gelegenen Parkplatz am Waitara Beach östlich von New Plymouth nutzen – auf dem “Battiscombe Terrace Parking Lot” (Google Maps) können 6 Camper parken. Wir nutzten diesen Platz und es war auch bei Ankunft am Abend nicht viel los (November). Mehr Infos auch auf der Freedom-Camping-Info-Seite des Bezirks.

Wenn du eine normale Unterkunft benötigst, kannst du dir das “Ngati Ruanui Stratford Mountain House” (Booking.com) ansehen, das an der Zufahrtsstraße zum Stratford Plateau, etwa 3,5 km unterhalb davon liegt und somit tolle Blicke auf den Mount Taranaki bietet. Das DZ gibt es ab ca. 120€/Nacht.
Alternativ bietet das “Georges BnB Nature and Lifestyle Retreat” (Booking.com) kurz vor dem Mangorei Car Park ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis und ist daher auch häufig ausgebucht. Die Zimmer mit schönen Ausblicken gibt es bereits ab ca. 55€/Nacht inkl. Frühstück. Genutzt werden kann außerdem der großzügige öffentliche Küchen/Wohnbereich. Idyllische Lage.


Wie geht es auf deiner Reise nun weiter? Richtung Auckland? Dann solltest du dir meinen Artikel dazu ansehen.
Geht es weiter nach Süden? Dann verpasse nicht meinen Beitrag zu Wellington.


Für deine Reisen empfehle ich dir außerdem die kostenlose VISA Kreditkarte der Hanseatic, mit der du weltweit kostenfrei Bargeld abheben kannst und vieles mehr.

Weitere Infos dazu

 


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